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[Rücktritt] Platzeck gibt an Beck ab ...

Verfasst: 10.04.2006, 13:36
von dmflo
Moin,

also das ist mal ne Überraschung die sich gewaschen hat.

Ich frage mich wirklich was das mit der SPD noch werden soll wenn einer nach dem anderen den Parteivorsitz abgibt.

Verfasst: 10.04.2006, 16:27
von Fasolt
Nunja, ein Hörsturz ist nicht schön, das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit ungemein...was spricht also dagegen den Bundesvorsitz abzugeben? Beck sollte aber bei uns in de Palz bleiwe, denn solch eine charismatische Person wie er eine ist, gibt es selten.


mfg


PS: Im Moment weiß ich allerdings noch nicht was der Rücktritt für die SPD zu bedeuten hat...agra ? :ugly:

Verfasst: 11.04.2006, 22:38
von agra
Nuja, was soll man dazu groß sagen? Die einzige vernünftige Entscheidung, wenn er gesundheitlich so angeschlagen ist. Offenbar hat er sich viel zuviel zugemutet, Ministerpräsident, Landesvorsitz und Bundesvorsitz ist eben nichts, was man einfach so machen kann, es erfordert viel Arbeit und Einsatz.

Ich fand ihn gut, sehr sympathisch und ehrlich, aber Beck ist natürlich auch eine Klasse für sich. Ich bin gespannt, wie er sich einbringen kann und ob er in 4 Jahren noch Vorsitzender bzw. dann Kanzlerkandidat ist.

Zu den wechselnden Parteivorsitzenden: Linke Parteien haben irgendwie immer einen leichten Hang zur Selbstschädigung, finde ich - in der Weimarer Republik hat sich die USPD und die SPD gebildet, die KPD gab's auch noch; Grundgedanke relativ ähnlich, aber unfähig, gemeinsam gegen die NSDAP vorzugehen.
Heute ist es ähnlich, Gründung der WASG, deren Spitzenkräfte sich überwiegend aus ehemaligen SPD-Politikern zusammensetzen. Damit will ich übrigens nicht sagen, dass die Verhältnisse in irgendeiner Weise mit denen in der Weimarer Republik zu vergleichen sind, aber es ist bemerkenswert, dass gerade Anhänger von eher linken Parteien schneller bereit sind, eine Splittergruppe zu gründen - in der CDU oder der FDP bestünde in der Hinsicht ja wohl wenig Gefahr, ebensowenig bei den Grünen, denke ich. Ob es daran liegt, dass CDU- bzw. FDP-Anhänger eine homogenere Gruppe bilden? Ich weiß es wirklich nicht, vielleicht übersehe ich auch etwas.

Verfasst: 12.04.2006, 01:05
von Gast
Original geschrieben von agra
Grundgedanke relativ ähnlich
Mit dem Unterschied dass die SPD wohl immer die "vernünftigere" Partei im linken Spektrum war
Im 1. Weltkrieg hat man mit dem "Burgfrieden" Ruhe gegeben und den Kaiser (btw eher die OHL) gewähren lassen und damit die Gründung der USPD provoziert.
Später hat man es sich mit den radikalen Linken beim Rat der Volksbeauftragten noch einmal verdorben und wurde von KPD und Konsorten später nur noch als "Sozialfaschisten" bezeichnet.

Diese Streitlust hat sich wohl bis in unsere Zeit gerettet ;)

Re: [Rücktritt] Platzeck gibt an Beck ab ...

Verfasst: 12.04.2006, 11:12
von Rex*Cramer
Original geschrieben von q3dmflo
Ich frage mich wirklich was das mit der SPD noch werden soll wenn einer nach dem anderen den Parteivorsitz abgibt.
Wie schon gesagt wurde: An einem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen gibt es überhaupt nichts auszusetzen.

Verfasst: 13.04.2006, 17:29
von agra
Original geschrieben von BorZ.
Mit dem Unterschied dass die SPD wohl immer die "vernünftigere" Partei im linken Spektrum war
Im 1. Weltkrieg hat man mit dem "Burgfrieden" Ruhe gegeben und den Kaiser (btw eher die OHL) gewähren lassen und damit die Gründung der USPD provoziert.
Später hat man es sich mit den radikalen Linken beim Rat der Volksbeauftragten noch einmal verdorben und wurde von KPD und Konsorten später nur noch als "Sozialfaschisten" bezeichnet.

Diese Streitlust hat sich wohl bis in unsere Zeit gerettet ;)
Ja, das trifft die Sache eigentlich ganz gut, auch die Streitlust ist immer wieder bemerkenswert. Keine Ahnung, ob das für andere Parteien ähnlich gilt, aber in der SPD sagt man spaßeshalber ganz gerne "Feind, Todfeind, Parteifreund" - das spricht für sich.
:ugly:

Verfasst: 13.04.2006, 17:56
von Gustavo
Original geschrieben von agra
Ja, das trifft die Sache eigentlich ganz gut, auch die Streitlust ist immer wieder bemerkenswert. Keine Ahnung, ob das für andere Parteien ähnlich gilt, aber in der SPD sagt man spaßeshalber ganz gerne "Feind, Todfeind, Parteifreund" - das spricht für sich.
:ugly:
Das sagt man nicht nur in der SPD, das sagt man überall.