Original erstellt von Gustavo
Und zum oberen: Das sehe ich nun etwas anders...Protestwähler, die sich entscheiden müssen zwischen PDS und NPD sind der Ideologie beider Parteien fremd. Es gibt ein grundsätzliches Potential für anti-demokratische Parteien dass teilweise Deckungsgleich mit dem Wählerklientel der NPD zur Sachsenwahl ist, aber dass ist nicht gleich dem Potential der Protestwähler.
Die PDS ist heute schon an Landesregierungen beteiligt. Die SPD in Brandenburg verhandelt derzeit mit der CDU und der PDS und überlegt tatsächlich, die große Koalition zu Gunsten der PDS aufzugeben. So weit ist es schon gekommen.
Die Leute vergessen viel schneller, als man das für möglich hält. Vor solchen Prozessen habe ich richtig Angst, denn dieselben unsensiblen Menschen werden auch weggucken, wenn es um die Rechten statt die Linken geht.
Original erstellt von Hörnchenmeister
Ich war gestern Wahlhelfer(in Brandenburg) und es war schon teilweise echt schockierend was da angekreuzt wurde. Wir hatte in unserem Wahllokal 23 mal Erststimme PDS und Zweitstimme DVU!!!
Also entweder total Schwachsinnige oder Leute, die sicher gehen wollten, daß Protest auch als solcher verstanden wird.
Original erstellt von Davion3000
Ich persönlich bin mit keiner Partei einverstanden, deshalb mach ich meine Stimme meist ungültig. So bekommt keine Partei für meine Stimme Geld und das ist meine Art des Protestes ohne Extremisten zu wählen.
Das ist vor Jahren geändert worden: Es macht keinen Unterschied mehr, ob du nicht hingehst oder deinen Wahlzettel ungültig machst. Früher war das mal so.
Original erstellt von autsch
das grössere problem für mich ist die pds, welche dazu beiträgt, dass sich die alten märchen vom "bonzen da oben" halten und man sowieso nur ausgebeutet wird.
Was hat die PDS salonfähig gemacht? Die demokratischen Parteien hatten mal erklärt, eine Zusammenarbeit mit dem Haufen komme nicht in Frage. Und nun? Angefangen hat es damit, weil die SPD die Wahl hatte und lieber eine extremistische Partei ins Boot geholt hat, um nicht der kleinere Koalitionspartner der CDU sein zu müssen. Natürlich wurde erklärt, daß das selbstverständlich nicht auf Bundesebene möglich ist. Wer soll das glauben?
Ob DVU, NPD oder PDS, die Leute, die so wählen, haben alle keine Checkung, was sie da eigentlich machen.
Als die NSDAP das erste Mal angetreten ist, hatte sie in einem Wahlbezirk irgendwo im nordöstlichen Zipfel der Republik auf Anhieb 28% erzielt. Verwundert sind damals Journalisten und Wahlforscher dorthin gefahren und haben nach den Motiven gefragt. Dabei kam raus, daß die Partei sowie deren Köpfe praktisch gar nicht bekannt waren, aber die Wähler etwas anderes ausprobieren wollten, nachdem den etablierten Parteien angesicht der Verhältnisse und ohne Hoffnung auf Besserung kein Vertrauen mehr geschenkt wurde. Alles weitere ist Geschichte.
Original erstellt von Gustavo
Die NPD wird sich meiner Meinung in dieser Legislaturperiode nach selber Lächerlich machen. Wenn dem nicht so ist (was ich allerdings bezweifle) oder sie es doch tun und wieder 9 oder mehr Prozentpunkte bekommen, müssen wir das ganze überdenken...schließlich hat es bei der DVU auch nicht geklappt, obwohl die in dem Sinn garkeine Politik betrieben haben...
Man sollte sich hüten, das Thema über einen Kamm zu scheren. Die DVU hat überhaupt keinen Hintergrund und vielleicht 50 Mitglieder. Ohne die Protestwähler fallen die gar nicht auf.
Bei der NPD ist das anders. Die haben ein langfristiges Konzept und bilden entsprechende Strukturen, rechtsextremes Potenzial auszuschöpfen. Und von dem einen lächerlichen Auftritt des Spitzenkandidaten gleich allgemeine Schlußfolgerungen zu ziehen, kann ich nur warnen. Dann kommen noch ein paar Sprüche dazu, daß rechtsextreme Parteien schon 16 mal in Landtage gekommen sind seit Bestehen der Bundesrepublik, aber sich noch nie hätten halten können, das also immer eine unbedeutende Randerscheinung war, und schon läuft man Gefahr, das Problem zu verharmlosen oder gar zu ignorieren.
http://www.zeit.de/2004/40/Subkulturen
Original erstellt von n00dles
Wäre es nicht viel klüger gewesen, ihn zu fragen, was genau jetzt ihre politische Ziele sind und was ihr Konzept gegen die Arbeitslosigkeit im Osten ist.
Sehe ich auch so. Sich dagegen auf ihr Niveau zu begeben, schadet höchstens einem selbst.
Original erstellt von Hörnchenmeister
Die Hauptparole lautet soziale Gerechtigkeit aber kein Wort darüber wie diese finanziert werden soll.
Solange es noch einen gibt, der mehr als der Durchschnitt hat, wird's dem weggenommen. Ganz einfach. Wenn die Wirtschaft platt ist, kommen die großen staatlichen Planer. Irgendwo habe ich das schon mal gehört...
Original erstellt von Hörnchenmeister
Sehen wir es doch aber mal so, die NPD stand kurz davor verboten zu werden. Doch durch einen schnitzer des Verfassungsschutzes wurde das Verfahren eingestellt. Das ist eigentliche schon ein Skandal!
Schnitzer? OMFG!
Original erstellt von Gustavo
Das sind die absoluten Protestwähler, meistens sehr wenig gebildete Menschen, die iegentlich keine Ahnung von Politik und Parteien haben...bei solchen Leuten fragt man sich manchmal, ob das allgemeine Wahlrecht so eine gute Idee ist
Oder diese Protestwähler sind besonders schlau und wollen damit deutlich machen, daß sie auf keinen Fall hinter den Programmen der extremen Parteien stehen. Das soll ein Denkzettel für die demokratischen Parteien sein, endlich mal die Hintern hochzukriegen.
Meine Meinung vom deutschen Wahlvolk ist alles andere als hoch, aber daß es so viele Vollidioten gibt, die aus Ahnungslosigkeit vom linken zum rechten Rand wechseln oder umgekehrt, scheint mir sehr unwahrscheinlich zu sein.
Es gibt noch ein anderes Argument für die Wählerwanderung, die die These des bewußten Protestwählers unterstützt: Die PDS hat in den letzten Wahlen auch viele Proteststimmen bekommen und was ist dann passiert? Die demokratischen Parteien machen noch eine Koalition mit denen! Um den Unmut deutlich zu machen, kam die PDS einerseits nicht mehr in Frage, während man andererseits zu drastischeren Maßnahmen greifen muß, damit der Wink der Protestwähler generell gegen die Politik in Deutschland verstanden wird.
Wenn man schließlich NPD oder DVU und PDS wählt, heben sich die Stimmen gegenseitig auf, weil man nie Angst haben muß, daß die miteinander eine Koalition machen