ich tu auch mal noch meinen samstag-abend-klugscheiß hinzu
also zuallerst wärs am einfach wenn du dich damit auseinandersetzt ob die melodie diatonisch ist oder nicht - will heißen aus leitereigenen tönen besteht. D.h. soviel wie: wenn die melodie aus tönen besteht die allesamt in der entsprechenden tonleiter der tonart des stücks sind. bsp alle meine entchen (in C-dur): c d e f g g a a a a g usw usf.
jetzt weißt du schonmal dass du die leitereigenen akkorde verwenden kannst, also die akkorde, die aus leitereigenen tönen gebaut sind. Diese wären in Dur:
1 Dur 2 Moll 3 Moll 4 Dur (maj7) 5 Dur (dom7) 6 moll 7 vermindert
das heißt konkret: wenn du (2) terzen schichtest über den tönen der tonleiter (hier: 1-7) kriegst du bspw über der 3. stufe einen moll-akkord, über der 5ten einen dur-akkord usw.
Jetzt hast du schonmal 7 akkorde zur auswahl, die du benutzen kannst! (zusatz-info: in einer Tonart werden den Akkorden Funktionen zugeordnet: einfachheitshalber bei pop/rock etc. kann man sagen dass die leitereigenen akkorde folgende funktionen zugeordnet bekommen:
1, 3, 6: Tonika
2,4: Subdominante
5,7: Dominante
So, jetzt zu welcher Akkord passt unter welchen Teil der melodie. Das gute bei diesen leitereigenen akkorden ist, dass eigtl jede (leitereigene) melodieton über jeden leitereigenen akkord passt. es gibt eigtl nur die regel, dass du über einen klingenden dur-akkord nicht die 4 spielen sollst. will heißen im bsp C-dur: über einen C-dur akkord kein f. über einen F-Dur Akkord kein Bb - was aber hier nicht relevant ist, da das Bb schon kein leitereigener ton mehr wäre. aber wichtig: über die Dominante (5. Stufe; in unserem Bsp der G-dur-akkord) kein C! natürlich kann mans kurz machen, aber halten klingt meistens hässlich.
so, und wie setzt man die nun aneinander? die einfachste möglichkeit wäre natürlich wieder: gefühl und ausprobieren. guter ansatz wären kadenzen, die du ja schon kennst. gut zu wissen: stärkste Aufläsung ist eine Dominante auf eine Tonika, will heißen ein Dominant7-akkord über der 5ten Stufe auf Dur der 1sten. grob kannst du dir merken: traditionell bestehen viele kadenzen aus quinten. bestes bsp: der "1-6-2-5-turnaround". heißt turnaround, weil du ihn immer wiederholen kannst. in unserem bsp C-dur:
C Am Dm G
gibt bestimmt 12039824305948305 stücke die aus diesen akkorden bestehen. ein weiterer guter trick ist einfache substitution: zwei dreiklänge, die 2 töne teilen, können sich einander ersetzen (meistens jedenfalls - wichtig wäre auch die funktion des akkords, aber das brauchen wir hier nur bei einem...). Bsp:
Dm besteht aus d f a
F aus f a c
jetzt kannst du Dm durch F substituieren: obiger turnaround würde zu
C Am F G
werden. Auch hier gibt es wieder 123094830294 stücke die so gebaut sind. Die einzigen Akkorden bei unseren leitereigenen, die du nicht substituieren solltest, wären die der 5. und 7. Stufe, bzw. diese nur untereinander(hinweis: weiter oben hab ich geschrieben welche diatonischen akkorde sich welche funktion teilen, diese kannst du also untereinander substituieren!). spontanes bsp der song "bacardi feeling" oder wie dat heißt: die akkorde hier wären:
I VI II V III VI II V
in C-dur also: C Am Dm G Em Am Dm G
bei der wdh. wurde also C-dur mit Em substituiert. mit diesem "trick" und den standard-kadenzen kannst du eigtl interessante sachen um jede diatonische melodie basteln...
Zum Thema Bass und auch gleichzeitig "ideen haben":
Am einfachsten ist es, jeweils die Töne des Akkords zu spielen, der gerade gespielt wird. Kurz vor dem Wechsel zum nächsten vllt ein, zwei übergangstöne. das wäre der einfachste und für pop usw. ausreichendste ansatz. Du kannst dir Ideen für deine Begleitung auch aus dem Bass holen. Typischstes Bsp: Du lässt den Bass einfach die Dur-Tonleiter nach unten wandern. Bsp C-Dur
c h a g f e d g c
am schluss ist noch ein g als dominante reingeschummelt. JEtzt überlegst du welche akkorde passen zu den basstönen. in unserm fall:
C G/h Am C/g F C/e Dm G
dass "G/h" heißt hier soviel wie G-dur-akkord über h im bass.
noch ein beispiel zu übergangstönen:
bsp:
C Am Dm G Em Am Dm G
wenn du jetzt zu jedem akkord eine punktierte halbe und 2 achtel als übergang spielen wölltest, könntest du im bass bspw spielen:
c c h
a a e
d e f
g g f
e g g#
a e eb
d f f#
g Bb b c (wieder am start)
Mir fällt grad leider keine bessere art ein so in text zu notieren
nunja auf jeden fall die ersten drei übergänge sind einfach mit leitereigenen tönen gefüllt, die letzten vier wären chromatisch, also einfach in halbtönen angenähert, was auch sehr gern gemacht wird.
wiegesagt mit diesen "tricks" mit diatonischen akkorden, substitution, bass usw und mit ausprobieren (oder eben gefühl
) wirst du dem schnell auf die schliche kommen, wie du einfache melodien harmonisierst