Menschenrechte in Chiapas
Verfasst: 16.02.2010, 16:21
Servus
Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich derzeit mit der poiltischen Situation in Chiapas im Süden Mexikos. kurz gesagt haben die dortigen Ureinwohner 1994 nach Jahren der Ausbeutung ihr eigenes Land zurückerobert und ein funktionierendes Rätesystem errichtet. Grundbesitz gibt es nicht. Niemand ist gezwungen Teil der Gemeinschaft zu werden. So befinden sich dort Zapatistische Dörfer neben regierungstreuen Dörfern. Da die Gemeinschaft jedoch ein Dorn im Auge der kapitalistisch geprägten westlichen Welt ist werden die Zapatisten bekämpft. So macht das Militär der Bevölkerung das Leben so schwehr wie möglich, Trampelpfade werden zu Straßen ausgebaut um im Namen der Entwicklungshilfe die Bevölkerung durch Zölle auszubluten, Gebiete werden zu Naturschutzgebieten erklärt um gegen den Nahrungsmittelanbau vorgehen zu können. Wenn es doch mal schmutzig werden soll, dann terrorisieren Paramilitärs die Einwochner. Diese brennen Dörfer/Krankenhäuser/Felder nieder, vergewaltigen und morden bis hin zu Massakern. Wenn die Paramilitärs ein Gebiet erfolgreich gesäubert haben, dann fällt ihnen das Land zu, das sie dann den hiesigen Unternehmen gerne anbieten. So nahm die Drangsalierung der Zapatisten in den letzen jahren u.a. auf den Druck unserer Regierungen deutlich zu, nicht zuletzt weil Coca Cola und Nestlee ein verstärten Interesse an den dortigen Wasservorkommen hegen und durch ihre Produktionstätten ähnlich wie in Bolivien die Landschaft verpesten wollen.
Der einzige Weg dies einzudämmen ist die begangenen Verbrechen publik zu machen. Dies möchte ich hiermit tun. Es folgt die Erklärung der dortigen Menschenrechtskommission zu einem kürzlichem Vorfall.
Vorweg: Die "Gute Regierung" ist die Regierung der Zapatisten. Die heißt so. Hier nun der Text:
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Frayba Erklärung zum bewaffneten Angriff der OPDDIC auf Zapatisten
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas A.C. San Cristóbal de
Las Casas, Chiapas
12. Februar 2010
Öffentliche Erklärung
Bewaffneter Angriff auf das zapatistische Dorf Bolón Ajaw durch
PRI-affilierte Dorfbewohner von Agua Azul
- Die Staatsregierung versucht sich ihrer Verantwortung für den Konflikt
zu entziehen, der seit 2007 besteht und denunziert wird, und
beabsichtigt die Zapatistischen Unterstützungsbasen für den bewaffneten
Angriff gegen das zapatistische Dorf von Bolón Ajaw zu beschuldigen.
- Die Bundesregierung drängt auf eine militärische Intervention gegen
zivile Zapatistische Unterstützungsbasen, und intensiviert
Erkundungsmissionen gemischter militärischer und ziviler Kräfte.
- Die Junta der Guten Regierung hat bereits Maßnahmen für ein
Entspannungsabkommen ergriffen, auf Grundlage der Prozeduren der
autonomen indigenen Gerichtsbarkeit.
- Der mangelnde Wille der Staatsregierung verschließt den Weg für ein
mögliches Entspannungsabkommen
Am 6. Februar 2010, gegen 9:00 Uhr vormittags, wurde dieses
Menschenrechtszentrum von der Junta der Guten Regierung "Herz des
Regenbogens der Hoffnung" (JBG von Morelia), über die alarmierende
Situation in der Zone informiert, hervorgerufen durch einen bewaffneten
Angriff gegen das zapatistische Dorf Bolón Ajaw, Autonome Region San
José en Rebeldía, Autonomer Zapatistischer Bezirk in Rebellion
Comandanta Ramona, unter dem Caracol IV "Wirbelwind Unserer Worte".
Zur gleichen Zeit, gegen 9:39 Uhr, kontaktierten Beamte der
Staatsregierung von Chiapas das Menschenrechtszentrum, um zu erfragen,
ob wir Informationen über eine Auseinandersetzung in Bolón Ajaw hätten.
Wir informierten sie über die Bitte um Intervention seitens der Junta
der Guten Regierung, ohne zu dem Zeitpunkt weiterreichende Informationen
zu der Angelegenheit zu haben.
Die Mitarbeiter dieses Menschenrechtszentrum begaben sich unverzüglich
zum Sitz der Region San José in Rebellion, um die Autoritäten des
Autonomen Zapatistischen Bezirks in Rebellion Comandanta Ramona zu
befragen, und die Lage nach dem bewaffneten Angriff zu dokumentieren,
der gegen die Zapatistischen Unterstützungsbasen von Dorfbewohnern von
Agua Azul verübt wurde. Die letzteren wurden als Anhänger der Partei der
Institutionalisierten Revolution (PRI) identifiziert - die gleichen, die
im Jahre 2007, laut offizieller Version [1], ihre Waffen übergeben
haben, und aus den Reihen der Organisation für die Verteidigung der
Indigenen und Campesino Rechte A.C. (OPDDIC) [2] ausgetreten sein sollen.
[1] Kommunique der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Chiapas,
vom 20. Dezember 2007.
[2] Soziale Organisation paramilitärischem Zuschnitts, charakterisiert
durch ihre hohe Gewaltbereitschaft und ihre Rolle als Handlungsträger in
der integralen Strategie zur Aufstandsbekämpfung, die von der
mexikanischen Regierung gegen die EZLN, ihrer zivilen Basis und ihren
Sympathisanten implementiert wird.
Die Situation von Aggressionen und Feindseligkeiten der Einwohner von
Agua Azul, Mitglieder der OPDDIC, gegen die Zapatistischen
Unterstützungsbasen des Dorfes von Bolón Ajaw, ist bereits wiederholte
Male dokumentiert und denunziert worden, sowohl von der Junta der Guten
Regierung, als auch von verschiedenen Zivilorganisationen, insbesondere
ab 2007, angesichts der Verschärfung des gewalttätigen Klimas durch die
OPDDIC.
Seit damals ist die Staatsregierung verantwortlich dafür gewesen, für
aggressive Straftaten und Übergriffe seitens der OPDDIC Militanten
Straflosigkeit zu sichern, den Konflikt sporadisch zu behandeln und eine
endgültige Lösung zu versäumen. Diese Situation stellte die PRI-istische
Gruppe unter einen Schutzmantel der Straflosigkeit, die ihre Aggression
und die Eskalation des Klimas der Feindseligkeit gegen die Bewohner von
Bolón Ajaw begünstigt.
In diesem Kontext überfielen und besetzten vor einigen Wochen
vermeintliche Ex-Militante der OPDDIC das befreite Land der Einwohner
von Bolón Ajaw, um in der Lage zu sein sich an der Vergabe der
ökotouristischen Projekte zu beteiligen, die von der Bundes- und
Staatsregierung für dieses Gebiet geplant sind. In Erwiderung darauf,
haben sich die Zapatistischen Unterstützungsbasen mobilisiert, um die
Kontrolle über das Territorium zurückzuerlangen, auf dem die besagte
Gruppe bewaffnete Angriffe gegen die Zapatistischen Unterstützungsbasen
verübte.
[...]
Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich derzeit mit der poiltischen Situation in Chiapas im Süden Mexikos. kurz gesagt haben die dortigen Ureinwohner 1994 nach Jahren der Ausbeutung ihr eigenes Land zurückerobert und ein funktionierendes Rätesystem errichtet. Grundbesitz gibt es nicht. Niemand ist gezwungen Teil der Gemeinschaft zu werden. So befinden sich dort Zapatistische Dörfer neben regierungstreuen Dörfern. Da die Gemeinschaft jedoch ein Dorn im Auge der kapitalistisch geprägten westlichen Welt ist werden die Zapatisten bekämpft. So macht das Militär der Bevölkerung das Leben so schwehr wie möglich, Trampelpfade werden zu Straßen ausgebaut um im Namen der Entwicklungshilfe die Bevölkerung durch Zölle auszubluten, Gebiete werden zu Naturschutzgebieten erklärt um gegen den Nahrungsmittelanbau vorgehen zu können. Wenn es doch mal schmutzig werden soll, dann terrorisieren Paramilitärs die Einwochner. Diese brennen Dörfer/Krankenhäuser/Felder nieder, vergewaltigen und morden bis hin zu Massakern. Wenn die Paramilitärs ein Gebiet erfolgreich gesäubert haben, dann fällt ihnen das Land zu, das sie dann den hiesigen Unternehmen gerne anbieten. So nahm die Drangsalierung der Zapatisten in den letzen jahren u.a. auf den Druck unserer Regierungen deutlich zu, nicht zuletzt weil Coca Cola und Nestlee ein verstärten Interesse an den dortigen Wasservorkommen hegen und durch ihre Produktionstätten ähnlich wie in Bolivien die Landschaft verpesten wollen.
Der einzige Weg dies einzudämmen ist die begangenen Verbrechen publik zu machen. Dies möchte ich hiermit tun. Es folgt die Erklärung der dortigen Menschenrechtskommission zu einem kürzlichem Vorfall.
Vorweg: Die "Gute Regierung" ist die Regierung der Zapatisten. Die heißt so. Hier nun der Text:
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Frayba Erklärung zum bewaffneten Angriff der OPDDIC auf Zapatisten
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas A.C. San Cristóbal de
Las Casas, Chiapas
12. Februar 2010
Öffentliche Erklärung
Bewaffneter Angriff auf das zapatistische Dorf Bolón Ajaw durch
PRI-affilierte Dorfbewohner von Agua Azul
- Die Staatsregierung versucht sich ihrer Verantwortung für den Konflikt
zu entziehen, der seit 2007 besteht und denunziert wird, und
beabsichtigt die Zapatistischen Unterstützungsbasen für den bewaffneten
Angriff gegen das zapatistische Dorf von Bolón Ajaw zu beschuldigen.
- Die Bundesregierung drängt auf eine militärische Intervention gegen
zivile Zapatistische Unterstützungsbasen, und intensiviert
Erkundungsmissionen gemischter militärischer und ziviler Kräfte.
- Die Junta der Guten Regierung hat bereits Maßnahmen für ein
Entspannungsabkommen ergriffen, auf Grundlage der Prozeduren der
autonomen indigenen Gerichtsbarkeit.
- Der mangelnde Wille der Staatsregierung verschließt den Weg für ein
mögliches Entspannungsabkommen
Am 6. Februar 2010, gegen 9:00 Uhr vormittags, wurde dieses
Menschenrechtszentrum von der Junta der Guten Regierung "Herz des
Regenbogens der Hoffnung" (JBG von Morelia), über die alarmierende
Situation in der Zone informiert, hervorgerufen durch einen bewaffneten
Angriff gegen das zapatistische Dorf Bolón Ajaw, Autonome Region San
José en Rebeldía, Autonomer Zapatistischer Bezirk in Rebellion
Comandanta Ramona, unter dem Caracol IV "Wirbelwind Unserer Worte".
Zur gleichen Zeit, gegen 9:39 Uhr, kontaktierten Beamte der
Staatsregierung von Chiapas das Menschenrechtszentrum, um zu erfragen,
ob wir Informationen über eine Auseinandersetzung in Bolón Ajaw hätten.
Wir informierten sie über die Bitte um Intervention seitens der Junta
der Guten Regierung, ohne zu dem Zeitpunkt weiterreichende Informationen
zu der Angelegenheit zu haben.
Die Mitarbeiter dieses Menschenrechtszentrum begaben sich unverzüglich
zum Sitz der Region San José in Rebellion, um die Autoritäten des
Autonomen Zapatistischen Bezirks in Rebellion Comandanta Ramona zu
befragen, und die Lage nach dem bewaffneten Angriff zu dokumentieren,
der gegen die Zapatistischen Unterstützungsbasen von Dorfbewohnern von
Agua Azul verübt wurde. Die letzteren wurden als Anhänger der Partei der
Institutionalisierten Revolution (PRI) identifiziert - die gleichen, die
im Jahre 2007, laut offizieller Version [1], ihre Waffen übergeben
haben, und aus den Reihen der Organisation für die Verteidigung der
Indigenen und Campesino Rechte A.C. (OPDDIC) [2] ausgetreten sein sollen.
[1] Kommunique der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Chiapas,
vom 20. Dezember 2007.
[2] Soziale Organisation paramilitärischem Zuschnitts, charakterisiert
durch ihre hohe Gewaltbereitschaft und ihre Rolle als Handlungsträger in
der integralen Strategie zur Aufstandsbekämpfung, die von der
mexikanischen Regierung gegen die EZLN, ihrer zivilen Basis und ihren
Sympathisanten implementiert wird.
Die Situation von Aggressionen und Feindseligkeiten der Einwohner von
Agua Azul, Mitglieder der OPDDIC, gegen die Zapatistischen
Unterstützungsbasen des Dorfes von Bolón Ajaw, ist bereits wiederholte
Male dokumentiert und denunziert worden, sowohl von der Junta der Guten
Regierung, als auch von verschiedenen Zivilorganisationen, insbesondere
ab 2007, angesichts der Verschärfung des gewalttätigen Klimas durch die
OPDDIC.
Seit damals ist die Staatsregierung verantwortlich dafür gewesen, für
aggressive Straftaten und Übergriffe seitens der OPDDIC Militanten
Straflosigkeit zu sichern, den Konflikt sporadisch zu behandeln und eine
endgültige Lösung zu versäumen. Diese Situation stellte die PRI-istische
Gruppe unter einen Schutzmantel der Straflosigkeit, die ihre Aggression
und die Eskalation des Klimas der Feindseligkeit gegen die Bewohner von
Bolón Ajaw begünstigt.
In diesem Kontext überfielen und besetzten vor einigen Wochen
vermeintliche Ex-Militante der OPDDIC das befreite Land der Einwohner
von Bolón Ajaw, um in der Lage zu sein sich an der Vergabe der
ökotouristischen Projekte zu beteiligen, die von der Bundes- und
Staatsregierung für dieses Gebiet geplant sind. In Erwiderung darauf,
haben sich die Zapatistischen Unterstützungsbasen mobilisiert, um die
Kontrolle über das Territorium zurückzuerlangen, auf dem die besagte
Gruppe bewaffnete Angriffe gegen die Zapatistischen Unterstützungsbasen
verübte.
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