;>Original erstellt von Gustavo
Und heute Abend schau ich mal in einen von autschs Links rein, kann ja nicht sein, dass der arme Junge die ganz umsonst hier postet
Ich bin das Volk - Alle reden von Hitler, wir reden von Hitler-Deutschland
sozialstaat und hitler ist das thema
- Weder Hitler noch der mit einem Dokumentarstreifen bedachte Goebbels waren für sich genommen besonders aufregend. Interessant ist nur, wie und warum sie für die Deutschen zu Medien des politischen Willens wurden.
- Wie alle Revolutionäre erzeugten Hitlers überaus junge Gefolgsleute die Aura des Jetzt-oder-nie. Zum Zeitpunkt der Machtübernahme 1933 war Goebbels 35 Jahre alt, Heydrich 28, Speer 27, Eichmann 26, Mengele 21, Himmler und Frank waren 32. Göring - einer der Älteren - hatte gerade den 40. Geburtstag gefeiert.
- Für die Mehrzahl der jungen, keineswegs monströsen Männer bedeutete der Nationalsozialismus Freiheit und Abenteuer, ein körperliches und geistiges Anti-aging-Programm. Sie suchten Herausforderung, Spaß und den letzten Kick im modernen Bewegungskrieg. Sie betrieben die nachpubertäre Identitätssuche im Vollgefühl der Omnipotenz. Ihnen fehlte die Sozialisationsinstanz Anpassung. Sie errichteten das im zerstörerischen Sinn erfolgreichste Generationsprojekt der Neueren Geschichte.
- Hitler agierte als klassischer Stimmungspolitiker. Er fragte sich fast stündlich, wie er die Zufriedenheit der deutschen Mehrheitsbevölkerung sicherstellen könnte. Auf der Basis von Geben und Nehmen errichtete er einen Umverteilungsstaat par excellence. Das Ehegattensplitting, das die Konservativen während der Kabinettsbildung im Jahr 2002 so mannhaft verteidigten, stammt von 1934. Die Kilometerpauschale, die der Bayerischen Landesregierung am Herzen liegt, findet sich in demselben Steuerreform-Gesetz mit der Begründung: "Es ist der Grundsatz des Nationalsozialismus, die Bevölkerung im eigenen Heim und in der freien Natur anzusiedeln ..." Seit 1941 sind die deutschen Rentner automatisch krankenversichert und nicht länger auf die öffentliche und kirchliche Fürsorge verwiesen. Unter Hitler verdoppelte sich die Zahl der Urlaubstage. Die Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit waren in Deutschland bis zum 2. Oktober 1940 steuerpflichtig. Doch dann schaffte die NS-Regierung diese Steuern mit einem Federstrich ab. Selbst der Reichsfinanzminister hatte zugestimmt, "vorausgesetzt natürlich, dass der Krieg im Jahr 1940 zu Ende geht". Nicht zu Unrecht freute er sich auf den "starken Eindruck", den eine solche soziale Wohltat auf die deutsche Öffentlichkeit mitten in einem "gigantischen Krieg" machen werde.
- Wer den destruktiven Erfolg des Nationalsozialismus verstehen will, der sollte sich die Schauseite der Vernichtungspolitik ansehen - den modernen, sozialpolitisch warmgehaltenen Gefälligkeitsstaat. Die deutschen Soldatenfrauen erhielten im Zweiten Weltkrieg das Doppelte an Familienunterhalt wie ihre britischen und US-amerikanischen Kolleginnen. Sie verfügten über mehr Geld als im Frieden. Da das Lohnabstandsgebot nicht gewahrt worden war, sahen die Frauen keinen Grund zur Arbeit. Deshalb kam 1942 der Vorschlag auf, die staatlichen Transferleistungen einzuschränken und zu besteuern. Das scheiterte an Hitler, der Stimmungseinbrüche befürchtete. "Wir haben im Krieg zu opulent gewirtschaftet", bemerkte Reichswirtschaftsminister Funk dazu trocken, "aus dieser Entwicklung ist schwer herauszukommen." 80 Prozent der Deutschen zahlten bis zum 8. Mai 1945 keinerlei direkte Kriegssteuern. Die indirekten hielten sich in Grenzen. Sie erstreckten sich auf Tabak, Branntwein und Bier. Die volksverbundene Vorsicht des Regimes zeigt sich dabei in jedem Detail. "Im südostdeutschen Verbrauchergebiet" machte die Steuer für einen Liter Vollbier ("positives Stimmungselement", Goebbels) 10 Reichspfennige aus, im Norden knapp 30 mehr. Auf die Weinsteuer wurde verzichtet, weil sie "mittelbar auch den Winzerstand treffen würde, dessen wirtschaftliche Lage im Allgemeinen nicht günstig ist".
- Vom Kündigungs- über den Mieter- bis zum Pfändungsschutz bezweckten Hunderte fein austarierte Gesetze das sozialpolitische Appeasement. Hitler regierte nach dem Prinzip "Ich bin das Volk" und er zeichnete damit die politisch-mentalen Konturen des späteren Sozialstaats Bundesrepublik vor. Die Regierung Schröder/Fischer steht vor der historischen Aufgabe des langen Abschieds von der Volksgemeinschaft.
- Hitler gewann die massenhafte Unterstützung dank seiner Politik des Schuldenmachens und dank der regelmäßigen Hinweise, es würden andere sein, die dafür aufzukommen hätten. Er versprach den Deutschen alles und mutete ihnen wenig zu. Das konstante Gerede vom Volk ohne Raum, von Weltgeltung, wirtschaftlichen Ergänzungsräumen und so genannter Entjudung bezweckte am Ende immer das eine: die Aussicht auf eine nicht selbst zu erarbeitende Steigerung des allgemeinen deutschen Wohlstands. Dieses Ziel und nicht die Interessen der Herren Flick, Krupp oder Abs bildeten die entscheidende Triebkraft für die Politik des Verbrechens. Finanzwirtschaftlich funktionierte der NS-Staat als betrügerisches Schneeballsystem, politisch als ungeheuerliche, von den einfachen Volksgenossen aufgepustete Spekulationsblase.
Hartz IV-Proteste
Vater Staat und seine Kinder
- Als glaubten sie nicht an eine gemeinsame Zukunft, als fürchteten sie, aus dem gesellschaftlichen Leben selbst herauszufallen, sprechen die Demonstranten davon, Hartz IV nehme ihnen die Menschenwürde.
- Der Sozialstaat, wird befürchtet, dankt ab, wie er gekommen ist: in Schüben.
- Zum Beispiel den Ruf nach Arbeit. "Arbeit!", so steht es auf jedem zweiten Plakat der Montagsdemonstrationen. Um Arbeit fühlen sich die Demonstranten betrogen. Arbeit versprechen ihnen die PDS und die NPD, die beide offenbar aus jeweils eigener historischer Anschauung die Gewißheit ziehen, daß der Staat wenigstens Arbeitsplätze schaffen kann.
- Daß dabei dem Versprechen von Arbeit das von Gerechtigkeit hinzugefügt wird, ist entscheidend. Wenn wir euch schon nicht Arbeit bringen, heißt das, dann wenigstens Gerechtigkeit. Fragt man genauer nach den Gründen des wütenden Protests, dann folgt entsprechend ein Motivwechsel von "Arbeit" zu "Einkommen". "Wer mehr als dreißig Jahre Beiträge eingezahlt hat", so faßt ein Ostsprecher der Grünen im Bundestag das Hauptmotiv des Aufruhrs gegen Hartz IV gegenüber der Chemnitzer "Freien Stimme" zusammen, "kann nicht mit zwölf Monaten Arbeitslosengeld abgespeist werden."
- Aber warum eigentlich wird in vielen Äußerungen rund um den Furor gegen Hartz IV so getan, als gehe es um Arbeit, wo es doch den vielen Gerechtigkeitsforderern und auch den Demonstranten um zwei ganz andere Dinge geht: um die Umstände einer Existenz als Dauerarbeitsloser und um das Recht, gegenüber dem Rest der Republik Ansprüche geltend machen zu können. Es geht um die vermeinte Pflicht des Sozialstaats zur Subventionierung eines Anscheins von bürgerlichem Leben.
- Ginge es wirklich um Empörung über Arbeitslosigkeit, hätten die Demonstrationen schon seit langem einsetzen können. Auch bringen höhere oder längere Zahlungen, als es die Hartz-Gesetze vorsehen, ersichtlich nicht mehr Arbeitsplätze, jedenfalls nicht für jene, die solche Zahlungen erhalten. Und wo war der kollektive Aufschrei über die Beschädigung der ostdeutschen Identität, die angeblich besonders stark an der Arbeit hängt, als die Regierung bei gleich hoher Arbeitslosigkeit noch nicht damit drohte, Arbeitslose zu Sozialhilfeempfängern zu deklarieren?
- Die DDR jedenfalls lieferte kaum die Vorgeschichte von Lebensentwürfen ab, die besonders an Arbeit gebunden waren. Gerade weil Arbeit sowohl garantiert wie sozial obligatorisch war - "Das Recht und die Pflicht zur Arbeit bilden eine Einheit" (Art. 24, 2 der Verfassung von 1974) -, weil es also diesseits der Selbstmarginalisierung als Krimineller oder Verrückter gar keine andere Lebensform gab, war noch gar nichts damit gesagt, wenn jemand als arbeitend bezeichnet wurde. Es arbeiteten ja alle, irgendwie.
- Zu den Nebenfolgen des Wohlfahrtsstaats gehört die Erwartung, er möge die "Identität" von Bürgern, die an Arbeit und Konsum hänge, finanzieren. Eine widrige Umwelt gilt nicht länger als etwas, dem Impulse zum Sichdurchschlagen entnommen werden, sondern es heißt, ihre Widrigkeit möge höheren Orts hinweggenommen werden. Andernfalls ist man beleidigt und schließt von Beleidigt- auf Erniedrigtsein.
- Aber haben es die Bürger verdient, wenn sie in Arbeitslosigkeit oder Armut geraten, politisch wie minderjährige Patienten behandelt zu werden? Man muß sie wie Kinder schonen, man muß ihnen alles erklären, man darf sie notfalls - also: immer - belügen. Und die so Behandelten verhalten sich danach.
- Total hart und also sozial ungerecht ist es natürlich auch, darauf hinzuweisen, daß das, was in Haiti herrscht, schlimme Armut ist, aber unter deutschen Sozialhilfeempfängern zum Glück keine. Oder die Leute im Westen daran zu erinnern, daß die Portugiesen auch keine unglücklicheren Menschen sind, nur weil ihnen 156 Staatstheater und bei Übergewicht Rechtsansprüche auf Kururlaub fehlen. Oder die Eliten daran, daß man bisher eine jede an ihrer Bereitschaft zur Askese erkannt hat, nicht an der Dreistigkeit, sich für unbezahlbar zu halten. Oder die Nichteliten daran, daß soziale Ungleichheit gerade für Leute, die sagen, sie suchten Arbeit, ihre Vorzüge hat, weil es nämlich nur dann auch Leute gibt, die sie eventuell beschäftigen können.
- Hartz IV ist kein Gefühls- und Gerechtigkeitstest, Hartz IV ist eine zaghafte Aufforderung, Tatsachen zu gewärtigen, also am ehesten noch der Beginn eines sozialen Intelligenztest
I understand, up to a point - Decoding a Euro-diplomat takes more than a dictionary
- The time-lags have grown worse with the expansion of the EU, to make a total of 25 countries. Finding interpreters who can translate directly from Estonian to Portuguese is well-nigh impossible. So now speeches are translated in relays, first into English and then into a third language. If only everybody would agree to speak one or two official tongues, it would be easier. Or would it?
- In fact, misunderstandings can abound even when all parties speak fluent English or French. Cultural differences mean that a literal understanding of what someone says is often a world away from real understanding. For example, how many non-Brits could decode the irony (and literary allusion) which lies behind the expression “up to a point”, which is used to mean “no, not in the slightest”?
- The problem is now so widely recognised that informal guides to what the French or the English really mean, when they are speaking their mother tongues, have been drawn up by other nationalities. Two modest examples recently fell into your correspondent's hands. Both are genuine.
- Hence the guide's warning that when a Briton says “I hear what you say”, the foreign listener may understand: “He accepts my point of view.” In fact, the British speaker means: “I disagree and I do not want to discuss it any further.” Similarly the phrase “with the greatest respect” when used by an Englishman is recognisable to a compatriot as an icy put-down, correctly translated by the guide as meaning “I think you are wrong, or a fool.”
- The guide also points out helpfully that when a Briton says “by the way/incidentally”, he is usually understood by foreigners as meaning “this is not very important”, whereas in fact he means, “The primary purpose of our discussion is...” On the other hand, the phrase “I'll bear it in mind” means “I'll do nothing about it”; while “Correct me if I'm wrong” means “I'm right, please don't contradict me.”
- So the capacity for misunderstanding is amplified when nationalities that are less familiar with each other come into contact. Often the problems are less to do with the meaning of words than with their unexpected impact on an audience. Take the European summit last December, when it fell to Silvio Berlusconi, the Italian prime minister, to try to wrap up sensitive negotiations over a proposed constitution for the European Union.... And indeed his defenders say that in Italian business circles it can be perfectly normal to set a jocular and relaxed tone before a difficult meeting, by discussing last night's football, or even teasing your colleagues about their love lives.
- These sorts of misunderstandings are unlikely to be erased even if all Europe's political leaders and bureaucrats were both willing and able to speak English. But ever-inventive Brussels is coming up with a solution of sorts through the emergence of “Euro-speak”—a form of dead, bureaucratic English.
wie siehts egtl mit aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der unis aus? kann man durch wissenschaftliche leistungen von einer mittleren auf eine top-uni wechseln?