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Buch über methodik

Für Leser und Schreiber
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Yoshee

Buch über methodik

Beitrag von Yoshee »

Hi, ich habe allgemein Probleme beim lernen von Dingen für die Schule und suche daher ein gutes, möglichst aktuelles (nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen) Buch mit prraktischen Tipps zum lernen. Kennt jemand ein solches Buch?
knisterwerk

Beitrag von knisterwerk »

Die wichtigsten Regeln fürs Lernen sind eigentlich einfach:

-) Regelmäßig und kontinuierlich lernen.

-) Nicht länger als 45 Minuten bis 60 Minuten an einem Stück lernen, das heißt: Pausen machen, die Hefte beiseite legen und auch nicht mehr darüber nachdenken, sondern etwas essen, kurz nach draußen gehen, etwas schreiben oder hier im Forum lesen.

-) Wiederholungen sind wichtig, und zwar nicht nur das Wiederholen innerhalb von fünf Minuten, sondern auch das Wiederholen am Abend oder dem nächsten Tag.

-) Vor dem Schlafengehen etwas noch einmal lesen, führt manchmal zu überraschenden Ergebnissen am nächsten morgen. Zumindest ich bin immer wieder überrascht, was da alles hängenbleiben kann.

-) Anwenden des Gelernten, sich also nicht denken, daß man es nun kann, sondern in Mathe beispielsweise eine Aufgabe rechnen. Fragen, Probleme und Sicherheiten treten dabei nicht selten auf.

-) Frische Luft tanken, am besten bei offenem Fenster oder draußen lernen und nicht dabei rauchen, denn rauchen, selbst nach dem Lernen, senkt die Behaltensleistung erheblich.

-) Ganz wichtig: Ziele setzen. Ziele strukturieren, Ziele ermöglichen ein planvolles vorgehen und Ziele sind es, die die Kontrolle überhaupt erst möglich machen, anhand derer man sich erst selbst überprüfen kann. Die Ziele sollen realistisch, also schaffbar sein, denn zu hohe Ziele, die man nicht erreichen kann, sind demotivierend und setzen unter Druck.

-) Das Verbinden des zu lernenden Stoffes mit der Motorik ist wichtig und hilft vielen, etwas besser zu behalten, das heißt: Nicht nur lesen und ins Hirn pressen, sondern es aufschreiben, sich Notizen machen, etwas unterstreichen oder annotieren.

-) Mit Lustlosigkeit und der Einstellung, daß man nun etwas lernen muß, weil es Pflicht ist, aber gar nicht interessiert, sollte man sich nicht hinsetzen, denn damit macht man es sich unnötig schwer. Lieber nimmt man sich eine Schokolade oder einen Tee, läßt leise Musik laufen, schaut sich den Stoff an, versucht ihn zu verstehen, ohne Vorurteile, sondern vielleicht sogar mit dem Gedanken, ihm doch etwas Interessantes abgewinnen zu können; oder aber, sollte es das nutzloseste und langweiligste Thema überhaupt sein, so nicht darüber fluchen, sondern es konzentriert mit dem Ziel lernen, es abhaken zu können. Soll man im Deutschunterricht ein Kapitel lesen und zusammenfassen, dann sollte man sich damit nicht quälen, es nicht verdammen, sondern das beste daraus machen, denn lesen muß man es ja doch.

-) Wer sich nicht motivieren kann zu lernen, der sollte sich fürs Lernen belohnen. Erst dann darf ein Film geschaut werden, wenn eine Stunde gelernt wurde; und erst dann darf ein Videospiel gespielt werden, wenn eine Stunde gelernt wurde; und erst dann geht man mit Kumpels weg, wenn eine Stunde gelernt wurde. Nicht das Lernen ist das Übel, sondern es ist die Arbeit, für die man sich anschließend belohnt.

Ich weiß, daß man sich an vieles sowieso nicht hält. Ich habe nie regelmäßig gelernt, von den ersten beiden Semestern der Mathematikvorlesungen abgesehen, was ich immer dann verfluche, wenn ich noch zwei Tage bis zu einer Prüfung Zeit habe. Dann kloppe ich mir das alles ins Hirn, sitze 6 Stunden am Stück, von gelegentlichen Wanderungen in die Küche abgesehen, um nach einer Stunde Pause noch einmal 5 Stunden etwas zu machen. Davon rät Dir jeder ab, der etwas vom Lernen versteht; nur ist das eine Methode, die einfach zu meinem Wesen paßt. Ich brauche Druck, Zeitdruck, schlechtes Gewissen und Bange als Antrieb, denn ansonsten bin ich faul. Wenn ich dann da sitze, noch massig Ordner vor mir und mit nur noch wenigen Stunden Zeit, dann sage ich mir: "Rege Dich nicht auf, mache Dich nicht nervös, nun kannst Du nichts mehr ändern und mehr, als jetzt zu lernen und das zu schaffen, was Du schaffst, kannst Du auch nicht mehr tun." (Dazu gibt es viel Schokolade oder immer irgendwas zu futtern. *g*)

Wenn man schon lernen muß, dann sollte man vermeiden, den Stoff zu verfluchen, ihn langweilig zu finden. Man muß ihn nicht mögen, sich nicht ins Thema verlieben, aber schlechtreden und sich Gedanken darüber machen, wie unsinnig das doch alles ist, muß man auch nicht. Wenn es Pflicht ist, dann sollte sie so angenehm wie möglich sein, dann sollte sie doch möglichst Gewinn bringen, und die Einstellung, mit der man an die Sache herangeht, die fängt im Geiste an.

Wird man etwas nie wieder im Leben brauchen, so spielt das keine Rolle, denn man braucht es jetzt oder für die Klausur. Da kann geklagt und gejammert werden, es ändert nichts, außer die Einstellung, und die wird es einem schwermachen.
Yoshee

Beitrag von Yoshee »

Auf jeden Fall schonmal danke für deine Ausführungen, die helfen mir erstmal, trotzdem wäre ich dankbar, wenn jemand noch ein ausführlicheres gutes Buch zm Thema posten würde
EviLsEyE
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Beitrag von EviLsEyE »

Habe das Thema ins Literaturforum verschoben und jeweils einen Verweis im Allgemeinen und im Schulforum hinterlassen :)
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Bananenbrot

Beitrag von Bananenbrot »

Ein ausführliches und gutes Buch ist zum Beispiel:

Manfred Spitzer: Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens

Das Buch richtet sich zwar eher an Lehrende, aber was drinsteht ist für Lernende genauso wichtig.

Bevor du aber jetzt 30€ ausgibst; der Post den du als Antwort erhalten hast fasst die meisten Lehren zusammen. Du findest in Spitzers Buch noch ein paar Erklärungen dazu und es ist nett geschrieben, Fazit bleibt aber letztlich das, was schon weiter oben steht.

Was noch dazu gehört:

Wer lernen möchte, muss seinem Hirn Pausen gönnen. Das heisst zum Beispiel, dass man nicht gut lernt, wenn man sich gerade vorher oder direkt im Anschluss ans Lernen geistig betätigt. Also nach dem Lernen nicht direkt zocken (das ist geistige Arbeit!) oder Fernsehen.
Besser aus dem Fenster gucken oder joggen, das hilft dem Hirn die Dinge zu behalten.
Chawki

Beitrag von Chawki »

Wichtig ist auch die Planung: Vor dem Lesen eines Buchs sollte man einen Plan machen, was denn rauskommen sollte usw.; dafür gibt es Methoden wie PQ4R.
Hinzu kommt auch der Soll-Ist-Vergleich mit Wochen- und Monats-Berichten und je einem kurzen Absatz zu jeder Aufgabe. Damit hat man einen guten Überblick und kann gut Planen. In größeren Firmen benötigt man das auch für die eigene Arbeit ;)
0Smacks0
Orbb
Orbb
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Beitrag von 0Smacks0 »

Original geschrieben von Bananenbrot
Ein ausführliches und gutes Buch ist zum Beispiel:

Manfred Spitzer: Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens

Das Buch richtet sich zwar eher an Lehrende, aber was drinsteht ist für Lernende genauso wichtig.

Bevor du aber jetzt 30€ ausgibst; der Post den du als Antwort erhalten hast fasst die meisten Lehren zusammen. Du findest in Spitzers Buch noch ein paar Erklärungen dazu und es ist nett geschrieben, Fazit bleibt aber letztlich das, was schon weiter oben steht.
Ja, das Buch kann man nur empfehlen. Und es hilft vielleicht mehr, sich danach zu orientieren, wenn man die Zusammenhänge versteht.

Wenn der Threadersteller sich aber problemlos an solche Faustregeln halten kann, bitte.
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