Original erstellt von Creed
Es müssen halt Subventionen und Sozialleistungen abgebaut werden, was natürlich ungerecht ist und die Demonstranten auch zu recht Streiken. Jedoch sprechen wir hier bei uns in Dt. ja nicht davon den Arbeitslosen ihr "letztes Hemd" auszuziehen sondern meiner Meinung nach bekommen die Arbeitslosen hier in dt. zu viel Geld (was nicht heissen soll, dass sie es nicht schwer hätten aber im Vergleich dazu was geht bekommen sie einfach zu viel Geld).
Der Lohnabstand zwischen gering bezahlten Tätigkeiten und Transferleistungen ist sicher zu gering. Das mag mit ein Grund für die Servicewüste Deutschland sein. Wenn man den Arbeitslosen aber erzählt, wie gut es ihnen hier geht im Vergleich zu anderen Ländern, dann muß man auch sehen, daß die nicht diese exorbitanten Beiträge zahlen. Daran gemessen sind die Leistungen alles andere als hoch.
Im Gesundheitssystem sieht das ähnlich aus: Das mag super sein, ist aber vom Preis-/Leistungsverhältnis schlecht.
Original erstellt von Creed
Jedoch sind wir atm ja bei HarzVI also der vierten Version von Harz und naja es wurde so abgeflacht, dass es eh nichts mehr bringt, weil die Linie von Harz schon zu sehr verlassen wurde und es wirklich nur noch schnickschnack ist.
Ist das nicht mit allen Reformvorhaben so?
Im Vergleich zu anderen ist hier sogar noch relativ viel übrig geblieben - wahrscheinlich nur, weil die Kassenlage dazu zwingt.
Original erstellt von Creed
Das mit den Arbeitslosen war natrülich nur ein Punkt von Harz aber tendenziell sollten die so eingesparten Gelder genutzt werden um die Wirtschaft anzukurbeln und sollte dies funktionieren und neue Arbeitsplätze geschaffen werden hätte es seinen Sinn erfüllt. Naja halt net mit HarzIV
Ich habe den Verdacht, daß die Minderausgaben durch Leistungskürzungen gerade mal ausreichen, um den Staat überhaupt zahlungsfähig zu halten. Wie es aussieht, wird Deutschland dieses Jahr schon wieder Maastricht nicht einhalten. Spielräume sind also überhaupt nicht vorhanden.
Leistungskürzungen und/oder Steuer- und Beitragserhöhungen wurden schon immer mit übergeordneten, großen Zielen zum Vorteil aller verkauft. Das ist ein alter Hut.
Ob nur abkassiert wird oder eine Reform wirklich ernstgemeint ist, kann man imho immer gut an den flankierenden Maßnahmen erkennen. Bei der Ökosteuer war das auch so: Umwelteffekte sind unbedeutend, weil das extra so ausgelegt wurde, daß da bestraft wird, wo am wenigsten ausgewichen werden kann. Schließlich waren Umweltverbesserungen unerwünscht, weil ja dann die Steuer ihre eigene Bemessungsgrundlage aushöhlt. Um das Ding bei der Bevölkerung salonfähig zu machen, wurden die Arbeitsmarkteffekte erfunden - Kosten für die Umwelt hoch und für Arbeit runter. Bei genauerer Untersuchung war aber klar, daß im Idealfall die bestehenden Arbeitsplätze nur gehalten werden können, in der Praxis aber auf jeden Fall mit Verlusten zu rechnen ist. Wo sind denn die gesunkenen Lohnnebenkosten? Wer das geglaubt hat, daß der Faktor Arbeit tatsächlich entlastet werden würde, muß schon ziemlich naiv gewesen sein. Das nur als Beispiel, wie es immer läuft.
Ich behaupte, Hartz IV war von Anfang an auch so geplant. Nehmen wir mal an, sie würden tatsächlich bei den ursprünglichen Zielsetzungen bleiben und Leistungen so stark kürzen, daß noch Geld übrig wäre für Investitionen, Stabilisierung der Gesamtnachfrage, Stützung der Konjunktur, Steuersenkungen oder was auch immer. Das Hauptproblem ist aber die strukturelle Arbeitslosigkeit. Unser Arbeitsmarkt ist so unflexibel, daß er auf Aufschwünge praktisch überhaupt nicht reagiert. Die Folge ist, daß eine Hochkonjunktur gar nicht lang genug sein kann, um nennenswerte Arbeitsmarkteffekte zu erzielen. An der ganzen Überregulierung (auch in anderen Bereichen) wird aber überhaupt nichts getan. Wenn sie hier was machen und endlich mal entrümpeln würden, dann würde ich zumindest nicht ausschließen, daß sie es ehrlich meinen. Aber so ist es entweder nur stumpfe Verteilungspolitik auf mehr Bedürftige und damit weniger für den einzelnen, oder es würde bestenfalls ein konjunkturelles Strohfeuer angefacht werden, wo die Gelder fast ausschließlich für Mitnahmeeffekte draufgehen. So ist es ja in Deutschland immer und es kann gar nicht anders sein, weil die notwendigen Rahmenbedingungen für so eine Maßnahme nicht berücksichtigt werden. Deshalb sind die Hartz IV - Verfechter entweder Dilettanten oder unverschämte Lügner, wenn sie behaupten, dadurch würden Arbeitsplätze entstehen. Letzteres scheint mir wahrscheinlicher, denn es wird schließlich von der Fachwelt jetzt seit Jahrezehnten und mehreren Konjunkturzyklen runtergebetet, daß unsere Strukturen und unser Arbeitsmarkt zu verkrustet sind.
Es deutet absolut gar nichts auf neue Arbeitsplätze durch Hartz IV hin. Ich bleibe dabei: Das ist Abkassiererei und Umverteilung pur und hat nichts mit aktiver Politik oder Zukunftsgestaltung zu tun.
Original erstellt von jaymz*
das gehört zwar nicht so ganz zum topic, betrifft hartz 4 aber.
also: in den nachricht habe ich persönlich immer wieder gehört, dass hartz 4 gerade in den neuen bundesländern auf heftige gegenwehr stößt. die wesis jedoch seien gar nicht so unzufrieden mit h 4. stimmt das überhaupt ? wie sind die statistiken? und wenn es stimmt, warum sind die leute in den alten bundesländern dem ganzen gegenüber nicht so abgeneigt ?
reine interessensfrage
Ich denke, es sieht für sie genauso aus, nur betrifft es nur nicht so viele Menschen. Vor allem gibt es weniger Langzeitarbeitslose. Deshalb gehen die Proteste im Osten los. Imho ist das aber erst der Anfang. Das wird auch im Westen kommen.