Original geschrieben von Thot
Jetzt wird Drogenhandel also bereits schwerer als Mord bestraft.
Geil.
Moment, oben ging es um eine standrechtliche Erschießung von Drahtziehern und Drogenbosse im Aktionsradius der KSK, aber dieser Mord selbst wird gar nicht bestraft.
Es sind auch nicht gemeine Drogenhändler in Afghanistan davon betroffen. Schließlich unternimmt in weiten Teilen Afghanistans die ISAF wie auch die US-Army nichts gegen Drogenabau und den Handel. Der Drogenabau in Afghanistan stützt zum größten Teil ja auch die Wirtschaft. Den größten Anteil am afghanischen Bruttosozialprodukt stellt der Drogenanbau. Millionen Arbeitsplätze sind von ihm abhängig.
Es geht hier wohl eher um
Drogenbosse im Süden des Landes, die der islamistischen al-Kaida zuzurechnen sind. Die Taliban selbst hatten den Drogenanbau 2001 wirksam bekämpft und fast zum erliegen gebracht, BEVOR die Taliban von der US-Army bekämpft und abgesetzt wurden. Erst nach mil. Eingreifen der USA in den Krieg der Warlords mit Taliban und al-Kaida erblühte der Drogenanbau bis heute auf ein noch nie erreichtes Niveau. Waren vor 2001 nur vereinzelt Regionen Anbaugebiete, haben sie sich seit US-Intervention auf fast ganz Afghanistan ausgeweitet. Die Anbaufläche von Mohnfeldern war noch nie so hoch gewesen wie heute. Teilweise werden politisch genehme Drogenbarone sogar von der US-Army gedeckt. Ich möchte nicht unterstellen, daß das US-Militär am Drogengeschäft mitverdient, aber ausschließen möchte ich es auch nicht.
Da im Süden islamistische bewaffente Banden am Drogenanbau und Handel mitverdienen, geht es wohl darum, deren Einflußsphäre zu reduzieren. Das ganze könnte man auch als einen Drogenkrieg bezeichnen. Der Iran liefert sich seinerseits mit den Drogenhändlern an der iranische Grenze einen erbitterten Krieg, dem jedes Jahr etwa 100 iranische Soldaten zum Opfer fallen. Der Iran ist hier vollkommen überfordert und hat an der 1400 km langen Grenze zu Afghanistan, über die 40% des Handels getätigt werden schon ganze Schluchten aus Verzweiflung zubetoniert.
Hier eine umfangreiche, wissenschaftliche Untersuchung zum Mohnanbau in Afghanistan:
http://www.unodc.org/pdf/afg/afghanista ... y_2004.pdf
Original geschrieben von .eSSence
Wenn das wahr ist, dann frage ich mich wieder wie weit wir gesunken sind...
Von Soldaten in Extremsituationen ist auch nichts weiter zu erwarten. Vor allem wenn sie sicher sein können, daß ihr Handeln keine Konsequenzen für sie nach sich trägt. Da gibt es viele psychologische Experimente, die das deutlich machen.
Der Skandal ist doch, daß in der Legislaturperiode unter Schröder Entführungen deutscher Staatsbürger durch US-Geheimdienste in US-Foltergefängnisse von SPD und Grüne (z.B. durch die dreckige Fettsau Josef Fischer) gedeckt wurden und heute noch ein CDU-Innenminister Schäuble dafür plädiert, Erkenntisse aus US-Folterverhören für Gerichtsverfahren in Deutschland zu nutzen. Ein Innenminister der übrigens schon mehrfach die Verfassung brechen wollte und weiterhin Grundrechte aushöhlt.