Während nebenher noch eine Komplettgenerierung aller Drucker für die Arbeit läuft, kann ich ja ein bisschen die Tasten hauen:
Vorgeschichte
Um ehrlich zu sein, hat mich die Uhr bei ihrer Ankündigung erstmal nicht so wirklich interessiert. Seit den Gerüchteleien zum Thema hab ich mich mal im Umfeld ordentlicher Arbanduhren umgesehen und die Omage Speedmaster Pro Serie als interessant abgespeichert. Für einen Impulskauf waren die mir aber dann doch zu teuer. Dann ging das mit den Apple Watches los. Da mir der Fanboy-Ruf auch außerhalb von PQ nachhängt, wollte ich zumindest mitreden können, um meine Peergroup bei Nachfragen nicht zu enttäuschen
Schnell fiel die Wahl auf das Sport-Modell in SpaceBlack. Warum? 1st Generation, da kaufen vernünftige Leute nur das nötigste. Dann gab es die ersten unboxing Videos auf YouTube, bei denen die Verpackung der Edelstahl-Variante deutlich geiler aussah. Schnell war entschieden, dass vernünftig sein keinen Spaß macht und die Bestellung wurde geändert. Die Uhr kam an, wurde aus der wirklich schönen Verpackung befreit und wanderte ans Armgelenk. Nach kurzen Bluetooth-zickereien am ersten Tag hat sich dann alles eingerenkt und sie wurde zum täglichen Begleiter.
Akku
Viel wurde im Vorfeld über die schwache Akkuleistung geredet. Für mich gab es da noch keinen Engpass. Auch an längeren Tagen hatte die Uhr beim zubett gehen noch über 50% Restkapazität. Allerdings hab ich sie bisher noch nicht zum Tracken richtiger Workouts genutzt (dabei ist die Pulsmessung in kürzeren Abständen aktiv und verbraucht entsprechend mehr Strom).
Use Cases
Wofür die Uhr? Das war meine größte Frage im Vorfeld. Klar, die Fitnessgeschichte leuchtet ein, aber das können billige Armbänder schon lange. Fußgängernavigation konnte ich mir noch vorstellen und das geht in der Tat auch ganz gut. Brauch ich aber doch eher selten. Ein paar Anwendungsfälle haben sich aber nun doch auf täglicher Basis etabliert:
* Ich höre viel Hörbücher/Podcasts, meistens wenn ich draußen unterwegs bin. Meine InEar-Kopfhöhrer haben zwar einen Button für Play/Pause, aber darüber hinaus musste ich immer das Telefon in die Hand nehmen. Wenn jetzt ein Bus an mir vorbeifährt und ich gern noch mal ein paar Sekunden zurückspringen möchte, ist das mit der Uhr in wenigen Sekunden erledigt. Lautstärkeanpassung ebenso.
* Push-Benachrichtigungen auf der Uhr sind letztendlich aber das Killerfeature für mich geworden. Egal ob ich zur Arbeit laufe, im Bus oder einem Meeting sitze - wenn das Telefon vibriert bin ich geneigt nachzuschauen. Dennoch sind 80% der Nachrichten quatsch oder bedürfen keiner Interaktion. Das sind die Momente in denen ich mich freue, dass ich keine Verrenkung zum herausholen des Phones machen musste, oder mir nicht die blöße geben muss mich groß abzuwenden. Die Interaktion mit der Uhr ist eine Sekunden-Sache: E-Mails werden direkt beim eingehen geflaggt (spätere Interaktion nötig) oder ins Archiv verschoben (Quasch-Mail oder zur Kenntnis genommen). Auf iMessages kann man direkt antworten (via vordefinierten Texten, Emojis oder Sprachnachricht), was überraschend oft taugt und hoffentlich auch bald für FB/WhatsApp kommt.
* Ansonsten hab ich noch meine Todo-Liste (OmniFocus) mit auf der Uhr, um mich an anstehende Aufgaben erinnern zu lassen oder sie direkt dort abzuhakan
Unterm Strich sind es (bisher) also gar nicht viele Anwendungsfälle. Aber speziell diese Kurzinteraktionen empfinde ich als sehr angenehm, da sie sich nahtloser in das integrieren, was man währen der Unterbrechung eigentlich tut... Ob das den Preis rechtfertigt muss natürlich jeder selbst entscheiden. Nach anfänglicher Skepsis für eine eckige Uhr gefällt mir das Teil aber auch optisch sehr gut (wirkt übrigens kleiner als man anhand der Bilder oft denkt). Und nachdem ich also zumindest selbst von dem Konzept recht angetan war, konnte ich mich auch noch zu dem Armband hinreißen lassen, was mir generell am besten gefallen hat.
Gliederarmband
Auch hier wieder: Absurder Preis, ist klar, sehe ich auch so. Aber es macht optisch was her und ich fand auch den Steckmechnismus ziemich cool, durch den sich das Band kürzen lässt, ohne irgendwelche Uhrmacher-Werkzeuge. Natürlich, macht man im Wesentlichen nur ein mal – aber trotzdem finde ich es interessant, dass es so eine Art Mechanismus scheinbar vorher noch nicht bei Uhrenarmbändern gab.
Zu allem weiteren verlinke ich einfach mal auf das passende Video im iPhone-Blog:
http://www.iphoneblog.de/2015/05/11/das ... and-video/