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Brember Taliban misshandelt ?

Verfasst: 04.10.2006, 13:22
von Jyne
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 61,00.html

Wenn das wahr ist, dann frage ich mich wieder wie weit wir gesunken sind... :(

Verfasst: 05.10.2006, 23:28
von channel
KSK sind eine geheim operierende militärische Einsatzgruppe mit Mordauftrag ohne Informationspflicht gegenüber dem deutschen Parlament:
"Einige Offiziere haben uns nach Stabsbriefings klipp und klar gesagt, dass es um drug enforcement (Drogenbekämpfung) geht. Wir sollen die Drahtzieher ausschalten, eliminieren", so die Information aus dem KSK.
Dieser Einsatz, so klagen laut stern die KSK-Soldaten, sei jedoch mangelhaft vorbereitet und viel zu riskant. Die finanzstarken Drogenkartelle seien hervorragend organisiert, mit modernsten Waffen ausgerüstet und würden von Söldnern aus der ganzen Welt unterstützt. "Das ist, als ob wir sehenden Auges auf eine Mine zugehen und drauftreten sollen. Wir sind sicher, dass es diesmal Verluste geben wird, tote deutsche Soldaten"

http://www.presseportal.de/story.htx?nr ... &ressort=2

Wie der Informant aus dem KSK-Umfeld sagte, es geht nicht darum Drogenbosse im Sinne einer Festnahme und bei Gegenwehr mit Waffengewalt zu bekämfpen, sondern darum sie ohne wenn und aber zu ermorden. Über die Anzahl der Toten seitens des KSK selbst wird man nichts erfahren, da KSK-Einsätze Verschlußsache sind.

Das hat nichts mehr den Richtlinien und Befugnissen normaler Bundeswehrsoldaten mit Kampfauftrag laut Haager Landkriegsordnung zu tun. Das ist gezielter Mord. Von einer Beauftragung innerhalb einer UN-Mission ist bei der KSK schon gar nicht zu reden, da sie längst gemeisam mit der US-Army in Kampfaufträgen involviert ist..
Anfang März 2002 sind 858 deutsche Soldaten am Afghanistan-Einsatz beteiligt, darunter 126 KSK-Soldaten. Zu diesem Zeitpunkt wird deutlich, dass sich die US-Offensive zusehends zu einem Boden- und Guerillakrieg auszuweitet.

http://www.gegeninformationsbuero.de/fr ... ieg/ap.htm

Interessant auch der Umstand, daß für ISAF-Soldaten nur die Gerichtsbarkeit ihrer Entsendeländer besteht und eine Überstellung an den Internationalen Strafgerichtshof vertraglich ausgeschlossen wurde. Im Falle der KSK dürften Menschenrechtsverletzungen durch sie aufgrund der Geheimhaltung sogar an der deutschen Gerichtsbarkeit vorbeigehen.
http://files.institut-fuer-menschenrech ... _Heinz.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommando_S ... r%C3%A4fte

Verfasst: 05.10.2006, 23:42
von Thot
Original geschrieben von channel
...
Jetzt wird Drogenhandel also bereits schwerer als Mord bestraft.
Geil.

Verfasst: 05.10.2006, 23:55
von channel
Original geschrieben von Thot
Jetzt wird Drogenhandel also bereits schwerer als Mord bestraft.
Geil.
Moment, oben ging es um eine standrechtliche Erschießung von Drahtziehern und Drogenbosse im Aktionsradius der KSK, aber dieser Mord selbst wird gar nicht bestraft.

Es sind auch nicht gemeine Drogenhändler in Afghanistan davon betroffen. Schließlich unternimmt in weiten Teilen Afghanistans die ISAF wie auch die US-Army nichts gegen Drogenabau und den Handel. Der Drogenabau in Afghanistan stützt zum größten Teil ja auch die Wirtschaft. Den größten Anteil am afghanischen Bruttosozialprodukt stellt der Drogenanbau. Millionen Arbeitsplätze sind von ihm abhängig.

Es geht hier wohl eher um Drogenbosse im Süden des Landes, die der islamistischen al-Kaida zuzurechnen sind. Die Taliban selbst hatten den Drogenanbau 2001 wirksam bekämpft und fast zum erliegen gebracht, BEVOR die Taliban von der US-Army bekämpft und abgesetzt wurden. Erst nach mil. Eingreifen der USA in den Krieg der Warlords mit Taliban und al-Kaida erblühte der Drogenanbau bis heute auf ein noch nie erreichtes Niveau. Waren vor 2001 nur vereinzelt Regionen Anbaugebiete, haben sie sich seit US-Intervention auf fast ganz Afghanistan ausgeweitet. Die Anbaufläche von Mohnfeldern war noch nie so hoch gewesen wie heute. Teilweise werden politisch genehme Drogenbarone sogar von der US-Army gedeckt. Ich möchte nicht unterstellen, daß das US-Militär am Drogengeschäft mitverdient, aber ausschließen möchte ich es auch nicht.

Da im Süden islamistische bewaffente Banden am Drogenanbau und Handel mitverdienen, geht es wohl darum, deren Einflußsphäre zu reduzieren. Das ganze könnte man auch als einen Drogenkrieg bezeichnen. Der Iran liefert sich seinerseits mit den Drogenhändlern an der iranische Grenze einen erbitterten Krieg, dem jedes Jahr etwa 100 iranische Soldaten zum Opfer fallen. Der Iran ist hier vollkommen überfordert und hat an der 1400 km langen Grenze zu Afghanistan, über die 40% des Handels getätigt werden schon ganze Schluchten aus Verzweiflung zubetoniert.

Hier eine umfangreiche, wissenschaftliche Untersuchung zum Mohnanbau in Afghanistan:
http://www.unodc.org/pdf/afg/afghanista ... y_2004.pdf

Bild
Original geschrieben von .eSSence
Wenn das wahr ist, dann frage ich mich wieder wie weit wir gesunken sind... :(
Von Soldaten in Extremsituationen ist auch nichts weiter zu erwarten. Vor allem wenn sie sicher sein können, daß ihr Handeln keine Konsequenzen für sie nach sich trägt. Da gibt es viele psychologische Experimente, die das deutlich machen.

Der Skandal ist doch, daß in der Legislaturperiode unter Schröder Entführungen deutscher Staatsbürger durch US-Geheimdienste in US-Foltergefängnisse von SPD und Grüne (z.B. durch die dreckige Fettsau Josef Fischer) gedeckt wurden und heute noch ein CDU-Innenminister Schäuble dafür plädiert, Erkenntisse aus US-Folterverhören für Gerichtsverfahren in Deutschland zu nutzen. Ein Innenminister der übrigens schon mehrfach die Verfassung brechen wollte und weiterhin Grundrechte aushöhlt.