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FAZ stellt auf neue Rechtschreibung um.

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gbrchlchkt

FAZ stellt auf neue Rechtschreibung um.

Beitrag von gbrchlchkt »

Deshalb wird diese Zeitung vom 1. Januar 2007 an ihre Rechtschreibung weitgehend dem Schulgebrauch angleichen. Sie tut dies, weil die Reform der Reform die bewährte Schreibweise in wesentlichen Teilen wieder für zulässig erklärt hat. Wer will, kann also weiterhin weitgehend der bewährten Rechtschreibung folgen, und diese Zeitung wird dies tun. Wo immer es möglich ist, wird sie auch in Zukunft die bewährten Schreibweisen anwenden. Damit ist gewährleistet, daß die Redaktion ihr wichtigstes Handwerkszeug, die Sprache und die Rechtschreibung, weiterhin so nutzen und einsetzen kann, wie ihre Arbeit es verlangt und wie unsere Leser es gewohnt sind.


Im Kommentar zur Umstellung bekommen einige Leute ihr Fett weg, sehr lesenwert.
http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402 ... ntent.html

Artikel dazu: http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5 ... ntent.html

(hoffe die Links funktionieren, ansonsten FAZ.net Hauptseite)


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wildtollwut
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Beiträge: 1031
Registriert: Mär 2003

Beitrag von wildtollwut »

schade, gerade der faz hätte ich es wirklich zugetraut, standhaft zu bleiben... aber dieses "Verantwortung gegenüber den Kindern"-Bla-Bla ist doch wieder der Reformer-Einheitsbrei. Wer denkt denn an die vielen Kinder, die die Rechtschreibung während der noch immer andauernden Umstellungsphase erlernen mußten? Die restlichen "Argumente" überzeugen mich auch nicht...
Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender der ersten offziellen PQ.de-Exorzisten-(CS-Austreiber)-Offensive.
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Drehzahl

Beitrag von Drehzahl »

Mich stört an der neuen Rechtschreibung in erster Linie nur noch die heysesche s-Schreibung und die Großschreibung von Scheinsubstantiven, die die Großschreibung ad absurdum führt; vielleicht auch noch einige unsinnige Schreibweisen wie "rauh". Die anderen Änderungen sind nur noch minimal und darunter gibt es durchaus gute.
agra

Beitrag von agra »

Endlich. Nun kann man die FAZ wenigstens wieder etwas ernstnehmen. Ich fand dieses Aufbegehren ziemlich lächerlich.
Original geschrieben von Drehzahl
Mich stört an der neuen Rechtschreibung in erster Linie nur noch die heysesche s-Schreibung und die Großschreibung von Scheinsubstantiven, die die Großschreibung ad absurdum führt; vielleicht auch noch einige unsinnige Schreibweisen wie "rauh". Die anderen Änderungen sind nur noch minimal und darunter gibt es durchaus gute.
"rau" schreibt man schon eine ganze Weile ohne "h", es gibt auch keinen Grund, ein "h" einzubauen. Die Aussprache ist schließlich identisch. Und besonders die Großschreibung finde ich in der aktuellen Version ziemlich logisch - hier muss ich eigentlich überlegen.
gbrchlchkt

Beitrag von gbrchlchkt »

Original geschrieben von Drehzahl
vielleicht auch noch einige unsinnige Schreibweisen wie "rauh".
"rauh" ist alte Regelung, "rau" neue.. (siehe auch das Bild in meinem ersten Beitrag)
Drehzahl

Beitrag von Drehzahl »

Original geschrieben von agra
"rau" schreibt man schon eine ganze Weile ohne "h", es gibt auch keinen Grund, ein "h" einzubauen.
Die Aussprache schon, die Optik hingegen nicht. "rau" befindet sich nur auf der Grundlinie, "rauh" hingegen hat eine Oberlänge. Das ist der Grund, warum sich in der Sprachentwicklung dort ein h angefügt hat.
Original geschrieben von agra
Und besonders die Großschreibung finde ich in der aktuellen Version ziemlich logisch - hier muss ich eigentlich überlegen.
Das ist sie aber leider nicht, da die Großschreibung der Markierung wichtiger und sinntragender Wörter dient. Nach neuer Rechtschreibung werden aber auch unwichtige, nicht sinntragende Scheinsubstantive und Füllwörter großgeschrieben. Das ist aus sprachlicher Sicht erstens nicht logisch, sondern ich höchstem Maße unlogisch, und verringert zweitens die Vorteile der Großschreibung, indem es die Aufmerksamkeit auf die falschen Wörter zieht. Wo ist die Logik, Füllwörter hervorzuheben? Wo ist die Logik, unwichtige Scheinsubstantive hervorzuheben? Glücklicherweise ist man im neuen Regelwerk auch diesbezüglich ein wenig von den vorherigen amtlichen Regelwerken zurückgerudert.
Wapaz.

Re: FAZ stellt auf neue Rechtschreibung um.

Beitrag von Wapaz. »

Original geschrieben von volcano freak
Im Kommentar zur Umstellung bekommen einige Leute ihr Fett weg, sehr lesenwert.
http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402 ... ntent.html

Artikel dazu: http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5 ... ntent.html

(hoffe die Links funktionieren, ansonsten FAZ.net Hauptseite)


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ja klasse. Genau die Änderungen, die die deutsche Sprache bzw. deren aussprache etwas klarer bzw. nachvollziehbarer machen sollen, werden nicht übernommen.
agra

Beitrag von agra »

Ja, sehe ich ähnlich. Die deutsche Sprache hat sich immer geändert, sich gegen eine Reform zu sperren, die natürlich auch Mängel aufweist, ist rückständig und kindisch. Mittelhochdeutsch "vrouwe" ist heute Frau - das ist der Lauf der Zeit.

Aber naja, ich kann die FAZ eh nicht ernstnehmen.
;)
Drehzahl

Beitrag von Drehzahl »

Original geschrieben von agra
Ja, sehe ich ähnlich. Die deutsche Sprache hat sich immer geändert, sich gegen eine Reform zu sperren, die natürlich auch Mängel aufweist, ist rückständig und kindisch. Mittelhochdeutsch "vrouwe" ist heute Frau - das ist der Lauf der Zeit. ;)
1) Die Reform ist künstlich und keine natürliche Sprachveränderung. Es gab niemanden, der entschied, daß vrouwe nun zu Frau werden sollte. Dieses Beispiel ist also ein Argument für natürliche Sprachentwicklung und gegen eine Reform.
2) Die Reform hat keine Mängel, sie ist ein Mangel. Damit, daß sie nichts mit Demokratie zu tun hat, sondern gegen den Willen der Mehrheit aufdiktiert wurde, fängt es an. Es endet damit, daß es keinen, gar keinen, nicht einen einzigen der Sprache förderlichen Grund für diese Reform gab. Schlimmer noch: Die Ziele dieser Reform sind gescheitert. Die Sprache wurde nicht einfacher und sie wurde auch nicht einheitlicher. Im Gegenteil: Die Regeln wurden länger und komplizierter. Warum man manche Regeln aus der Reform von 1901 rückgängig machte, wurde nie begründet. Sie stellt sich sogar gegen die natürliche Sprachentwicklung. Die Reform stämmt sich mit Gewalt gegen die natürliche Sprachentwicklung und gegen den Willen der Mehrheit der Schreiber und Sprecher. Du willst Sprachwandel? Dann argumentierst Du doch gegen die Reform, gegen den Eingriff des Staates und gegen die Regulierung des Staates. Das wäre das zweite Argument gegen die Reform, mit der Du sie eigentlich begründen wolltest.

Rückständig ist in diesem Kontext übrigens ein widerliches Wort. Es diffamiert nicht nur andere, sondern erhöht die eigene Person, indem es sie als fortschrittlich und modern und als diejenigen hinstellt, die das richtige tut, während alle anderen rückständig, eben zurückgeblieben sind. Das ist, mit Verlaub, abstoßend und widerlich. Die Kritik am Worte ist eine Kritik an Dir. Du nutzt es in einer Weise ohne Argumentation, ohne Begründung, und Du hättest ebenso schreiben können: Ihr habt keine Ahnung, ihr seid rückständig, ich aber bin ganz toll und super und modern und fortschrittlich und deswegen habe ich recht. Das ist verachtenswert.

Du sagst auch, daß es kindisch sei, sich gegen eine Reform zu wehren. Es ist kindisch, sich gegen eine Reform zu wehren, die die Mehrheit nicht will? Was ist daran kindisch? Es ist kindisch, seine Einstellung gegen die Reform mit guten Argumenten zu begründen? Was ist daran kindisch? Kindisch ist es, ohne jegliche Begründung, ohne Argumentation andere zu diffamieren; und genau das machst Du. Alle anderen, die sich gewehrt haben, darunter auch die Zeitungen, haben bewirkt, daß eine katastrophale und zerstörerische Reform in großen Teilen rückgängig gemacht wurde, man wieder Wörter zusammenschreiben darf, die ihrem Sinn nach zusammengeschrieben werden müssen. Das ist kindisch? Ist es kindisch, sich die Sprache wieder natürlich entwickeln zu lassen, so wie eine natürliche Sprachentwicklung die Sprache in der Vergangenheit in einer Form verbesserte, die man überhaupt nicht nachvollziehen und verstehen kann. Wenn sich Menschen an eine Sprache trauen, in der es Strukturen gibt, die sich über Jahrhunderte gebildet haben, die man in der Sprachwissenschaft oft gar nicht kennt und noch weniger versteht, dann kann dabei nur mit Glück etwas positives herauskommen.

Das waren die beiden zentralen Punkte, der eine verachtenswert, der andere unverständlich und von Dir unbegründet. Als Moderator kann man Dich leider nicht ignorieren, was ich gerne würde -- nicht Deiner Meinung, sondern Deiner Wortwahl und Deines Verhaltens wegen. Deshalb ist das mein letzter Beitrag hier.
Original geschrieben von knifl
ja klasse. Genau die Änderungen, die die deutsche Sprache bzw. deren aussprache etwas klarer bzw. nachvollziehbarer machen sollen, werden nicht übernommen.
Die da wären? Daß es drei gleiche Konsonanten hintereinander geben darf, ist leider sogar Teil der Reform, und das ist unlogisch und gegen die Aussprache. Man spricht Schiffahrt, nicht Schiff-Fahrt, aber man sagt Tee-ei, weshalb es auch Teeei oder Tee-Ei geschrieben wird. In älteren Fassungen gab es noch mehr solche fatalen und fehlerhaften Regeln, beispielsweise die Auseinanderschreibung von Wörtern, so daß der Sinn entstellt und sie gegen Sinn und Aussprache geschrieben wurden. Die Reform hat sich damit disqualifiziert, und es fällt schwer, einer solchen Reform in reformierter Form mehr Vertrauen entgegenzubringen als ihrem Vorgänger. Immerhin wurde die Sprache bis dahin gegen den Willen der Mehrheit der Sprecher verschandelt und zerstört, und das von einer winzigen Minderheit.

Im zitierten Bild ist numerieren ein Wort, das ich, seiner Aussprache wegen, mit zwei m schreiben würde. Plazieren mit t zu schreiben, fände ich auch in Ordnung -- generell bin ich für die Anpassung von Fremdwörtern, wie ich schon schrieb, und plazieren kommt ja aus dem Französischen (placer). Auch Tollpatsch finde ich in Ordnung, doch alles andere ist, meine Meinung nach, Unsinn. Zu rau schrieb ich bereits etwas; behände oder Stängel aber entsprechen in ihrer Laut-Buchstaben-Zuordnung nicht der Aussprache, sondern haben als einzigen Vorteil -- ich würde es Nachteil nennen --. daß sie an Hand und Stange erinnern. Bei anderen Wörtern verhält es sich ähnlich, und bei Quentchen enthalte ich mich, weil ich nicht weiß, woher es stammt und es der Aussprache nach auch mit ä geschrieben in Ordnung finde, verstehe allerdings nicht, warum man aus dem e ein ä machen sollte (mit Quanten hat es mit Sicherheit nichts zu tun). Gut, irgendetwas muß diese winzige Minderheit ja mit ihrer Macht machen, um sich selbst zu rechtfertigen.

Das hört sich nun so an, als würde ich Dir grundsätzlich widersprechen, was nicht der Fall ist. Eine der wenig Dinge an der Reform, die ich befürworte, ist das Eindeutschen von Fremdwörtern und das Entledigen des unsinnigen Paares Ph -- das hat natürlich auch etwas mit Eindeutschung zu tun. Vielleicht hat die FAZ einen guten Grund, numerieren so zu schreiben, wie ich es gerade schrieb!?
wildtollwut
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Registriert: Mär 2003

Beitrag von wildtollwut »

Original geschrieben von agra
Ja, sehe ich ähnlich. Die deutsche Sprache hat sich immer geändert, sich gegen eine Reform zu sperren, die natürlich auch Mängel aufweist, ist rückständig und kindisch. Mittelhochdeutsch "vrouwe" ist heute Frau - das ist der Lauf der Zeit.

Aber naja, ich kann die FAZ eh nicht ernstnehmen.
;)
Das hatten wir doch schon öfter - natürlich ändert sich die Sprache. Die Rechtschreibung ist aber kein solch dynamisches Gebilde wie die Sprache, das wäre wohl auch fatal, wenn sich Regeln innerhalb von Jahren oder höchstens Jahrzehnten so fundamental veränderten.
Es ist keineswegs kindisch, einer Reform entgegenzustehen, wenn es kaum gute Argumente für deren Beibehaltung gibt, jedoch wesentlich mehr für die Rückkehr zu den alten Regeln. Nur in sehr wenigen Fällen ist die Schreibung logischer geworden, doch Zweifelsfälle haben sich verlagert oder wurden durch Regeln der Lächerlichkeit preisgebende Beliebigkeitsklauseln entschärft. Wieso ist es nicht möglich, einen Fehler einzugestehen und ihn rückgängig zu machen, was hier ja ohne weiteres möglich wäre. Ist es normal, fast einen Abhang hinunterzustürzen, sich der "Vorwärtsgewandtheit" wegen dann aber doch lieber ganz fallen zu lassen?
Die Reform hat ihr Ziel, den Kindern zu Schreibung zu erleichtern, klar verfehlt, sondern hat stattdessen bei vielen, früher regelfesten, Schreibern zu Verwirrung geführt. Immerhin sind mittlerweile die gröbsten Schnitzer wieder behoben, indem einfach alles zugelassen wurde, was innerhalb der letzten zwanzig Jahre erlaubt war.

Bezüglich der Fremdwörterschreibung hätte sich die Reform auch einmal entscheiden können, einerseits wird auf die (meist auch noch falsche) Etymologie verwiesen, (aufwenden soll von Aufwand kommen, numerieren von Nummer) andererseits wird gerade beim Tolpatsch oder bei Differential die Herkunft vernachlässigt. Stängel, einbläuen usw. widersprechen schlicht und einfach der Aussprache, wenn man deutlich spräche, könnte man sogar den jetzt zwangsverlorenen Unterschied zwischen gräulich und greulich deutlich machen.

Die aktuelle Großschreibung findest du logisch?
Beispiel:
des Weiteren - bei weitem
in Grau - grau in grau
die Firma ging Bankrott - die Firma ist bankrott
usw.

Fehler nicht korrigieren zu können ist nicht der Lauf der Zeit.

Wieso kannst du übrigens die FAZ nicht ernstnehmen, und liest aber manchmal die Welt? :>
Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender der ersten offziellen PQ.de-Exorzisten-(CS-Austreiber)-Offensive.
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