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Wahlkampf in den USA

Für alles rund um Politik, den Wahlkampf, die Parteien und die Kandidaten...
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agra

Wahlkampf in den USA

Beitrag von agra »

Rush Limbaugh über Michael J. Fox, der an Parkinson leidet: "Alles nur Show. Entweder hat der seine Pillen nicht genommen oder er schauspielert."

Halbnackte Blondine in einem republikanischen TV-Spot gegen den schwarzen Tennessee-Demokraten Harold Ford: "Ich habe Harold bei der 'Playboy'-Party kennengelernt." Weiterhin habe er "Geld von Porno-Produzenten angenommen".

George Allen zu einem indischen Wahlhelfer der Demokraten: "Macaca" (Affe).

Barbara Cubin zu Gegner Tom Rankin, der mit multipler Sklerose im Rollstuhl sitzt: "Wenn du nicht in diesem Stuhl säßest, würde ich dir eine scheuern."

New Yorker Senatskandidat John Spencer über Hillary Clinton: "Ich verstehe nicht, wie Bill sie heiraten konnte, so wie sie früher aussah. Sie muss Millionen für Arbeiten an ihrem Aussehen ausgegeben haben."

Links im Netz:

- Kerry-Auftritt befeuert Schmutzwahlkampf der Republikaner: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 43,00.html
- Sex, Lügen und Videos: http://www.ftd.de/politik/international/127397.html
- Ein rapider Verfall des Anstands: http://www.rundschau-online.de/html/art ... 6709.shtml
- US-Wahlkampf als Reality-TV im Netz: http://futurezone.orf.at/it/stories/147590/
- Fragen und Antworten zu den US-Kongresswahlen: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html
- "Bushs Gehirn" auf Wählerfang in der Provinz: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html
- Vom Schlachtfeld ins Parlament: http://www.zeit.de/2006/44/Fighting-Democrats
- Welle vor Washington: http://www.zeit.de/online/2006/42/USA-Kongress-Wahlen
- Nun noch ein Sex-Skandal: http://www.zeit.de/online/2006/41/Foleygate

Dagegen sind die Wahlkämpfe hier richtig langweilig, oder?
:ugly:
Gustavo
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Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Gustavo »

Paar Ergänzungen, diese ganzen Geschichten sind alle noch unglaublicher, als hier dargestellt:

Original geschrieben von agra
Rush Limbaugh über Michael J. Fox, der an Parkinson leidet: "Alles nur Show. Entweder hat der seine Pillen nicht genommen oder er schauspielert."

Dabei wird das Schütteln überhaupt erst durch die Medikation ausgelöst. Limbaugh hat ihm vorgeworfen, seine Symptome zu übertreiben, um mehr Sympathien beim Wahlvolk zu gewinnen. Außerdem hat er behauptet, dass Fox Parteipolitik betreiben würde, weil er das niemals für einen Republikaner tun außer. Dummerweise hat er 2004 auch für Arlen Specter, Republikaner im Senat, geworben, da er seine Haltung zur Stammzellenforschung teilt.

Original geschrieben von agra

Halbnackte Blondine in einem republikanischen TV-Spot gegen den schwarzen Tennessee-Demokraten Harold Ford: "Ich habe Harold bei der 'Playboy'-Party kennengelernt." Weiterhin habe er "Geld von Porno-Produzenten angenommen".

Als in einem Editorial der NY Times darauf hingewiesen wurde, was für eine Bigotterie da betrieben wird, versprach Fords Gegenkandidat, die Spots abzusetzen, was er jedoch mehrere Tage später noch nicht getan hat. Im Übrigen nimmt die Republikanische Partei ebenfalls sehr gerne Spenden von Pornographen an.

Original geschrieben von agra

George Allen zu einem indischen Wahlhelfer der Demokraten: "Macaca" (Affe).

Indischstämmig, der Mann ist genau so Amerikaner wie George Allen. Und Allen sagte das zu ihm, obwohl er gesehen hat, dass der Mann eine Kamera trägt und wusste, dass das ein Wahlhelfer seines demokratischen Konkurrenten war. Danach hat er sich zunächst albern rausgeredet damit, dass er eigentlich "Mohawk" sagen wollte, als das nicht ankam, meinte er, nicht gewusst zu haben, was das Wort bedeutet, obwohl es im frazösischsprachigen Teil Afrikas, aus dem seine Mutter kommt (Allen spricht französisch).

Dazu kam heraus, dass Allen auf dem College wohl eine ziemliche Affinität zu dem Wort "Nigger" hatte und in den 1970er Jahren mal einer schwarzen Familie zusammen mit seinen Footballkumpeln den abgetrennten Kopf von einem Hirsch in den Briefkasten gestopft zu haben.

Original geschrieben von agra

Barbara Cubin zu Gegner Tom Rankin, der mit multipler Sklerose im Rollstuhl sitzt: "Wenn du nicht in diesem Stuhl säßest, würde ich dir eine scheuern."

Das hat sie damit entschuldigt, wie Rankin mit ihr diskutiert hat. Rankin ist übrigens nicht ihr direkter Konkurrent, sondern der Kandidat der libertären Partei, der keine Chance auf einen Wahlerfolg hat. [/B][/QUOTE]


Dazu noch:

- John Gibbons, republikanischer Kandidat für den Gouverneursposten in Nevada und ein großer Fan von George Bushs Zaun entlang der mexikanischen Grenze, der illegale Einwanderer abhalten soll, hat selbst eine illegale Immigrantin für 6 Jahre als Nanny beschäftigt und sie vor den Behörden versteckt. Dazu hat eine Kellnerin ihn letzte Woche beschuldigt, sie angegriffen und bedroht zu haben, als sie die Geschichte publik machen wollte. Gibbons hat behauptet, er habe sie "aufgefangen, als sie gestolpert war".

- Die Republikaner in Ohio haben behauptet, einer der prominenten Wahlkampfhelfer des demokratischen Kandidaten (ein liberaler Komiker) hätte behauptet, Republikaner sollen "Gift trinken und sterben". Was er auch behauptet hat. In einem fiktiven Gespräch im Buch eines konservativen Kommentators "110 People Who Are Screwing Up America".

- Ralph Arza, ein Kandidat für den Senat von Florida, bekommt nicht die Unterstützung seiner Kollegen, weil mehrere gehört haben, wie er am Telefon das Wort "Nigger" in Gesprächen mit ihnen benutzt hat.

- Peter King, Abgeordneter aus New York, hat behauptet, in Baghdad zu sein sei "wie in Manhattan".

- Ein Kandidat für den Kongress in Kalifornien hat Briefe verschickt, in denen davor gewarnt wurde "als illegaler Einwanderer oder als Immigrant zu wählen, damit würde man sich strafbar machen".

- Gegen einen Kandidaten in New York wurden Werbespots geschaltet, in denen behauptet wird, er würde in Hotels (auf Kosten des Steuerzahlers) Sexhotlines anrufen. Das hat er zwar wirklich getan, jedoch zeigen die Belege auf der Rechnung, dass die letzten sieben Zahlen der Sexhotline und dem Department of Criminal Justice Services, welches er eigentlich anrufen wollte, exakt identisch sind, er direkt aufgehängt und direkt die richtige Nummer gewählt hat.

Und so weiter und so weiter. Das könnte man ziemlich lang fortsetzen...
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Rex*Cramer

Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von Gustavo
Dabei wird das Schütteln überhaupt erst durch die Medikation ausgelöst. Limbaugh hat ihm vorgeworfen, seine Symptome zu übertreiben, um mehr Sympathien beim Wahlvolk zu gewinnen. Außerdem hat er behauptet, dass Fox Parteipolitik betreiben würde, weil er das niemals für einen Republikaner tun außer. Dummerweise hat er 2004 auch für Arlen Specter, Republikaner im Senat, geworben, da er seine Haltung zur Stammzellenforschung teilt.
Das hat er umgehend zurücknehmen und sich entschuldigen müssen. Wir sollten nicht ständig so tun, als wären dort nur böse Menschen unterwegs, die mit solchem Dreck ungeschoren durchkommen.

Dort wird nunmal nach dem Prinzip der Mehrheitswahl entschieden, womit jeder Wahlkampf zwangsläufig bei weitem persönlicher wird, als das hier der Fall ist. Im Verhältnis zwischen sinnvollen sachlichen Argumenten, um Wähler wirklich zu überzeugen, zu Lug und Trug unterscheiden sich Wahlkämpfe in den USA und Deutschland kaum (was ein großes Armutszeugnis für beide Länder ist). Meiner Meinung nach hängt das mit dem Grad der Informiertheit (oder besser: Dummheit) der Bevölkerung zusammen (ebenfalls schlecht in den USA und Deutschland).
Gustavo
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Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von Rex*Cramer
Das hat er umgehend zurücknehmen und sich entschuldigen müssen. Wir sollten nicht ständig so tun, als wären dort nur böse Menschen unterwegs, die mit solchem Dreck ungeschoren durchkommen.

Ich hab mir seine "Entschuldigung" durchgelesen. Ich weiß nicht, ob das deiner Vorstellung einer Entschuldigung entspricht, meiner nicht. Von seinen Anschuldigungen ist er nur insofern abgewichen, dass er impliziert, dass Fox vielleicht absichtlich eine zu hohe Dosierung gewählt hat. Niemand behauptet, dass in den USA nur "böse Menschen unterwegs wären", das ist gar nicht meine Absicht. Aber was ich bisher gesehen habe, sagt mir ziemlich eindeutig, dass im politischen Klima der USA persönliche Verantwortlichkeit VIEL zu kurz kommt, kein Vergleich zu der Situation in Deutschland. Ja, es kommen noch viel zu viele Leute mit solchem Dreck ungeschoren davon, viel zu oft. Es gibt einfach keinen Koalitionszwang und deshalb muss man niemandem Rechnung tragen, was die accountability innerhalb der Partei unterminiert (deshalb kann jemand wie Mark Foley noch jahrelang im Kongress sitzen, obwohl die Führung der Partei wusste, : für die Republikaner ist es einfacher, einen Skandal zu verschleiern, als einen ihrer eigenen Leute abzusägen, sie müssen niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen). Und außerhalb der Partei stehen die Medien, deren Mitglieder den Parteien und ihren Agendas teilweise weit näher stehen als die Zeitungen in Deutschland, die sogar anteilig einer politischen Partei gehören. Das ist einfach ein Problem, das auf republikanischer Seite sehr viel stärker grassiert als auf demokratischer, aber die Republikaner können einfach behaupten, es sei genau andersrum, letztendlich gibt es keinerlei Kontrollinstanzen. Leute wie Limbaugh, O'Reilly und Coulter sind einfach nur politische Attentäter. Das ist eine Art der politischen Kultur, die es in Deutschland so gar nicht gibt, zumindest nicht, dass ich wüsste (also gehe ich davon aus, dass die Auflage von Publikationen, die reine Parteiagenda verbreiten, recht niedrig liegen dürfte, dagegen hören jeden Tag Millionen von Leute Limbaugh). Speziell Limbaugh macht das schon seit Jahren und er kommt ungeschoren damit davon, er bringt eben Quote. O'Reilly hat es noch besser, da vertritt schon der Arbeitgeber die selbe Agenda wie er, deshalb muss er sich um ausgewogene Berichterstattung (wie sie im Slogan von Fox News, "fair and balanced" bereits angepriesen wird) nicht sorgen.

Original geschrieben von Rex*Cramer

Dort wird nunmal nach dem Prinzip der Mehrheitswahl entschieden, womit jeder Wahlkampf zwangsläufig bei weitem persönlicher wird, als das hier der Fall ist. Im Verhältnis zwischen sinnvollen sachlichen Argumenten, um Wähler wirklich zu überzeugen, zu Lug und Trug unterscheiden sich Wahlkämpfe in den USA und Deutschland kaum (was ein großes Armutszeugnis für beide Länder ist). Meiner Meinung nach hängt das mit dem Grad der Informiertheit (oder besser: Dummheit) der Bevölkerung zusammen (ebenfalls schlecht in den USA und Deutschland).

Der Grad der Informiertheit dürfte tatsächlich ähnlich liegen, auch wenn in Deutschland evtl. ein gewisser Grad an rudimentären Informationen weiter verbreitet sein könnte als in den USA. Was allerdings weit auseinandergeht, ist der Grad der "Missinformationen", die verbreitet werden (darin sind Lug und Trug, die ich mal zu ad hominem Angriffen zähle, bereits enthalten), da sind uns die USA deutlich voraus, überhaupt kein Vergleich. Das ist in der Tat im Prinzip der Mehrheitswahl bzw. der Personenwahl begründet (und auch historisch, bereits zu Zeiten John Adams und Thomas Jeffersons wurde man schnell mal des Rumhurens oder des Hochverrats beschuldigt, das besserte sich im Grunde erst mit dem Aufkommen des Radios, hat sich mittlerweile aber wieder deutlich verschlechtert). Man kann von Glück reden, dass wir noch keine amerikanischen Verhältnisse haben, noch mehr Zirkus würde unserer Politik so sehr schaden, wie es der in den USA gerade schadet.
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Rex*Cramer

Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von Gustavo
Ich hab mir seine "Entschuldigung" durchgelesen. Ich weiß nicht, ob das deiner Vorstellung einer Entschuldigung entspricht, meiner nicht. Von seinen Anschuldigungen ist er nur insofern abgewichen, dass er impliziert, dass Fox vielleicht absichtlich eine zu hohe Dosierung gewählt hat. Niemand behauptet, dass in den USA nur "böse Menschen unterwegs wären", das ist gar nicht meine Absicht. Aber was ich bisher gesehen habe, sagt mir ziemlich eindeutig, dass im politischen Klima der USA persönliche Verantwortlichkeit VIEL zu kurz kommt, kein Vergleich zu der Situation in Deutschland. Ja, es kommen noch viel zu viele Leute mit solchem Dreck ungeschoren davon, viel zu oft. Es gibt einfach keinen Koalitionszwang und deshalb muss man niemandem Rechnung tragen, was die accountability innerhalb der Partei unterminiert (deshalb kann jemand wie Mark Foley noch jahrelang im Kongress sitzen, obwohl die Führung der Partei wusste, : für die Republikaner ist es einfacher, einen Skandal zu verschleiern, als einen ihrer eigenen Leute abzusägen, sie müssen niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen). Und außerhalb der Partei stehen die Medien, deren Mitglieder den Parteien und ihren Agendas teilweise weit näher stehen als die Zeitungen in Deutschland, die sogar anteilig einer politischen Partei gehören. Das ist einfach ein Problem, das auf republikanischer Seite sehr viel stärker grassiert als auf demokratischer, aber die Republikaner können einfach behaupten, es sei genau andersrum, letztendlich gibt es keinerlei Kontrollinstanzen. Leute wie Limbaugh, O'Reilly und Coulter sind einfach nur politische Attentäter. Das ist eine Art der politischen Kultur, die es in Deutschland so gar nicht gibt, zumindest nicht, dass ich wüsste (also gehe ich davon aus, dass die Auflage von Publikationen, die reine Parteiagenda verbreiten, recht niedrig liegen dürfte, dagegen hören jeden Tag Millionen von Leute Limbaugh). Speziell Limbaugh macht das schon seit Jahren und er kommt ungeschoren damit davon, er bringt eben Quote. O'Reilly hat es noch besser, da vertritt schon der Arbeitgeber die selbe Agenda wie er, deshalb muss er sich um ausgewogene Berichterstattung (wie sie im Slogan von Fox News, "fair and balanced" bereits angepriesen wird) nicht sorgen.
Stimmt natürlich. :) Ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß solche Aussagen auch in den USA nicht stumpf hingenommen werden.
Grundsätzlich stört mich an solcher Kritik (jetzt nicht von Dir, sondern generell), daß "wir" (in Deutschland) permanent mit schlauen Sprüchen kommen, wenn es darum geht, was in anderen Ländern alles schiefläuft, aber selber so gut wie nichts hinbekommen. (Neulich habe ich eine politische Diskussion verfolgt, wo gesagt wurde, wir sollten uns doch gute Reformen von anderen Ländern abgucken und warum das wohl nicht möglich sei. So tief sind wir gesunken, daß wir selbst das nicht können. Wobei, wenn man mehr verdienen will als andere, wenn man einen höheren Lebensstandard haben möchte, sollte man eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen und nicht bloß nachmachen. Das nur mal dazu, wie tief der politische Karren im Dreck steckt.)
Ok, das gehört im Grunde nicht zum Thema, aber wenn es um den Vergleich von Wahlkämpfen geht, sollten wir erstmal unseren eigenen Kram auf die Reihe kriegen, bevor wir mit dem Finger auf andere zeigen. Von der fingierten Vertrauensfrage bis zur Regierungsbildung fand ich den letzten Kampf jedenfalls hochnotpeinlich für Deutschland.

Original geschrieben von Gustavo
Der Grad der Informiertheit dürfte tatsächlich ähnlich liegen, auch wenn in Deutschland evtl. ein gewisser Grad an rudimentären Informationen weiter verbreitet sein könnte als in den USA. Was allerdings weit auseinandergeht, ist der Grad der "Missinformationen", die verbreitet werden (darin sind Lug und Trug, die ich mal zu ad hominem Angriffen zähle, bereits enthalten), da sind uns die USA deutlich voraus, überhaupt kein Vergleich. Das ist in der Tat im Prinzip der Mehrheitswahl bzw. der Personenwahl begründet (und auch historisch, bereits zu Zeiten John Adams und Thomas Jeffersons wurde man schnell mal des Rumhurens oder des Hochverrats beschuldigt, das besserte sich im Grunde erst mit dem Aufkommen des Radios, hat sich mittlerweile aber wieder deutlich verschlechtert). Man kann von Glück reden, dass wir noch keine amerikanischen Verhältnisse haben, noch mehr Zirkus würde unserer Politik so sehr schaden, wie es der in den USA gerade schadet.
Wo die USA da "voraus" sein sollen, ist mir nicht klar. Ich habe mir im letzten Jahr so manche Wahlkampfveranstaltung angesehen, aber auf _jeder_ war das Maß an Informationen, welche Rezepte man denn für die Zukunft habe, äußerst mager, während sich ausgiebig mit den Kontrahenten auseinandergesetzt wurde in einer Weise, die derart verzerrend und trügerisch war (muß man wohl nicht erwähnen, daß die Dinge, von denen behauptet wurde, daß sie andere Parteien wollen würden, von denen nie auch nur ansatzweise so dargestellt wurden), daß mir übel geworden ist. Wenn das Leute wären, die sich bei mir um einen Job bewürben und so von ihren Mitbewerbern sprächen, würde ich sie achtkantig rauswerfen. Aber ich nehme an, Politik wird heute nach dem Prinzip des größeren Idioten gemacht: Keine Behauptung ist so dumm, daß man nicht noch einen Dümmeren finden kann, der einen deswegen wählt.

Gut, das war reichlich polemisiert. Du redest von amerikanischen Verhältnissen und noch mehr Zirkus, aber wie das noch mehr schaden sollte, will sich mir beim besten Willen nicht erschließen. Ich habe auch keine Lust, schon wieder die lange Liste auszupacken, welche wichtigen Reformen jetzt seit wievielen Jahrzehnten nicht angepackt worden sind. Ich wüßte nicht, wie unsere Parlamente noch weniger hinbekommen könnten. Das geht nicht.
Wahrscheinlich muß man hier mehr differenzieren und Dein Versuch in allen Ehren, aber irgendwann kommt ein Punkt, an dem das nichts mehr ausmacht. Für meinen Geschmack ist er überschritten. Hier noch groß über die Unterschiede zu diskutieren (wenn man mal die prinzipbedingten herausnimmt, die mit dem unterschiedlichen Wahlsystem zu tun haben), wäre so, als würde mir jemand Kuhmist und Katzenscheiße auftischen, um mir dann zu erklären, was zu bevorzugen sei. Vollkommen sinnlos.
agra

Re: Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von agra »

Original geschrieben von Rex*Cramer
[...] Von der fingierten Vertrauensfrage bis zur Regierungsbildung fand ich den Kampf jedenfalls hochnotpeinlich für Deutschland. [...]
Mal davon abgesehen, dass das mit dem Thema gar nichts zu tun hat: das Bundesverfassungsgericht hat eine "fingierte Vertrauensfrage" ausdrücklich erlaubt, wie man im offiziellen Urteil nachlesen kann: http://www.bundesverfassungsgericht.de/ ... 00405.html
Dies führt dazu, dass die Rolle des Kanzlers stärker ist - eine gute Entscheidung, wie ich finde.
Original geschrieben von Rex*Cramer
[...] Hier noch groß über die Unterschiede zu diskutieren (wenn man mal die prinzipbedingten herausnimmt, die mit dem unterschiedlichen Wahlsystem zu tun haben), wäre so, als würde mir jemand Kuhmist und Katzenscheiße auftischen, um mir dann zu erklären, was zu bevorzugen sei. Vollkommen sinnlos.
Das politische System ist hier nun einmal anders als in den USA, in Großbritannien ist es wieder anders. Um die erbrachte Leistung geht es hier eigentlich gar nicht, nur um den fehlenden Respekt voreinander im US-amerikanischen Wahlkampf. Man stelle sich vor, hier würde jemand zu Schäuble etwas ähnliches sagen - undenkbar.
Rex*Cramer

Re: Re: Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von agra
Das politische System ist hier nun einmal anders als in den USA, in Großbritannien ist es wieder anders. Um die erbrachte Leistung geht es hier eigentlich gar nicht, nur um den fehlenden Respekt voreinander im US-amerikanischen Wahlkampf. Man stelle sich vor, hier würde jemand zu Schäuble etwas ähnliches sagen - undenkbar.
Das stimmt. Die Frage ist: Wäre es immer noch undenkbar, wenn wir das System der USA hätten?
Gustavo
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Re: Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von Rex*Cramer
Stimmt natürlich. :) Ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß solche Aussagen auch in den USA nicht stumpf hingenommen werden.
Grundsätzlich stört mich an solcher Kritik (jetzt nicht von Dir, sondern generell), daß "wir" (in Deutschland) permanent mit schlauen Sprüchen kommen, wenn es darum geht, was in anderen Ländern alles schiefläuft, aber selber so gut wie nichts hinbekommen. (Neulich habe ich eine politische Diskussion verfolgt, wo gesagt wurde, wir sollten uns doch gute Reformen von anderen Ländern abgucken und warum das wohl nicht möglich sei. So tief sind wir gesunken, daß wir selbst das nicht können. Wobei, wenn man mehr verdienen will als andere, wenn man einen höheren Lebensstandard haben möchte, sollte man eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen und nicht bloß nachmachen. Das nur mal dazu, wie tief der politische Karren im Dreck steckt.)
Ok, das gehört im Grunde nicht zum Thema, aber wenn es um den Vergleich von Wahlkämpfen geht, sollten wir erstmal unseren eigenen Kram auf die Reihe kriegen, bevor wir mit dem Finger auf andere zeigen. Von der fingierten Vertrauensfrage bis zur Regierungsbildung fand ich den letzten Kampf jedenfalls hochnotpeinlich für Deutschland.

Das Lustige ist: vor nicht allzu langer Zeit musste der Supreme Court darüber entscheiden, ob die Hinrichtungen Minderjähriger in den USA rechtens seien. Die Mehrheit der Richter hielt dies nicht gegeben und zum ersten Mal wurde der Verweis zu ausländischer Rechtssprechung gezogen (mit der Praxis, sowas zu erlauben, standen die USA alleine auf weiter Flur mit ein paar Staaten, die alles andere als demokratisch sind). Natürlich gab es ein bisschen Schelte aus der rechten Ecke, aber alles in allem war die Rezeption überaus vorteilhaft (ich erinnere mich, ein Editorial in der Times gelesen zu haben, das dies als "längst überfällig" bezeichnete). Haben uns jetzt sogar schon die USA (die immernoch große Stücke auf die Monroe-Doktrin halten, das sagt fast alles) darin überholt, Innovationen aus anderen Ländern zu ihrem eigenen Nutzen zu imitieren?

Original geschrieben von Rex*Cramer

Wo die USA da "voraus" sein sollen, ist mir nicht klar. Ich habe mir im letzten Jahr so manche Wahlkampfveranstaltung angesehen, aber auf _jeder_ war das Maß an Informationen, welche Rezepte man denn für die Zukunft habe, äußerst mager, während sich ausgiebig mit den Kontrahenten auseinandergesetzt wurde in einer Weise, die derart verzerrend und trügerisch war (muß man wohl nicht erwähnen, daß die Dinge, von denen behauptet wurde, daß sie andere Parteien wollen würden, von denen nie auch nur ansatzweise so dargestellt wurden), daß mir übel geworden ist. Wenn das Leute wären, die sich bei mir um einen Job bewürben und so von ihren Mitbewerbern sprächen, würde ich sie achtkantig rauswerfen. Aber ich nehme an, Politik wird heute nach dem Prinzip des größeren Idioten gemacht: Keine Behauptung ist so dumm, daß man nicht noch einen Dümmeren finden kann, der einen deswegen wählt.

Gut, das war reichlich polemisiert. Du redest von amerikanischen Verhältnissen und noch mehr Zirkus, aber wie das noch mehr schaden sollte, will sich mir beim besten Willen nicht erschließen. Ich habe auch keine Lust, schon wieder die lange Liste auszupacken, welche wichtigen Reformen jetzt seit wievielen Jahrzehnten nicht angepackt worden sind. Ich wüßte nicht, wie unsere Parlamente noch weniger hinbekommen könnten. Das geht nicht.
Wahrscheinlich muß man hier mehr differenzieren und Dein Versuch in allen Ehren, aber irgendwann kommt ein Punkt, an dem das nichts mehr ausmacht. Für meinen Geschmack ist er überschritten. Hier noch groß über die Unterschiede zu diskutieren (wenn man mal die prinzipbedingten herausnimmt, die mit dem unterschiedlichen Wahlsystem zu tun haben), wäre so, als würde mir jemand Kuhmist und Katzenscheiße auftischen, um mir dann zu erklären, was zu bevorzugen sei. Vollkommen sinnlos.

Ich gebe dir insofern recht, dass ich glaube, dass der inhaltliche Schaden kaum noch größer werden könnte. Aber wenn man Politik zu diesem burlesken Zirkus verkommen lässt, der er in den USA geworden ist, mit "Conventions", schwarz-rot-goldenen Luftballons und Flaggen überall, in dem Pressewirksamkeit über allem steht, dann wollen die paar fähigen Leute, die sich jetzt noch eventuell für die Politik begeistern können und noch nicht von den unmöglichen Bedingungen, die für Quereinsteiger in die Politik bereits geschaffen wurden, abgeschreckt worden sind, auch noch angewidert wegschauen und entweder in der Wissenschaft bleiben (die deutlich gemütlicher als die Politik ist, zwar nicht so gut bezahlt, aber ohne den Druck) oder in die freie Wirtschaft gehen (deutlich besser bezahlt). Dann bleiben uns nurnoch die selben leeren Laberköpfe, die die Politik der USA zwischenzeitlich bestimmt haben. Warren G. Harding etwa ist ein schönes Beispiel für einen Politiker, der es mit sehr zweifelhaften Fähigkeiten geschafft hat, Präsident zu werden, einfach weil er sich gut darstellen konnte und "präsidial" wirkte.
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agra

Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von agra »

Original geschrieben von Rex*Cramer
Das stimmt. Die Frage ist: Wäre es immer noch undenkbar, wenn wir das System der USA hätten?
Klar spielt das System eine entscheidende Rolle, keine Frage - wurde ja von Gustavo hervorragend dargelegt. Aber ob man solche Ausuferungen nur mit dem System rechtfertigen kann, weiß ich nicht - man kann doch auch in einem System, das persönliche Angriffe belohnt, versuchen, moralisch gut zu handeln. Aber wahrscheinlich denke ich hier einfach zu idealistisch. Wie auch immer, solche Artikel bestärken immer mehr meine Auffassung, dass wir in Deutschland durch die Mischung von personalisierter Mehrheitswahl, Verhältniswahl und Sperrfristen eines der besten demokratischen Systeme der Welt haben, wenn nicht sogar das beste.
Gustavo
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Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von agra
Das politische System ist hier nun einmal anders als in den USA, in Großbritannien ist es wieder anders. Um die erbrachte Leistung geht es hier eigentlich gar nicht, nur um den fehlenden Respekt voreinander im US-amerikanischen Wahlkampf. Man stelle sich vor, hier würde jemand zu Schäuble etwas ähnliches sagen - undenkbar.

Zur Verteidigung der Politik in den USA muss man allerdings auch sagen: sowas ist eigentlich auch dort undenkbar. Ich weiß nicht, was da vorher vorgefallen ist, aber ich kann mir nichts vorstellen, was es rechtfertigen würde, sowas zu sagen. Aber solche Ausrutscher kann unter zu großem Druck jeder haben, denke ich. Sich dann aber später damit zu entschuldigen, man habe "vielleicht zu viel Rush Limbaugh gehört" (Quelle: Billings Gazette), passt schon irgendwie in das Gesamtbild.

Original geschrieben von agra
Klar spielt das System eine entscheidende Rolle, keine Frage - wurde ja von Gustavo hervorragend dargelegt. Aber ob man solche Ausuferungen nur mit dem System rechtfertigen kann, weiß ich nicht - man kann doch auch in einem System, das persönliche Angriffe belohnt, versuchen, moralisch gut zu handeln. Aber wahrscheinlich denke ich hier einfach zu idealistisch. Wie auch immer, solche Artikel bestärken immer mehr meine Auffassung, dass wir in Deutschland durch die Mischung von personalisierter Mehrheitswahl, Verhältniswahl und Sperrfristen eines der besten demokratischen Systeme der Welt haben, wenn nicht sogar das beste.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass das System sehr gut ist. Wir hatten bereits ein System, das weitaus weniger ausgereift war als das heutige, letztendlich hat es sein Übriges getan, um den Nazis den Weg zur Macht zu ebnen. Insofern verschenkt die Politik eine große Chance, wenn sie bspw. die Landeslisten instrumentalisiert, um noch mehr Apparatschiks in den Bundestag zu bringen, denen die Direktwahl einfach zu unsicher ist, anstatt tatsächliche Experten zu nominieren, die den Einzug anders nicht schaffen würden. Das müsste aufhören.
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Rex*Cramer

Re: Re: Re: Re: Re: Re: Wahlkampf in den USA

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von Gustavo
Das Lustige ist: vor nicht allzu langer Zeit musste der Supreme Court darüber entscheiden, ob die Hinrichtungen Minderjähriger in den USA rechtens seien. Die Mehrheit der Richter hielt dies nicht gegeben und zum ersten Mal wurde der Verweis zu ausländischer Rechtssprechung gezogen (mit der Praxis, sowas zu erlauben, standen die USA alleine auf weiter Flur mit ein paar Staaten, die alles andere als demokratisch sind). Natürlich gab es ein bisschen Schelte aus der rechten Ecke, aber alles in allem war die Rezeption überaus vorteilhaft (ich erinnere mich, ein Editorial in der Times gelesen zu haben, das dies als "längst überfällig" bezeichnete). Haben uns jetzt sogar schon die USA (die immernoch große Stücke auf die Monroe-Doktrin halten, das sagt fast alles) darin überholt, Innovationen aus anderen Ländern zu ihrem eigenen Nutzen zu imitieren?
Ich weiß nicht, ob diese Vergleiche mit den USA überhaupt irgendeinen Sinn haben. Für mich sieht das so aus, als liege der wichtigste Zweck darin, daß man sich besser fühlt. Solange man ein größeres Auto als der Nachbar fährt, geht's einem gut.
Was aber wichtige Reformen angeht, wenn man auf so manches Land in Europa guckt, sollte man langsam dazu übergehen, statt von Überholvorgängen von Überrundungen zu sprechen. Sonst wird man dem unterschiedlichen Tempo parlamentarischer Entscheidungen nicht gerecht. (Momentan werden die Probleme natürlich von der guten konjunkturellen Lage überschattet, die jetzt alles ausbügeln soll. Natürlich versteht so gut wie niemand den Begriff oder gar die Bedeutung der Konjunktur, aber das stört ja niemanden.)

Original geschrieben von Gustavo
Ich gebe dir insofern recht, dass ich glaube, dass der inhaltliche Schaden kaum noch größer werden könnte. Aber wenn man Politik zu diesem burlesken Zirkus verkommen lässt, der er in den USA geworden ist, mit "Conventions", schwarz-rot-goldenen Luftballons und Flaggen überall, in dem Pressewirksamkeit über allem steht, dann wollen die paar fähigen Leute, die sich jetzt noch eventuell für die Politik begeistern können und noch nicht von den unmöglichen Bedingungen, die für Quereinsteiger in die Politik bereits geschaffen wurden, abgeschreckt worden sind, auch noch angewidert wegschauen und entweder in der Wissenschaft bleiben (die deutlich gemütlicher als die Politik ist, zwar nicht so gut bezahlt, aber ohne den Druck) oder in die freie Wirtschaft gehen (deutlich besser bezahlt). Dann bleiben uns nurnoch die selben leeren Laberköpfe, die die Politik der USA zwischenzeitlich bestimmt haben. Warren G. Harding etwa ist ein schönes Beispiel für einen Politiker, der es mit sehr zweifelhaften Fähigkeiten geschafft hat, Präsident zu werden, einfach weil er sich gut darstellen konnte und "präsidial" wirkte.
Natürlich, da hast Du recht. Wenn wir zwischen Inhalt und Verpackung differenzieren, so gibt es bei letzterer sicherlich riesige Unterschiede. Selbstverständlich möchte ich (und auch sonst hoffentlich niemand) amerikanische Verhältnisse hier in Deutschland haben. Mir sind schon diese lächerlichen Duelle der Spitzenkandidaten ein Dorn im Auge. Aber wie oben schon angedeutet: Eine tolle Verpackung ohne Inhalt nützt mir am Ende auch nichts.

Original geschrieben von Gustavo
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass das System sehr gut ist. Wir hatten bereits ein System, das weitaus weniger ausgereift war als das heutige, letztendlich hat es sein Übriges getan, um den Nazis den Weg zur Macht zu ebnen. Insofern verschenkt die Politik eine große Chance, wenn sie bspw. die Landeslisten instrumentalisiert, um noch mehr Apparatschiks in den Bundestag zu bringen, denen die Direktwahl einfach zu unsicher ist, anstatt tatsächliche Experten zu nominieren, die den Einzug anders nicht schaffen würden. Das müsste aufhören.
Theoretisch ist es gut. Trotzdem ist es in der Praxis derzeit wenig überzeugend. Rechtsextreme sitzen in vier Landesparlamenten und ihre rotbraunen Brüder sogar in Landesregierungen und in Fraktionsstärke im Bundestag. Eine Schande ist das. Und was passiert? Wird von der Politik die Warnung, der Wink mit dem Zaunpfahl endlich erkannt, daß die Bürger die Faxen dicke haben? Nein, es geht munter weiter mit dem Parteiengezänk ohne Rücksicht auf die Zukunft des Landes.
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Beitrag von Riodono »

tja das land der unbegrenzten unmöglichkeiten
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