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Drastische Inflation: Szenario sehr wahrscheinlich?

Börse, Wertpapiere, IHS, Anlagen usw
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Fenris4
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Drastische Inflation: Szenario sehr wahrscheinlich?

Beitrag von Fenris4 »

Guten Tag Zusammen,
nach Ansicht dieses Artikels Frontal 21: Rückkehr der Inflation? steigt natürlich so langsam die Panik hoch. ZDF ist ja nun auch kein unseriöser Sender, jedoch fehlt es mir an Fachwissen in diesem Bereich. Zwar wurde in der Presse schon öfters dieses Szenario genannt, die Prognosen von Herrn Börner sind natürlich sehr drastisch. 6% Inflation sind ja mal sehr krass. Jedoch fehlt es mir hier an tiefergehenden Wissen und ich wollte mich mal an die etwas Fachkundigeren wenden. Habt ihr noch irgendwelche Quellen (z.B. WiWO, FTD) und Infos die das Szenario von Herrn Börner untermauern oder gibt es auch Gegenstimmen?
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Doktor ohne Haare
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Beitrag von Doktor ohne Haare »

Ohne die Thematik beurteilen zu können: Frontal 21 ist alles andere als Seriös - bei vielen Beiträgen handelt es sich um dreistes Bild TV. Von unberechtigter Diffamierung (Blutspende-Beitrag) bis zum bewussten Verbreiten von Falschinformationen (Killerspielbeitrag) gabs da schon alles.

Tendenziell sind die meisten Beiträge sehr populistisch und aufhetzend, von daher würde ich diesen Beitrag sehr kritisch hinterfragen.

mfg
Sebastian
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cts
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Beitrag von cts »

Fenris4 hat geschrieben:Guten Tag Zusammen,
nach Ansicht dieses Artikels Frontal 21: Rückkehr der Inflation? steigt natürlich so langsam die Panik hoch. ZDF ist ja nun auch kein unseriöser Sender, jedoch fehlt es mir an Fachwissen in diesem Bereich.
hmm, dann schau dir bitte die frontal21-beiträge zu videospielen an, da sollte ja fachwissen vorhanden sein. und wenn dir dann die gülle hochkommt, kannst dir ja ausmalen wie berichte zu themen aussehen, wo kein fachwissen vorhanden is ;)
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American Fucking Psycho
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Beitrag von American Fucking Psycho »

ohne den beitrag gesehn zu haben behaupte ich, diese inflation hat bereits eingesetzt und ist nur durch ein umfassendstes umdenken im geldwesen an sich, wenn nicht gar dessen abschaffung, zu stoppen.

das problem selbst fängt ja schon beim grundgedanken der kapitalistischen marktwirtschaft an sich an: geld ist nur dazu da, vermehrt zu werden. es muss leute bzw firmen geben, die um ein vielfaches reicher sind als andere, deren ziel nur noch reicher zu werden ist.

das kann man jetzt auf 2 verschiedene arten schaffen:
1. man nimmt das geld anderen weg (durch kredite, beleihungen, schlechte entlohnung, oder als bank sogar indem man mit geld anderer arbeitet/weiterverleiht das einem garnicht gehört)
2. man lässt einfach die zentralbanken neues drucken oder leiht es sich von einer anderen zentralbank die dann neues druckt

ich hab jetzt keine lösung für die postkapitalistische welt, denn irgendeine form von überlebenssicherung und materieller vergütung seiner arbeitszeit muss es ja geben, aber so wie momentan ein land dem anderen kredite gibt, die armen immer ärmer werden, die reichen imemr reicher und die zentralbanken nicht mit dem drucken der geldscheine hinterherkommen kann das halt nichtmehr lange gut gehn.
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Macu
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Beitrag von Macu »

Das ist ja alles quatsch was du da schreibst...

Zur Inflation selber: Eine höhere Inflation in den USA scheint nur noch eine Frage das wann zu sein und nicht des ob. Im Zuge der Krise wurde und wird immer noch massenweise Geld in den Markt gepumpt um die Wirtschaft anzukurbeln. Langfristig wird diese Geldmengen Erhöhung aber keine realen Effekte erzielen, sondern einzig sich im Preisniveau niederschlagen. Daher bleibt zu hoffen, dass die Zentralbank rechtzeitig gegensteuert!
Die EZB hat bereits Schritte in Richtung Preisstabilität vollzogen, mit der Zinserhöhung Anfang April (auf 1,25%). Hier kann man auch die Inflationsraten beobachten ECB: Inflation and the euro .

Noch liegen sie aktuell bei 2,4%, allerdings ist der anhaltende steigende Trend ein beunruhigendes Signal. Inflation ist ein ein bisschen wie ein Öltanker, hat er erstmal Fahrt aufgenommen, ist er nur schwer wieder zu stoppen!


Euro-Zone Inflation Hits 30-Month High - WSJ.com
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"Inflation is always and everywhere a monetary phenomenon in the sense that it is and can be produced only by a more rapid increase in the quantity of money than in output."
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Beitrag von American Fucking Psycho »

Macu hat geschrieben:Das ist ja alles quatsch was du da schreibst...
begründung?
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xxx
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Beitrag von xxx »

American Fucking Psycho hat geschrieben:ohne den beitrag gesehn zu haben behaupte ich, diese inflation hat bereits eingesetzt und ist nur durch ein umfassendstes umdenken im geldwesen an sich, wenn nicht gar dessen abschaffung, zu stoppen.
Inflation ist de facto nicht problematisch. Es ist egal, ob du 100 Euro verdienst und eine gewünschte Ware 10 Euro kostet oder ob du 200 Euro verdienst und deine gewünschte Ware 20 Euro kostet. Real kannst du dir immer 10 Mal deine gewünschte Ware kaufen. Vergleich: Wenn von Euro auf italienische Lira umgestellt würde, wäre auch nicht alles 2000 mal teurer.
Bei milder Inflation, läuft das alles recht problemlos ab.

Problematisch wird es erst, wenn es zur Hyperinflation kommt. Die Literatur definiert das als etwa 50% Preissteigerung pro Monat. (In der BRD lag das Maximum etwa bei 7% pro Jahr).
Warum ist das problematisch? Zu einem müssen Preise stetig angepasst werden und Lohnverhandlungen öfters durchgeführt. Eins der größten Probleme sind aber die Schulden der Staaten. Durch die Hyperinflation bekommt der Staat zu wenig Steuern, was zu einer stärkeren Verschuldung und Schuldenspirale führen kann.

Wie entsteht nun überhaupt Hyperinflation? Das Problem sind meist zu große Budgetdefizite, z.B. durch Kriege. Das führt dazu, dass den Zentralbanken angeraten wird die Geldmenge drastisch zu erhöhen.
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CptObvious
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Beitrag von CptObvious »

xxx hat geschrieben:Durch die Hyperinflation bekommt der Staat zu wenig Steuern, was zu einer stärkeren Verschuldung und Schuldenspirale führen kann.
Bei einer Hyperinflation steigen die Schulden aber nicht, der "Wert" der Schulden wird geringer. Deswegen sind bei einer Hyperinflation die Leute mit viel Schulden auch die Gewinner.
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Beitrag von xxx »

CptObvious hat geschrieben:Bei einer Hyperinflation steigen die Schulden aber nicht, der "Wert" der Schulden wird geringer. Deswegen sind bei einer Hyperinflation die Leute mit viel Schulden auch die Gewinner.
Das ist für private Marktteilnehmer i.A. richtig, für Staaten sieht das ein wenig anders aus.

Um das nochmals mit der Staatsschuld zu vertiefen. Staaten können generell drei Methoden anwenden, um ihre Staatsschuld zu vermindern: Abgaben anheben, Anleihen ausgeben oder die Zentralbankgeld nutzen (kommt gleich). Ausgaben verringern sollte im Extremfall auch klappen. :ugly:

Anleihen in Fremdwährungen (oft bei hoher Inflation / instabilen Währungen)
Bei desolaten Staaten, bei denen eine Hyperinflation sehr viel wahrscheinlicher ist, fällt es meist aus Anleihen in der Heimatwährung auszugeben, weil es nicht genügend Investoren gibt.
Hier gäbe es die Methode die Anleihen in Fremdwährung (USD, EUR, GBP) auszugeben. Das haben einige Staaten gemacht, damit sie überhaupt Geld bekommen. Durch das Geldmengenwachstum wird jedoch die Währung abgewertet. Das führt dazu, dass die Fremdwährung teurer wird, d.h. der Zinsdienst wird schwieriger zu bewerkstelligen.

Zentralbankgeld
Angenommen der Staat möchte keine Fremdwährungsanleihen ausgeben und sein Budgetdefizit ausgleichen. Dazu wird er über die Zentralbank zusätzliches Geld nehmen und das zur Tilgung dieser Schulden verwenden. D.h. nicht wie üblich durch Offenmarktgeschäfte, sondern direkt an den Staat, um damit Schulden zu tilgen. Durch die stark erhöhte Geldmenge kommt es zur Preissteigerung und damit zur erhöhten Inflation. Der Steuerzahler lässt sich als Schuldner für den Staat auffassen. Durch die drastische Inflation wird seine Schuld kleiner, was zu einer größeren Staatsschuld führt. Das führt dazu, dass der Staat wieder direkt Zentralbankgeld nehmen wird, um seine Schulden zu tilgen. Und dann geht die Geschichte wieder von vorne los.
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Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Macu hat geschrieben:Das ist ja alles quatsch was du da schreibst...

Soweit ok.
Macu hat geschrieben:Zur Inflation selber: Eine höhere Inflation in den USA scheint nur noch eine Frage das wann zu sein und nicht des ob. Im Zuge der Krise wurde und wird immer noch massenweise Geld in den Markt gepumpt um die Wirtschaft anzukurbeln. Langfristig wird diese Geldmengen Erhöhung aber keine realen Effekte erzielen, sondern einzig sich im Preisniveau niederschlagen. Daher bleibt zu hoffen, dass die Zentralbank rechtzeitig gegensteuert!
Die EZB hat bereits Schritte in Richtung Preisstabilität vollzogen, mit der Zinserhöhung Anfang April (auf 1,25%). Hier kann man auch die Inflationsraten beobachten ECB: Inflation and the euro .

Noch liegen sie aktuell bei 2,4%, allerdings ist der anhaltende steigende Trend ein beunruhigendes Signal. Inflation ist ein ein bisschen wie ein Öltanker, hat er erstmal Fahrt aufgenommen, ist er nur schwer wieder zu stoppen!


Euro-Zone Inflation Hits 30-Month High - WSJ.com
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"Inflation is always and everywhere a monetary phenomenon in the sense that it is and can be produced only by a more rapid increase in the quantity of money than in output."
Und so weit völlig unbelegt. Die "invisible bond vigilantes" mal wieder, das hat alles keine Basis in der Realität.
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