Bankberatung ?!

[Hauer]

Hallo zusammen,

ich muss mir einfach mal was von der Seele schreiben und erhoffe ein paar Ratschläge von Euch.
Ich bin zwar selbst gelernter Bankkaufmann und noch bei der Sparkasse tätig, allerdings fange ich an zu zweifeln.

Knapp 3 Jahre war ich direkt in der Privatkundenberatung in der Hauptstelle tätig, durch die vergangenen Krisen und kommenden Krisen ist der Druck stetig in den Vertriebszahlen gewachsen. . . Es wurde erwartet die Erträge im Wertpapier - und Versicherungsbereich stark zusteigern. Daraufhin habe ich einen, für mich verständlichen, Schlussstrich gezogen, und habe mich aus der aktiven Beratung zurückgezogen. Z.Zt. bin ich Vertreter von anderen Berateren und Geschäftsstellenleitern, wenn diese Ihren Dienst nicht machen können (wg. Urlaub, krank etc.) Glücklicherweise habe ich in dieser Tätigkeit keine festen Ziele mehr.

Was mich ziemlich beschäftigt ist der derzeitige Umgang mit und um den Kunden. Eine reine Beratung ist für mich stellenweise nicht mehr feststellbar.

Wie werdet Ihr als Kunde in Eurer Bank behandelt und betreut ?Was habt Ihr in Beratungen erlebt ?Was sollte sich Eurer Meinung nach ändern ?

[elektrojude]

du plenkst

[Hedz]

Was Du schilderst ist doch ganz normal.

In Sparkassen und Volksbanken läuft dies allerdings immer noch recht gesittet ab, wenn Du Bekannte hast die eventuell bei der Commerzbank oder Postbank arbeiten, dann rede mal mit denen.

Die Berater müssen dort täglich 12 Uhr melden was bereits an Verträgen abgeschlossen wurde und was noch für den restlichen Tag erwartet wird.

Ich kann Deinen Schritt allerdings nicht nachvollziehen, Du bist von Deinem festen Beraterposten quasi auf einen Springerposten gewechselt?!

[Nomschta]

ich hab das letzte mal vor 4 jahren beratung in anspruch genommen und hab da einen bausparvertrag abgeschlossen und ein fondsdepot eröffnet.

die erklärungen waren für mich plausibel und ich bin eigentlich immer noch zufrieden.

inzwischen bin ich alt genug und denke mal auch schlau genug um mich um diese belange selber zu kümmern daher würd ich auch nie, wenn ich das geld hätte, zu einer bank gehen und mich beraten lassen wie ich es anlegen soll.
das internet ist neutraler und fülliger.

im großen und ganzen wird die beratung aber schon in ordnung sein denke ich.

[G0D]

Naja, Beratung im Internet ist auch so eine Sache....

Bin selbst als Berater in einer größeren VRB, klar hat man Ziele und ich werde das sicher nicht ewig weitermachen, hab den Bankfachwirt und mache grad den Bankbetriebswirt, hab auch den Kompetenznachweis für den zertifizierten Finanzberater. Die Sache ist halt man verdient ja doch recht gut als Berater, von daher mach es oder lass es.

Als Berater musst de den Kunden schliesslich nicht irgendeinen Mist verkaufen, gibt aber genug gute Produkte die zum Kunden (und dem Prov.geschäft) passen

[Windows Thorns 7]

Mittelfristig wird es kaum noch klassisches Beratungsgeschäft geben, weil die nachgefragten Finanzprodukte simpler werden, dadurch standardisierter und weniger beratungsintensiv. Die Kunden werden irgendwann auch merken, dass eine Beratung auf Honorarbasis sinnvoller ist (beim Steuerberater geht es ja auch). D.h. man sollte sich karrieremäßig aus dem Retailgeschäft raushalten.