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Mister Brunzen

Beitrag von Mister Brunzen »

grad "of mice and men" von John Steinbeck beendet. irgendwie ganz nettes Buch.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Rick Perlstein - Nixonland

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Titel und Cover täuschen etwas darüber hinweg, dass Nixon in dem Buch zwar eine große, aber nicht die entscheidende Rolle spielt. Im weitesten Sinn ist das Buch ein Buch über die gesellschaftlichen Umwälzungen, gewalttätig und friedlich, der 60er-Jahre, hat also auch eine gewisse praktische Relevanz für die ewige Debatte, die man in Deutschland speziell um die Generation macht, die man die "68er" nennt. Nixon war hervorragend darin, die Missbilligung, die dieser Generation von ihren Eltern entgegenschlug, für sich auszunutzen und seine Gegner in Fraktionen zu spalten. So wurde er zweimal Präsident der USA, aber dafür hat er geholfen, einem Land die gesellschaftliche Kohäsion, die es in den 1950ern kannte, zu nehmen (auch wenn das wohl auch ohne ihn passiert wäre). Außerdem bietet es in der Tat auch einen wunderbaren Einblick in die Psyche von Nixon: ein Mann, paranoid bis zum Anschlag und bereit, quasi alles zu sagen, um gewählt zu werden. Er hatte das Glück, dass seine wahren Überzeugungen fast ausschließlich außenpolitischer Natur waren, wofür sich kaum jemand interessierte. Deshalb konnte er bei anderen Themen seine Meinung schlicht der Wählerschaft anpassen. Außerdem ein Präsident, der sich nicht zu Schade war, alles zu tun, um gewählt zu werden. Ob es jetzt legal ist, etwa als er 1972 alles tut, um die Wirtschaft künstlich anzukurbeln, selbst wenn es nur so banale Sachen sind, wie sein Verteidigungsministerium das Toilettenpapier für zwei Jahre zu kaufen, weil zur Wiederwahl steht und 1970 die Zwischenwahlen, wegen schlechter Wirtschaftsdaten, wie er glaubt, verloren zu haben. Oder das Geschmacklose, etwa als er es hinnimmt, dass die Waffenlobby dem jüngsten Bruder von John F. Kennedy vorwirft, zu "100% die kommunistische Linie" zu vertreten, weil er gegen Waffenkauf per Postversand ist (so hat Kennedys Attentäter seine Waffe auch gekauft) und auch stimmt. Und letztendlich auch das Illegale, das fast lächerlich kriminell ist: die einzige funktionelle Grenze für Nixon stellte die Menge an Geld dar, die er unauffällig beschaffen konnte, um die Möglichkeiten zu finanzieren, mit denen er seine Gegner drangsalieren konnte, von banalen Dingen wie Flugblättern mit falschen Versprechungen über sophistikate Versuche, Politiker mit Protituierten zu verbandeln und sie fotografieren zu lassen bis hin zur Praxis, bei Wahlkampfveranstaltungen der Gegner Ratten aussetzen zu lassen. Selbst die Idee, ein Gebäude der demokratischen Partei anzuzünden, um dann eine "eigene" Feuerwehr aus Kubanern zu schicken, das das Gebäude löschen und dabei verwanzen soll, ist gefallen.

Insgesamt ein interessantes Buch und auch eine Charakterstudie eines Mannes, der zu jedem Zeitpunkt, zu dem er einen Fehler zugibt und von seinen Widersachern kritisiert wird, vermutet hat, wer ihn nicht kritisiert hat automatisch selbst etwas zu verstecken. Lesenswert.
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Paradiesvogel
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Beitrag von Paradiesvogel »

Tiger fressen keine Yogis
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Letztens erst ferig geworden.

Ein Journalist reist durch die Welt und hat seine Erlebnisse in mehr oder weniger Kurzgeschichten niedergeschrieben.

Echt geiles Buch finde ich.



Mr. Nice
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Hab ich hier grad rumliegen, aber noich nicht mit angefangen.
carpe diem
s1ro
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Beitrag von s1ro »

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Bin gerade auf Seite 50. Musste aber schon sehr lachen. Hat bisher zurecht gute Kritiken bekommen
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flyingcunt
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Beitrag von flyingcunt »

Hab die Tage Depptop von Lucy Kellaway fertig gelesen

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Im Buch geht es um Martin Lukes, Marketing Director bei AB Glôbal (UK). Wie auch bei z.b. Chefsache von Max Barry ist es völlig belanglos was die Firma eigentlich macht, ich kann mich auch gar nicht erinnern ob das überhaupt erwähnt wurde.

Martins Ziel ist es CEO von UK zu werden. Dies will er mit Hilfe von eMail Coaching erreichen. Leider fliegt die Affäre zu seiner Assistentin auf und seine Frau - die ebenfalls in der Firma arbeitet - macht ihm Schwierigkeiten.

Das ganze Buch besteht rein aus eMail Verkehr! Zu 90% von Martin Lukes an andere, 7% von seinem eMail coach an ihn und die restlichen von anderen an ihn oder an alle.

Sehr lustig und empfehlenswert das Buch! Auch wenn keine Handlungserzählung an sich existiert, kann man nur aus dem eMail Verkehr das geschehen rauslesen.
Das macht das Buch zu etwas "anderem"

Jetzt lese ich


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Hab erst 60 Seiten, aber es hatte bis dahin einige Lacher.

Beschreibung von Amazon
Henry fährt Taxi und wohnt in einer WG mit dem Musikjournalisten Walter und dem Computerfrickler Gonzo. Der Mittelpunkt ihres Lebens ist eine behagliche Gardinenkneipe im Erdgeschoß ihres Neuköllner Hauses. Hier trifft sich allabendlich eine Handvoll skurriler Typen, die bei alten Hits und Faßbier vom Leben träumen.
Ein Roman über die Liebe, das Erwachsenwerden und die Freundschaft.
yoless

Beitrag von yoless »

ich hab ja jetzt auch wieder zeit zum lesen.

für die prüfungsvorbereitung erstmal noch gelesen/durchgearbeitet:
* defoe - robinson crusoe
* swift - gulliver's travels
* kerouac - dharma bums
* eliot - wasteland
* ginsberg - howl

gulliver's travels ist besser als robinson crusoe wenn man die beiden denn vergleichen möchte. robinson crusoe dümpelt so vor sich hin und satirische gesellschaftskritik alá swift gefällt mir besser als auseinandersetzungen mit gott, religiöse selbstfindung und dann ne zweifelhafte auseinandersetzung zwischen individuum und gesellschaft.
dharma bums wird of tals nachfolger von "on the road" gehandelt. spielt in der zeit danach und am schreibedatum ist on the road noch nicht veröffentlicht. gewohnter kerouac wenn auch konventionalistischer gehalten als spätere und frühere werke (on the road und town and the city ausgenommen). anstatt zufriedenheit und erfüllung durch ständige bewegung und aktionen zu erlangen, rückt hier das thema des religiösen/spirituellen in den vordergrund. der physische bewegungsdrang wird somit eher psychischer natur.
howl natürlich als großartiges beat-gedicht. wasteland als eher entrückte, gescheiterte romantik im stile des modernismus. höllisch viele, teilweise unverständlich anspielung auf alles was es mal so gab in den künsten. trotzdem, bzw deswegen, tolles gedicht, das auch durch seine form besticht ;)

im moment auf dem tisch/bett:
* bahr - dork whore
israelin zieht durch asien und erlebt so sachen. recht amüsant geschrieben mit gewitztem blick. einfach amüsantes buch, mehr nicht.
* markson - Epitaph for a Tramp/Epitaph for a Dead Beat: The Harry Fannin Detective Novels
in der ub dran vorbeigelaufen und eingepackt. schönste pulpunterhaltung im stile der detektivstories der 60er.

für den urlaub eingepackt:
* boccaccio - decameron
* hemingway - a moveable feast
* capra - the tao of physics

und demnächst werden alle kerouac-bücher in chronologischer handlungsfolge gelesen :)
Mister Brunzen

Beitrag von Mister Brunzen »

grad bei "Der Stechlin" von Fontane, der Anfang is echt nice.
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Ich lese gerade "Fried Green Tomatoes at the Whistle Stop Cafe" von Fannie Flagg (in meiner tollen Original-Erstausgabe :D ), und erstaunlicherweise ist es jetzt beim zweiten Mal noch besser als beim ersten Mal. Ein emotionsgeladener Weiberroman, der sich sehr angenehm liest (Sprachanfängern somit zu empfehlen) und mich sowohl zum Lachen als auch zum Weinen :ugly: bringt (naja, zum Weinen jetzt nicht direkt, aber es ist stellenweise so herzzereißend, dass man nicht verhindern kann, dass die Augen etwas feucht werden). Hach. Richtig herzerwärmend ist das. :)

Und ja, meine seltsame Vorliebe für Weiberromane irritiert mich selbst. :ugly:
Egal. Irgendwo müssen die Östrogene ja sein.

edit: Ich kann mich allerdings dem Eindruck nicht erwehren, dass mich das Buch weich in der Birne macht. :ugly:

@ Mister Brunzen: Bitte demnächst ein längeres Statement abgeben!
nimrod
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Beitrag von nimrod »

Original geschrieben von JohannWanderer
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"Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman"

[...]
Das hab ich auch letztens gelesen, innerhalb von zwei Tagen "verschlungen". Das Buch ist zwar rein literarisch keine Offenbarung, dafür ist der Mann sowas von sympathisch, macht einfach Spass, das Buch zu lesen.

Dann les ich grad noch "Catch 22" von Joseph Heller und vor ein paar Tagen hab ich "Die Nacht Von Lissabon" von Erich Maria Remarque angefangen.

Die Nacht Von Lissabon (Amazon)

Catch 22 (Amazon)

Edit: um mal noch bissel was zu den Büchern zu schreiben:

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Joseph Heller - Catch 22

Laut diversen Kritiken, ist Catch 22 DIE WWII-Satire... kann schon sein. Es geht um Yossarian, einen Bombenschützen im 2. Weltkrieg, der eigentlich nur nach Hause will. Die Einsätze sind ihm zu gefährlich.
Aus diesem Grund will er sich vom Feldarzt für verrückt erklären lassen, der meint aber, dass es ja äußerst vernünftig sei, die Himmelfahrtskommandos für zu gefährlich zu halten, und aus diesem Grund könne er ihn nicht für verrückt erklären. Andererseits wäre es reiner Wahnsinn, immer wieder diese Einsätze zu fliegen, obwohl doch jeder weiß, dass es viel zu gefährlich sei, nur Verrückte würden so etwas tun.
Und so muss er einen Einsatz nach dem anderen fliegen und zwischendurch versucht er mit allen Mitteln, sich krankschreiben zu lassen, oder halt einfach sein Leben auf irgendeiner Mittelmeerinsel so angenehm wie möglich zu gestalten. Umgeben ist Yossarian dabei von lauter skurrilen Gestalten, zum Beispiel dem Major "Major Major Major". Aus reiner Boshaftigkeit wurde der bei seiner Geburt von seinem Vater mit dem ersten und zweiten Vornamen "Major" belegt, Familienname Major, Dienstgrad Major... weil man kann so eine Kuriosität wie "Major Major Major Major" unmöglich weiter befördern und damit den Witz ruinieren.

Sehr lustig, sehr böse... macht Spass zu lesen.

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Remarque - Die Nacht von Lissabon

Zwei Flüchtlinge treffen sich während des Zweiten Weltkriegs in Lissabon, der letzten Möglichkeit, von Europa in die USA zu flüchten. Der eine ist auf der Suche nach Papieren, um noch einen Platz für die Überfahrt für sich und seine Frau zu bekommen, der andere hat die Papiere und will sie loswerden, weil nach dem Tod seiner Frau für ihn die Flucht keinen Sinn mehr macht.

Bei dem Buch bin ich noch nicht sehr weit, deswegen kann ich da noch nicht so arg viel dazu schreiben. Scheint aber gut zu sein.
Original geschrieben von /little
ha, sehr schön. das buch hat mir vor jahren mal jemand empfohlen und der zettel ist mir vor kurzem wieder vor die nase gefallen. nachdem es mir hier im forum nun schon wieder auffällt, werde ich es wohl mal lesen müssen :)

@fleischtrompete: auf "ein bär will nach oben" bin ich trotzdem neugierig. selbst wenn es mir nicht gefallen sollte...ich mag das cover sehr :ugly:
Ja wie gesagt, die Bücher von Izzo sind gut, lesen sich prima ... also wenn du Zeit hast, solltest du da schon mal einen Blick rein werfen. Das mit den sich ständig wiederholenden Klischees ist auch nicht ganz so dramatisch. ;)
Mein Name sei Wapaz
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Beitrag von Mein Name sei Wapaz »

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Ein Husarenepos, möchte man meinen. Saleem Sinai wird um Mitternacht, exakt zur Staatsgründung Indiens am 13. August 1947 geboren. Dadurch ist sein Schicksal untrennbar mit dem seines Landes verbunden Dazu kommt noch, dass er und 1000 weitere 'Midnight's children' besondere Kräfte bekommen haben - Gedankenlesen, Zeitreise...

Viel mehr ein Familienroman als Fantasy. Saleems Talente schaden ihm eher als sie ihm nutzen; und der Macht des Schicksal kann er sowieso nicht entkommen.
Sicherlich kein Einsteigerbuch. Ich habe letztes Jahr die ersten 200 Seiten gelesen, dann wurde es mir zu anstrengend. Der Rest ging jetzt recht fluffig.
Der Plot ist bei Rushdie meistens gar nicht so wichtig (finde ich); ich erfreue mich da eher an den tollen Charakteren und der Symbolik.

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Going Postal war solide, aber so richtig hatte ich mich noch nicht mit Moist angefreundet. Dem Klappentext nach zu urteilen schien 'Making Money' auch eher Volume 2 zu sein, aber ich wurde angenehm überrascht. Sehr flüssig zu lesen (wie immer) und mit einigen schönen Ideen & Charakteren. Der große Knall blieb zwar aus, aber ich bin zufrieden.
saberrider
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Beitrag von saberrider »

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The Alphabet Of Manliness - Maddox

Hardcover, gerade aus den USA angekommen. Hab bis jetzt nur das Vorwort gelesen aber es ist unverkennbar Maddox. :D
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Ah! Eine Lampe!
ar0x

Beitrag von ar0x »

Jeremy Scahill - Blackwater

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Bisher ein echt verdammt interessantes Buch, wenn man sich für die Geschehnisse um den Irak Krieg interessiert, bzw. die Kriegsmachinerie der USA im Allgemeinen.

Bewundernswert finde ich vor allem wie akribisch Jeremy Scahill alle möglichen Informationen aufgebareitet hat, eine wirklich klasse Journalistische Arbeit :daumen:
Popelmon
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Beitrag von Popelmon »

Original geschrieben von ar0x
Jeremy Scahill - Blackwater

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Bisher ein echt verdammt interessantes Buch, wenn man sich für die Geschehnisse um den Irak Krieg interessiert, bzw. die Kriegsmachinerie der USA im Allgemeinen.

Bewundernswert finde ich vor allem wie akribisch Jeremy Scahill alle möglichen Informationen aufgebareitet hat, eine wirklich klasse Journalistische Arbeit :daumen:
habs letztes jahr gelesen, als der autor bei der daily show zu gast war.
fand es auch ziemlich faszinierend, vor allem wie unglaublich gut der blackwater gründer in der regierung vernetzt ist.
wirklich gut geschrieben, wenn man sich für dieses ganze mercenaries/private contractor zeug interessiert sollte man es mal gelesen haben.


lese grade "Thud" von terry pratchett. hatte nix anderes mehr, und das lag seit einem jahr rum, lese ansonsten kaum noch pratchett. was ein fehler, nach "guards" mein lieblingsbuch, tolle geschichte :daumen:

dannach ist fontanes "frau jenny treibel" dran, gefolgt von "effi briest". hab seine gesammelten werke auf unserem dachboden gefunden :D
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gbrchlchkt

Beitrag von gbrchlchkt »

kleines Update:

J C Halman - The chess artist
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Ein ungewöhnlicher Reisebericht des Autors an der Seite eines Schachverrückten. Die immer wieder eingestreuten historischen Informationen und Schachanekdoten machen dieses Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre für Schachfreunde.

Mary Shelley - The last man
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Normalerweise bevorzuge ich deutschsprachige Literatur, die mir jedoch in China ausgegangen war. Also versuchte ich mich an diesem Werk und habe es nicht bereut. Die Handlung dieser depressiv-pessimistischen Geschichte (von 1826!) lässt keine Wünsche offen, absolut mitreißend und sprachlich über alle Zweifel erhaben. Nur sollte man für das Original gute Englischkenntnisse mitbringen. Die Auflage von Wordsworth enthält hilfreiche und informative Fußnoten.

Houellebecq - Möglichkeit einer Insel
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Kann ich als Fan des Autors nicht objektiv bewerten. Ich fand diesen Roman sehr stark und den Meisterstücken "Elementarteilchen" und "Ausweitung der Kampfzone" um nichts nachstehend.

Rilke - Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
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Skurriles romanartiges Dingen, sprachlich erstklassig. Eine lineare Handlung sollte man nicht erwarten, sondern sich an den teilweise düsteren Gedankengängen erfreuen. "Wenn Rilke dann Lyrik"? - Nein, denn dieses Werk ist unterhaltsam und inspirativ.

Heller - Catch 22
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s. nimrods Beitrag auf dieser Seite.
Ideenreiche Geschichte, teilweise Helge-Schneideresk (Milos Warenhandel), teilweise psycho wie Kafka (im Lazarett).

Cortazar - Der Verfolger
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Hier wie bei Rilke in erster Linie Verwunderung, wie viele Ideen und Gedanken man auf so wenigen Seiten unterbringen kann.
promenadenkater

Beitrag von promenadenkater »

hab neulich im zug 160 seiten von die möglichkeit einer insel von Michel Houellebecq gelesen. werd das buch aber nicht weiterlesen, weils mich irgendwie ziemlich fertig macht. es ist hammer geschrieben und trifft einfach den punkt, aber genau mit letzterem komm ich im moment irgendwie gar nicht klar. es liegt einfach so viel wahrheit in der depression, die das buch ausstrahlt..

dann habe ich das parfüm angefangen und mir geht bereits aufn sack, wie es geschrieben ist. diese permanenten vergleiche wirken irgendwie substanzlos.

hat mir einer ne gute empfehlung für ein anspruchsvoll geschriebenes buch, das nicht zu depressiv ist? :ugly: .. was positives und so ;)
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Original geschrieben von Popelmon
dannach ist fontanes "frau jenny treibel" dran, gefolgt von "effi briest". hab seine gesammelten werke auf unserem dachboden gefunden :D
Brrrr... na dann mal viel Spaß. *schauder*

@ Topic: Mein Hirn hat sich etwas verkrampft bei Christa Wolfs "Störfall", ich glaube ich werd eine Weile brauchen ehe ich mich wieder in ihren Schreibstil finde. Aber "Medea" ist sooo toll, dass die Frau definitiv nicht gleich in die Ecke geschmissen gehört.
Rhyn
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Beitrag von Rhyn »

Aktuell: Leo Hickman - Fast nackt
Inhalt: Geht um den Versuch eines englischen Journalisten "ethnisch korrekt" zu leben. Joah. Das schlechte Gewissen packt mich da, zu großartiger Veränderung hat es mich aber noch nicht gebracht. Vll lebe ich schon zu umweltbewusst ;) Liest sich trotzdem gut, auch wenn der Autor für deutsche Verhältnisse teilweise bei Adam und Eva anfängt (Müll trennen, Komposter in den Garten, ..)
Popelmon
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Beitrag von Popelmon »

Original geschrieben von ^dem0n^
Brrrr... na dann mal viel Spaß. *schauder*

@ Topic: Mein Hirn hat sich etwas verkrampft bei Christa Wolfs "Störfall", ich glaube ich werd eine Weile brauchen ehe ich mich wieder in ihren Schreibstil finde. Aber "Medea" ist sooo toll, dass die Frau definitiv nicht gleich in die Ecke geschmissen gehört.
kann mir fontane nur in recht kleinen dosen geben, die machen aber spaß.
fast mit frau jenny treibel durch, dannach effi briest.

nebenbei kämpf ich mir durch "A Room of One's Own" von virginia woolf.
die gute hat einen unglaublich anstregenden schreibstil, macht aber trotzdem spaß.
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^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Original geschrieben von Popelmon
kann mir fontane nur in recht kleinen dosen geben, die machen aber spaß.
fast mit frau jenny treibel durch, dannach effi briest.

nebenbei kämpf ich mir durch "A Room of One's Own" von virginia woolf.
die gute hat einen unglaublich anstregenden schreibstil, macht aber trotzdem spaß.
Erst Fontane und jetzt auch noch Virginia Woolf... ich glaube, es wird Zeit für einen literarischen Exorzismus. :ugly:
Popelmon
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Beitrag von Popelmon »

ich hasse mich selbst mehr als verworrene sätze! :ugly:

na ja, ist wirklich net mal etwas anderes als die typischen 8 wörter spiegel/zeitungssätze zu lesen.
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^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Wenn's inhaltlich auch noch verworren sein darf, empfehle ich Dir als nächstes "Störfall" von Christa Wolf. :ugly:

[small]Die Frau macht mich waaaaahnsinnig...[/small]
Rhyn
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Beitrag von Rhyn »

"die talente und obsessionen des patryk w." von jerzy pilch
heute angefangen und schon etwas anspruchsvoller als die norm. so scheint es zumindest auf den ersten seiten. gefällt mir gut und es kommen auch mal sprachbegriffe vor, die man in der heutigen 0815-roman-sprache leider viel zu selten findet. inhaltlich bin ich noch nicht so weit vorgekommen.. der protagonist scheint auf seine weise ein "freak" zu sein und kann die geheimzahlen am bankautomat erhören..
Popelmon
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Beitrag von Popelmon »

hab seit heute
snuff von chuck palahniuk
diary von chuck palahniuk
stranger than fiction von chuck palahniuk
und generation kill von evan wright
hier liegen.

hatte snuff in ca 3 stunden durch. definitiv keine glanzleistung. gutte sammlung von pornonamen und ausdrücken für "sich einen keulen", aber ansonsten eher schwach.

von stranger than fiction hab ich grade das vorwort gelesen. finde das sollte jeder, der selber schreibt mal gelesen haben, er gibt da einen guten einblick in seine arbeitsweise. mal sehen wie das buch wird.

hab fontane bei der hälfte von effi briest erstmal zur seite gelegt (genau so wie die gute frau woolf). ist sehr spaßig, aber wirklich nur in kleinen dosen.
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Mister Brunzen

Beitrag von Mister Brunzen »

Also die letzten zwei Bücher waren von Kafka "Amerika", ich liebe Kafka auch wenn die anderen zwei Romane imo viel besser sind.
Storytechnisch ist es jetzt nicht so der Hit, mir hat es eher sprachlich, besonders die Bildsprache gefallen.

Es geht um den jungen Karl Rossmann, der nach einer kleinen Affäre mit einer Bediensteten des Hauses, die hiervon schwanger wird, von den Eltern nach Amerika geschickt wird um dort ein neues Leben zu beginnen.

Die Geschichte erinnert etwas an "Aus dem Leben eines Taugenichts", Kalr hat abwechselnd immer Glück und Pech, wobei am Ende das Glück zu dominieren scheint :>
Ein Happy End gibt es nicht, da der Roman nie vollendet würde und das Schicksal von Herrn Rossmann nur anhand Spekulationen von Max Brod und einiger Erwähnungen aus den Tagebüchern Kafkas zu erahnen ist.

Gestern war ich nach einer langen Nacht, noch leicht betrunken und total fertig am Nürnberger Bahnhf und habe mir dort spontan "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann gekauft, sehr lustig, sehr interessant und sehr schön zu lesen.

Hab das Buch in wenigen Stunden verschlungen und es hat meiner Meinung nach zurecht eine sehr gute Kritik bekommen-
Es handelt von Alexander von Humboldt und von Carl Friedrich Gauß, von dem wohl jeder schon einmal die Geschichte im Matheunterricht gehört hat, als der kleine achtjährige Gauß innerhalb von wenigen Minuten die Zahlen von 1-100 addierte :-D
Sehr geil geschrieben, ich kanns nur jeden empfehlen.

Das wars erstmal mfg
IamFidel
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Beitrag von IamFidel »

Zur Zeit die Biographie von Pu Yi, dem letzten Kaiser von China und nebenei so Sci-Fi-Kurzgeschichten. Unter anderem ist das Harlan Ellisons "Ein Junge und sein Hund" drin, das ist relativ bekannt glaub ich. Danach werd ich wohl "Einer flog übers Kuckusnest" lesen und nebenbei dann Jandl :D So ein Knaller, der Jandl.
jahoomax

Beitrag von jahoomax »

Aktuell den Discworld-Roman "Wyrd Sisters" vom hervorragenden Pratchett.

Bereits durch sind (die Reihenfolge hat keine Bedeutung):
Interesting Times
The Colour of Magic
Feet of Clay
Equal Rites
Maskerade
Soul Music
The Last Continent
Hogfather
Jingo
The Light Fantastic
Carpe Jugulum
Mort
Men at Arms
Guards, Guards!
Eric
Reaper Man
Monstrous Regiment
Thud!
Going Postal

Es liegen bereit:
Thief of Time
Small Gods
The Fifth Elephant

Und alle Weiteren hol ich mir auch noch. Gut, dass die recht günstig sind. :w00t:
UliSchleicher
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Beitrag von UliSchleicher »

Im Urlaub zwei Bücher gelesen und beide haben mir wirklich sehr gefallen:


"Roter April" von Santiago Roncagliolo
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Ein sehr empfehlenswerter Thriller, der in den peruanischen Anden spielt und sich mit den dortigen gesellschaftlichen Problemen wie Korruption, Terror und Gewalt auseinandersetzt. Es geht unter anderem um den "Sendero Luminoso" (dt.: "der leuchtende Pfad"), eine peruanische Guerilla-/Terrorgruppierung, die dem Staat vor allem in den 80er und 90er Jahren gehörig zugesetzt hat. Psychologisch super beschrieben, eine mitreissende Sprache, mitunter sehr brutal und höchst spannend erzählt!!! Eines dieser Bücher, bei denen man einfach weiterlesen muss. Ich fande es vor allem auch mal interessant etwas von einem relativ unbekannten lateinamerikanischen Autor zu lesen. Ich will gar nicht wissen welche literarische Perlen man da womöglich noch entdecken kann... wenn jemand Tips hat, immer her damit ;) !


"Populärmusik aus Vittula" von Mikael Niemi
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Erinnerte mich von der Art her sehr an "Wie man leben soll" von Thomas Glavinic, das mir auch schon sehr gefallen hat. Der Roman handelt von zwei pubertierenden Jungs aus dem schwedisch-finnischen Grenzgebiet, die zwischen wortkargen oder streng konservativen Verwandten aufwachsen, Prügeleien mit anderen Jungs aus den Dörfern ertragen müssen und irgendwann den RockNRoll entdecken. Teilweise urkomisch und sehr schön zu lesen!
Mein Name sei Wapaz
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Beitrag von Mein Name sei Wapaz »

Jörg Fauser - Rohstoff

Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Die Geschichte nimmt mit, sie ist gut geschrieben. Man hat eigentlich immer ein Bild vor Augen, egal ob es um Charaktere oder Orte geht. Die Ereignisse wirken niemals überzogen oder unglaubwürdig, alles passt zusammen. Ein Buch, dass man nicht weglegen kann, und wenn man es doch tut, will man eigentlich gleich weiterlesen. Benjamin von Stuckrad-Barre hatte Recht!
Yippiekyo
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Beitrag von Yippiekyo »

so mal techeles hier:
ich habe gestern abend ein buch durchgelesen. dieses buch nennt sich rumo und die wunder im dunkeln. und es ist das beste buch, das ich je gelesen habe.

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Kurzbeschreibung von amazon:
Rumo – der Wolpertinger aus Walter Moers’ Bestseller »Die 13 S Leben des Käpt’n Blaubär« – macht sich selbständig und geht seinen Weg: Wie er kämpfen und lieben lernt, Feinde besiegt, Freunde gewinnt und das Böse kennenlernt und wie er schließlich auszieht, um das größte Abenteuer seines Lebens zu bestehen, davon erzählt das bislang spannendste, ergreifendste und komischste Werk von Walter Moers.

Dieser roman ist alles:
verdammt spannend (vor allem zum ende hin), einfallsreich, abgefahren, schön, traurig, brutal, lustig und romantisch. und dazu ist alles einfach perfekt geschrieben.

Schon die ersten 50 seiten waren so wunderschön, dass ich ein grinsen im gesicht hatte.
dieser einfallsreichtum den walter moers hervorbringt ist einfach unglaublich.
ein paarmal musste ich sogar laut loslachen.
diese flut der emotionen hatte ich bisher nur bei der anime serie elfenlied.

ich kannte von den zaminienromanen bisher nur blaubär und ensel und krete. die verbleibenden zwei bücher werde ich auf jeden fal auch lesen, aber lieber noch etwas warten - so hab ich länger was davon.

"wir sind unterwegs für urs vom schnee".
Beide streckten ihre Faust in die Luft.
:wave:


jetzt geht es aber weiter mit:
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Kyle
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Beitrag von Kyle »

Hab in letzter zeit gelesen:

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Thomas Mann - Buddenbrooks

Das Buch erzählt die Geschichte der Familie Buddenbrook über mehrere Generationen Mitte des 19. Jahrhunderts. Und mehr ist es eigentlich wirklich nicht ;)

Ich fand es ein gutes Buch aber nicht überragend. Manns schreibstil finde ich sehr fesselnd und zugleich auch faszinierend. Ich konnte das Buch auch mal 3 Wochen weglegen und wusste beim nächstes mal anfangen sofort wieder so ich war und was davor geschehen ist. Bei vielen anderen Büchern muss ich oft die letzte Seite nochmal lesen, damit ich wieder reinkomme. Und genau der Schreibstil ist es welcher mich immer wieder hingezogen hat, obwohl eigentlich nie wirklich große Spannung (bei mir) aufkam. Bin gespannt auf den Film...auch wenn ich wahrscheinlich entäuscht sein werde.

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Robert Ludlum - Das moskau virus

Das Buch habe ich zum Geburtstag bekommen und habe es deswegen auch gelesen ;)

Story: Böse Russen wollen mit bösem Virus die Welt unterjochen :ugly:

Das Buch hatte ich innerhalb von zwei oder drei Tag gelesen und ich kann mich jetzt schon an so gut wie nichts mehr erinnern. Ich fand es eher schwach geschrieben und auch es konnte mich nicht wirklich fesseln. Von mir gibt es dafür keine Empfehlung.

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Schöne neue Welt

Kennt wahrscheinlich eh schon jeder. Ich musste es in der Schule nicht lesen und habe es deswegen nun nachgeholt.

Normalerweise lese ich sehr gerne diese Art von Zukunftsvisionen (1984, Fahrenheit 451, 2001, Enders Game, der dunkle Schirm, usw, hat mir alles sehr gut gefallen), aber mit diesem Buch wurde ich nicht wirklich warm. Die Sicht des Autors ist interessant, aber konnte mich nicht überzeugen. Ok, er hat es vor ca. 80 Jahren geschrieben, da gab es eben noch andere Vorstellungen, aber zb 1984 ist ja auch nicht von gestern. Mir ist es einfach eine Stufe zu übertrieben (Menschen altern nicht mehr, Droge die alles toll macht, seltsames Kastenleben). Und ich bin eigentlich auch ganz froh darüber, dass ich darüber nie in der Schule diskutieren musste (deswegen habe ich damals auch nie Bücher gelesen) :ugly:

gruß

Kyle
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www.PLANETquake.de
bumms aus nikolaus
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