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Das Auge liest mit! Wie wichtig ist das Buch?

Für Leser und Schreiber

Welche Ausgabe des Buches?

Hardcover
7
33%
Taschenbuch
14
67%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

cirad

Das Auge liest mit! Wie wichtig ist das Buch?/ Hardcover oder Taschenbuch?

Beitrag von cirad »

Vielleicht hat der ein oder andere meine Frage im Allgemeinen Forum gelesen, ob "gebunden" bei buch.de bedeuten würde, daß das Buch einen Festeinband habe. Eine Gegenfrage darauf war, warum das denn wichtig wäre. Wie wichtig ist euch das Material, das Aussehen und die Form eines Buches, besonders bei gehobener Literatur?

Ich mag es nicht, wenn Bücher einen dünnen Pappumschlag haben, der an den Ecken schnell knickt oder sich in seine einzelnen Papierlagen auflöst. Ich mag keine geklebten Buchrücken, die beim Lesen längs knicken oder sich sichelförmig biegen. Natürlich ist so ein Buch für "billige" Literatur praktisch, die man am Stand, in der Badewanne oder auf einer Reise liest. Aber mir geht es hier eher um "wertvolle" Literatur, die man auch gerne im Schrank stehen hat.

Ich gebe lieber ein paar Euro mehr für ein Buch aus, das einen Einband aus Buchleinen oder gar Leder hat, ganz ohne den Aufdruck der ISBN, des Preises oder anderer Information, die man gar nicht wissen möchte. Es sieht wertvoller aus, faßt sich schöner und elder an, und der Festeinband vermittelt das Gefühl, wichtige Literatur in den Händen zu halten. Literatur, die man nicht nur lesen, sondern die man auch anfassen kann. Ich mag es, ein solches Buch behutsam aufzuschlagen, eine Seite umzublättern, ohne über den Falz fahren zu müssen. Ich mag einen runden Buchrücken, der angenehm in meiner Hand liegt. Ich mag den Geruch eines frischen Buches, und meist riechen Bücher mit Festeinband einfach schöner. (Das hört sich ein wenig seltsam an, ist aber trotdem so.)

Außerdem achte ich darauf, daß das Buch in alter Rechtschreibung geschrieben ist. Gerade bei gehobener Literatur sieht die neue Auseinanderschreibung von Worten und die vielen "ss" grauenhaft aus, stören den schönen Lesefluß der Literatur. Es ist schlichtweg nicht mehr ästhetisch und teilweise regelrecht unlesbar. Glücklicherweise teilen etliche Verlage wie Suhrkamp oder S. Fischer diese Meinung.

Wie wichtig ist euch das Aussehen von Büchern, die Form und Ästhetik, die Aufmachung, wie sie sich anfassen lassen und wie sie riechen?
Dagon
Razor
Razor
Beiträge: 1899
Registriert: Jul 2003

Re: Das Auge liest mit! Wie wichtig ist das Buch?

Beitrag von Dagon »

Original geschrieben von cirad

Ich mag es nicht, wenn Bücher einen dünnen Pappumschlag haben, der an den Ecken schnell knickt oder sich in seine einzelnen Papierlagen auflöst. Ich mag keine geklebten Buchrücken, die beim Lesen längs knicken oder sich sichelförmig biegen.
Dem kann ich nur zustimmen. Wobei mich diese Pappumschläge mehr als die sichelförmigen Knicke nerven.
Sehr schlimm fand ich auch die Beschichtung von Stephen King's Reihe "Der dunkle Turm". Nach dem Lesen hatte ich immer einen unangenehmen Geruch an den Fingern. Keine Ahnung was das für ein Material ist, hat sich sehr schnell abgenutzt und sah auch nicht mehr schön aus.
Im Grunde lege ich auf solche Sachen aber keinen allzu großen Wert. Ich kaufe eher die günstigere Variante und nehme solche Misstände in Kauf.
Bild

Alles was ich bisher geschrieben habe, inklusive diesem Satz, ist eine Lüge.
agra

Beitrag von agra »

Beim Aussehen bin ich ganz deiner Meinung, da gebe ich auch gerne mal etwas mehr Geld aus. Beim Punkt Rechtschreibung hingegen habe ich eine komplett andere Meinung - ich finde es albern, wenn ein Verlag krampfhaft versucht, die neue Rechtschreibung zu boykottieren. Sicherlich hat auch die neue Rechtschreibung noch ihre Fehler, aber auch die alte war nicht perfekt.
Gerade für Kinder und Jugendliche ist es sehr schlecht, wenn sie ein Buch/eine Zeitung lesen, die in alter Rechtschreibung geschrieben ist, wenn sie in der Schule die neue anwenden müssen.

Ansonsten mag ich schöne Bücher sehr gerne.
:)
pornflakes

Beitrag von pornflakes »

und wie man gehobene literatur als ebook lesen kann ist mir ein rätsel Oo
Bananenbrot

Beitrag von Bananenbrot »

Original geschrieben von pornflakes
und wie man gehobene literatur als ebook lesen kann ist mir ein rätsel Oo
Gehobene Literatur ist schon so ein Begriff...

Natürlich kann man Essays, Gedichte und auch Kurzprosa auch am Bildschirm lesen, nur bei längeren Werken, etwa Novellen und Romanen, tue ich mich da schwer.

Welche Form Bücher haben ist mir hingegen vollkommen wurscht, wenn ich nur Festeinbände lesen würde, hätte ich bald kein Geld mehr. Ebenso bin ich Freund von Preisreduzierten Mängelexemplaren, da man hier oft Entdeckungen macht, die einem sonst entgehen würden. Ein nicht unbeträchtlicher Anteil meiner Buchsammlung ist außerdem gebraucht gekauft, geerbt oder aus sonstwelchen Quellen, erst das macht den Bücherschrank interessant.

Weiterhin sollte das Buchauftreten zum Inhalt passen, Strugatzki, Lem und Co. sind zumeist eher als Taschenbücher vorhanden, während Lems "Philosophie des Zufalls" mir als Einband besser gefällt. Philosophie Bücher dürfen gerne mal aus dem Reclamverlag kommen, ebenso andere Literaturschnipsel, sofern ich noch kein Verlangen und kein Bedarf nach einer Gesamtausgabe habe (zwei mal Shakespeare D/E, dazu ein paar nur auf Englisch, aber warum mit der Gesamtausgabe rumlaufen?).
Um den Punkt zu untermalen: Bukowski als Einband geht gar nicht. Das müssen schmierige Taschenbücher sein, die gar nicht häßlich genug sein können. Warum man Hornby überhaupt mit festem Einband verkauft, weiss ich nicht; es lohnt kaum. Gleiches gilt für deutsche Jungautoren, es ist unangemessen diese Bücher für mehr als zehn Jahre aufzuheben, also Taschenbuch mehr nicht.
cirad

Beitrag von cirad »

@agra:
> ich finde es albern, wenn ein Verlag krampfhaft versucht, die
> neue Rechtschreibung zu boykottieren.

Es geht dabei weniger um einen Boykott, als vielmehr darum, die Ästhetik und den Lesefluß zu wahren, Inhalte in ihrer Bedeutung in Einzelfällen nicht zu verfälschen und den Menschen die Form der Rechtschreibung zu geben, die die deutliche Mehrheit der Deutschen gegen den indirekten Zwang des Staates bevorzugt.

Zumal beispielsweise Suhrkamp in der Basisbibliothek sehr wohl in neuer Rechtschreibung für Schulen veröffentlich.

> Gerade für Kinder und Jugendliche ist es sehr schlecht, wenn
> sie ein Buch/eine Zeitung lesen, die in alter Rechtschreibung
> geschrieben ist, wenn sie in der Schule die neue anwenden
> müssen.

Sehr richtig, doch wurden die Kulturgüter der letzten hundert Jahre alle nach diesen alten Rechtschreibregeln verfaßt. Alle bestehenden Bücher, alle bestehenden Werke und Schriften müssen quasi verworfen werden. Die Sprache, in der Thomas Mann oder Hermann Hesse schrieben, ist nun falsch. Wozu die Notwendigkeit, sich von diesem nationalen geistigen Erbe loszukoppeln? Wozu die Verunsicherung und die Beschädigung in das Vertrauen einer eindeutigen Rechtschreibung? Weder ist die neue Rechtschreibung eindeutig, noch kann sich der Lernende sicher sein, ob er in seinem Leben nicht eine weitere zu lernen hat. Für Schriftsprache, dem primären Träger unserer Kultur, ist eine Änderung schwerwiegend und sollte wohl durchdacht sein.

Und der Widerstand bei Verlagen und auch bei der Bevölkerung gegen die neue Rechtschreibung ist groß, so daß keinerlei Einheitlichkeit gegeben ist. Die Reform wurde übelst verpfutscht, sie schafft Unsicherheit und beschädigt die deutsche Sprache in einem großen Maße. Das wichtige Sprachgefühl Millionen von Menschen ist unbedeutend geworden.

Viele Fachleute für Sprache, aus welchem Berufsfeld sich auch immer kommen mögen, wurden ignoriert und Bedenken wurden übergangen. All die Kritik der Menschen, die wissender als die Reformisten waren und sind, wurden ausgeschlossen. Bei dieser Reform ging es nicht um Vereinfachung, um Vereinheitlichung und um das Wohl deutscher Sprache, sondern es ging um Machtspielchen der Reformisten. Das Andauern der bereits langanhaltende Diskussion über eine ordentliche Reform hätte die Kultusministerkonferenz vermutlich nicht überstanden. Es ging und geht um politische Interessen.

Ich stimmt mit dir darin überein, daß nicht vorhandene Eindeutigkeit schlecht ist, sehr schlecht. Daher bin ich rigoros gegen diese Reform, für deren verursachte Kosten und verursachten Schaden man keinerlei Gegenwert erhält. Und diese Reform läßt dem Schreibenden oft die Wahl, wie er denn schreiben möchte. Auch in der Reform selbst ist keine Eindeutigkeit gegeben. Diese Fehler will sich natürlich niemand eingestehen, und so wird die Sprache der Politik geopfert.
Rhyn
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Registriert: Mai 2004

Beitrag von Rhyn »

- Ich brauche Lesestoff in Buch- bzw. Heftform damit ich damit was anfangen kann. eBooks wären für mich also nichts, ich brauch was zum anfassen.

- Ich lese lieber Bücher die neu aussehen als welche die alt und zerfleddert sind (kA wieso) und behandle meine Bücher entsprechend gut.

- Früher tendierte ich mehr zu Hardcover, dann mehr TB und mittlerweile ist mir das relativ egal wobei TBs eben leichter (Gewicht) und einfacher im Gepäck zu verstauen sind.

- Rechtschreibung ist mir relativ egal, das fällt mir meistens gar nicht so auf.

- Reclam hat für mich was mit Schule zu tun, hat also irgendwie was zwanghaftes an sich, dass ich nicht unbedingt aus freien Stücken lesen würde (was nicht heißt, dass Reclam schlecht sei).
Tetsi
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Registriert: Feb 2003

Beitrag von Tetsi »

Als ich den Post vom Ersteller gelesen habe, musste ich schmunzeln :) Aber überhaupt - "Das Auge liest mit" - was ist das denn für ein dämlicher Titel...
Solang ein Buch nicht irgendeinen unangenehmen Geruch an sich hat, ist das schon okay. Hardcover sind mir zu unhandlich - man kann sie schlecht oder garnet knicken, sie sind schwerer, sehen jedoch meist hübscher aus. Wegen mir kann das Buchformat so klein sein wie nur möglich, denn dadurch passt es auch mal in eine Hosentasche etc. Die Schriftgröße ist auch ein ziemlich wichtiges Merkmal, sie sollte nicht allzu gross sein, sonst ist man nur am Umblättern. Die "Hyperion-Gesänge" das 1400 Seiten dick und im Taschenbuchformat ist, ist auf so einem beschissen schweren Papier gedruckt, sodass das Buch am Ende EIN kilo wiegt! Das war eine richtige Anstrengung, bis ich es durchhatte! Ob ein Buch neu ist oder schon abgenutzt, ist mir letztlich gleich, ich geh mit meinen Büchern sowieso immer derart um, dass sie zum Schluss völlig verschliessen aussehen, es sollte auch garnet anders sein. Also, wenn ein Buch im handlichen Taschenbuchformat im Softcover vorliegt, dann bin ich immernoch am glücklichsten. Ich "sammle" keine Bücher.
Bild
Verkaufe ... derzeit nix-->PQ-Marktplatz<--
gbrchlchkt

Beitrag von gbrchlchkt »

Original geschrieben von Tetsi
Die Schriftgröße ist auch ein ziemlich wichtiges Merkmal, sie sollte nicht allzu gross sein, sonst ist man nur am Umblättern.
Zu klein sollte sie aber auch nicht sein. Ärgert mich aktuell, da würde ich lieber 2 Euro mehr zahlen und ein paar Gramm mehr schleppen.
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Gehobene Literatur kaufe ich in Antiquariaten, verstehe nicht warum so viele sich einen Thomas Mann in neu kaufen wenn man für 5€ eine meist sehr gut erhaltene Ausgabe kaufen kann die durch ihr Alter meist deutlich interessanter wirkt.
Bei aktueller Literatur ist mir die Hardcover Frage relativ unwichtig, da entscheidet dann schon eher der Geldbeutel.
Ich persönlich finde es wird auch Zeit das sich die Verlage der Rechtsschreibung anpassen, zwar hat Thomas Mann nicht in dieser Weise geschrieben, allerdings lesen die meisten doch auch nicht Goethe in seiner Originalsprache.
cirad

Beitrag von cirad »

Original geschrieben von Comeondieyoung
Ich persönlich finde es wird auch Zeit das sich die Verlage der Rechtsschreibung anpassen
Wie von den Reformisten selbst behauptet und von ihnen als Ziel gesetzt, sollte die Reform das Schreiben, nicht aber das Lesen vereinfachen. Der größte Teil aller Schriften wird aber gelesen, und hier sind meßbar große Defizite in der Reform zu verzeichnen. Anbei wurde auch das gesetzte Ziel nicht erreicht, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Ob es Zeit ist, eine in zweifachem Sinne gescheiterte Reform anzunehmen, das bezweifel ich doch sehr.

Was die Antiquariate anbelangt, so gibt es hier leider kein Geschäft; denn in der Tat kann man da das ein oder andere entdecken und günstig erstehen. Im Netz bestelle ich sowas hingegen eher ungerne. Aber gerade solche Bücher kann man auch bei seiner Oma im Keller finden. :)
moh
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Registriert: Jan 2002

Beitrag von moh »

Für mich spielt das keine Rolle, schön gebundene Bücher hab ich nur eine Hand voll aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
Antiquariate find ich auch nicht so toll, weil es doch meistens so ist, dass das berühmteste Buch eines Autors ca. hundertmal (Buddenbrooks z.B.) da liegt, wenn man aber was spezielleres sucht Pech hat.
:mad: IH8U :mad:
-=Alfred E. Neumann=

Beitrag von -=Alfred E. Neumann= »

Alsso mir ist die Präsentation sehr wichtig...ein gutes Layout, tolles Cover etc.
Besonders wichtig sind mir das Papier(ich mag viele Sorten Papier aber es gibt auch extremst billiges Papier :( ), und es sollte nicht unsauber geschnitten sein....
Das Wichtigste ist mir aber der Geruch!
Ein Buch muss gut riechen!
Die Leute in der Buchhandlung schauen immer komisch wenn ich an den Büchern rieche :ugly:
:::: bin laden ::::

Beitrag von :::: bin laden :::: »

auch wenns komisch klingt: ich kaufe kaum ein buch ohne leder- oder soffeinband (und ich geb da auch gerne mehr für aus, als für ein papbuch)...
ästhetik ist mir da schon wichtig. mittlerweile habe ich mir eine richtig schöne, kleine privatbibliothek zusammengetragen und ich hab eben den fetisch, dass alles optisch passen muss (gleich farbe, gleiche größe, unaufdringliche beschriftung) ... so tendier ich oft zu sammelbänden (ein meter grün - ein meter braungold, ein meter schwarz, ein meter weiß, nen halben meter rot - das gibt dem Bücherregal eine tolle optik). klingt evtl. bescheuert, aber so sieht es tatsächlich bei mir aus... papbücher sind seelenlos... wenn es aber (mangels alternativen) nicht anders geht, bleibe ich bei meinen drei Verlagen (meiner:grün / shurkamp:schwarz / reklam:gelb-orange), da weiß ich wenigstens, dass die Bücher optisch zueinander passen und sich harmonisch in meine Bücherregale eingliedern...


aber gebundenes wird von mir immer bevorzugt; zumal gebundene exemplare ewig halten, und ich kann so davon ausgehen, dass ich meine bibliothek irgendwann weitervererben kann (als bildungsbürgerlichen familienbesitz :ugly: )...

antiquariat? na klar! oder Buchmärkte, da gibts einzelne Bücher für teilweise 1-5 Euro - oder gleich ganze Bände für 10... und wie gesagt: bei stoff/ledereinbänden ist es auch nicht so schlimm, wenn das buch älter ist als man selbst ...
lex
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Re: Das Auge liest mit! Wie wichtig ist das Buch?

Beitrag von lex »

Original geschrieben von cirad


[...] Es sieht wertvoller aus, faßt sich schöner und elder an, und der Festeinband vermittelt das Gefühl, [red]wichtige Literatur[/red] in den Händen zu halten. [..]
Bis auf diesen Punkt, bin ich einer Meinung mit dir. Aber ich halte es für ein bisschen zu übertrieben, den Inhalt eines Buches (der in deinen Augen ja sehr wertvoll sein muss) auch mit dem Umschlag ausdrücken zu wollen.
AWESOM-O
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Ich finde es macht schon einen Unterschied, Taschenbücher werden z.B. sehr schnell abgenutzt und der Respekt für die Literatur sinkt in einem seltsamen Maße eine wenig, es ist einfach anders wenn man einen Dostojievskij in einer Sonderausgabe liest als in einem Taschenbuch, ich zumindestens kriege eine skurrile Art von Respekt vor der Literatur.
dolph
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Re: Das Auge liest mit! Wie wichtig ist das Buch?

Beitrag von dolph »

Original geschrieben von cirad
Vielleicht hat der ein oder andere meine Frage im Allgemeinen Forum gelesen, ob "gebunden" bei buch.de bedeuten würde, daß das Buch einen Festeinband habe. Eine Gegenfrage darauf war, warum das denn wichtig wäre. Wie wichtig ist euch das Material, das Aussehen und die Form eines Buches, besonders bei gehobener Literatur?

Ich mag es nicht, wenn Bücher einen dünnen Pappumschlag haben, der an den Ecken schnell knickt oder sich in seine einzelnen Papierlagen auflöst. Ich mag keine geklebten Buchrücken, die beim Lesen längs knicken oder sich sichelförmig biegen. Natürlich ist so ein Buch für "billige" Literatur praktisch, die man am Stand, in der Badewanne oder auf einer Reise liest. Aber mir geht es hier eher um "wertvolle" Literatur, die man auch gerne im Schrank stehen hat.

Ich gebe lieber ein paar Euro mehr für ein Buch aus, das einen Einband aus Buchleinen oder gar Leder hat, ganz ohne den Aufdruck der ISBN, des Preises oder anderer Information, die man gar nicht wissen möchte. Es sieht wertvoller aus, faßt sich schöner und elder an, und der Festeinband vermittelt das Gefühl, wichtige Literatur in den Händen zu halten. Literatur, die man nicht nur lesen, sondern die man auch anfassen kann. Ich mag es, ein solches Buch behutsam aufzuschlagen, eine Seite umzublättern, ohne über den Falz fahren zu müssen. Ich mag einen runden Buchrücken, der angenehm in meiner Hand liegt. Ich mag den Geruch eines frischen Buches, und meist riechen Bücher mit Festeinband einfach schöner. (Das hört sich ein wenig seltsam an, ist aber trotdem so.)

Außerdem achte ich darauf, daß das Buch in alter Rechtschreibung geschrieben ist. Gerade bei gehobener Literatur sieht die neue Auseinanderschreibung von Worten und die vielen "ss" grauenhaft aus, stören den schönen Lesefluß der Literatur. Es ist schlichtweg nicht mehr ästhetisch und teilweise regelrecht unlesbar. Glücklicherweise teilen etliche Verlage wie Suhrkamp oder S. Fischer diese Meinung.

Wie wichtig ist euch das Aussehen von Büchern, die Form und Ästhetik, die Aufmachung, wie sie sich anfassen lassen und wie sie riechen?
Ich stimme dir da eigentlich vollkommen zu. Mir ist es auch sehr wichtig, wenn ich ein Buch lese, dass ich auch ein schönes Buch lese. Ich mag Taschenbücher nicht, da die einfach so leicht zerknicken nach einiger Zeit dann auch immer wieder aufspringen, weil der Buchrücken einfach nicht mehr hält. Das einzige was mir, von den Punkten die du genannt hast, nicht wichtig ist, ist die Rechtschreibung.
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royce
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Beitrag von royce »

Mir ist das relativ egal. Ich geh mit jedem Buch gut um, und auch gelesene Taschenbücher sehen nach Lesung immer noch okay aus, zumal man ein Buch ja nun wirklich nicht oft liest. Für mich sind die Geschichten das Wertvolle, nicht die Verpackung.... natürlich ist es auch eine Frage des Geldes.

Ein Beispiel - Broschiert kostet Illuminati 9 Euro, gebunden 25, also fast das dreifache - und das es ist mir einfach nicht wert. Da hol ich mir lieber 3 Bücher für den selben Preis, statt eins in besonders schicker Ausgabe zu haben.

Meine Bücher stehen mangels Platz auch nicht zur Schau aus. Ich lege Büchern eh keinen so großen Wert zu, als das ich mich dekorativ mit ihnen umgeben müsste.

Interessant ist es aber zu sehen, wie sehr manche von euch Bücher zu schätzen wissen. :)
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Bücher können aber durchaus auch einen starken dekorativen Einfluss haben, bei Büchern wie Illuminati ist es natürlich egal, bei klassischer Literatur macht es dann wiederum schon einen Unterschied.
dschann

Beitrag von dschann »

Ein Buch sollte alle Sinne ansprechen:
1. Es sollte innen wie außen "edel" aussehen.
2. Es sollte dickes Papier verwendet werden, am besten auch sehr dunkles. Das fässt sich schöner an.
3. Wenn man ein Buch aufschlägt und darin blättert, dann muss das Geräusch da sein, wie in einem großen, alten, staubigen Buch.
4. Sobald es aufgeschlagen wird, muss dieser Geruch da sein, der mich jedenfalls immer zum Lesen animiert.
5. Tja, Schmecken. Da empfehle ich ein Buch, und zwar ein Tagebuch, welches unter dem Namen "Mit geschlossenen Augen" bekannt ist. Geschrieben von "Melissa P.". Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen *g*.

Naja, ich träume von einer kleinen "Heimbibliothek", mit dementsprechend schönen, alten Holzschränken.
Bild
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Also derart liebe ich Bücher auch wieder nicht :) .
cirad

Beitrag von cirad »

@dschann:
> Naja, ich träume von einer kleinen "Heimbibliothek", mit dementsprechend schönen, alten Holzschränken.

Einen Raum mit einer Decke wie auf dem Bild hast du bereits? Das nenne ich einen guten Anfang.
dschann

Beitrag von dschann »

Ach quatsch.
google.de -> Bibliothek. Fertig =)
ingameFOTZEN
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Wohnort: Heidelberg

Beitrag von ingameFOTZEN »

ich achte eigentlich auch immer darauf das die bücher, welche ich mri kaufe hardcover haben (umschlag wird während dem lesen abgemacht der verknittert nur) finde es sieht einfach besser aus als diese labrigen teile :)
was mich letztens bei einem TB nur richtig aufgeregt hat, war die extrem kleine schrift, mir vergeht sehr schnell die lust beim lesen wenn es zuanstrengend wird :(
Ne00ne

Hardcover oder Taschenbuch?

Beitrag von Ne00ne »

Mich interessiert, was ihr bevorzugt:

Entweder mind. 10 EUR mehr für ein Buch bezahlen und dafür eine hochwertige, gebundene Ausgabe erhalten

oder

eine gewisse Zeit warten und dann zu einem deutlich günstigeren Preis die broschierte Ausgabe kaufen.

Was ist euch persönlich wichtiger? Qualität oder Preis?

Bei mir verhält es sich so, dass ich mir wirklich besondere Bücher von meinen Lieblingsautoren oä, auch als Hardcoverausgabe kaufe und dann für ein Buch auch mal 20 EUR oder mehr ausgebe, aber größtenteils kaufe ich Bücher dennoch im Taschenbuchformat.
Ich gehöre auf jeden Fall nicht zu den Leuten, die darauf bestehen, dass nur gebundene Bücher im Regal stehen.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Kommt ganz drauf an. Was ich nur so nebenbei lesen möchte, kaufe ich mir als Taschenbuch, ansonsten Hardcover. Falls mir das Taschenbuch so gut gefallen hat, dass ich es gerne mal wieder lesen möchte, kaufe ich es mir manchmal auch noch als Hardcover. Aber generell kaufe ich weniger Bücher, als ich in der Bücherei ausleihe.
Bild
Baidu Suchmaschine
Uriel
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Wohnort: of Wrath

Beitrag von Baidu Suchmaschine »

Wenn möglich, greife ich zum Taschenbuch. Ist billiger und handlicher.
Mit freundlichen Grüßen
Tanzverbot
Felin

Beitrag von Felin »

Wenn ich weiß, dass mir das Buch gefällt: Hardcover. wirkt einfach schöner. Abgesehen von Reihen, die ich mit einem Taschenbuch begonnen hab, da kauf ich dne Rest dann auch als Taschenbuch

Ich will auch gar nicht wissen, wieviel Geld in meinem Bücherregal steht ;)
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Ich bevorzuge Hardcover. In Berliner Antiquariaten sind diese schließlich noch deutlich billiger als Paperback neu gekauft.
Rhyn
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Humilation
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Registriert: Mai 2004

Beitrag von Rhyn »

Ist mir eigentlich relativ egal, da ich auf meine Bücher ziemlich aufpasse ;) Wenn mich der Inhalt/Sprache bei Neuerscheinungen allerdings nicht wirklich komplett überzeugt und ich den Preis für "zu teuer" erachte warte ich auch aufs Taschenbuch.
Antworten