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Münte geht - Koalition kriselt

Für alles rund um Politik, den Wahlkampf, die Parteien und die Kandidaten...
royce
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Münte geht - Koalition kriselt

Beitrag von royce »

Noch kein Topic dazu? Gibts ja nich.

Franz Müntefering hat heut seinen Posten als SPD Chef abgegeben, und das obwohl Schröder ja auch noch nicht lange weg ist. Stoiber geht wohl zurück nach Bayern, und Neulinge versuchen sich verheißungsvolle Posten zu ergattern.

In beiden großen Parteien kriselts, die sägen sich gegenseitig von den Stühlen, und mit der großen Koalition ist jetzt auch nicht alles tufte und in trockenen Tüchern.

Was zum Teufel machen die da? Es ist einfach nur peinlich, und die Oberhäupte der anderen Regierungen packen sich an den Kopf. Oder freuen sich, jenachdem von wo man schaut..
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Du weißt, dass es ein Politikforum gibt, ja?
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royce
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Beitrag von royce »

Klar, aber manche größere Sachen stehen auch im allgemeinen. Und ich denke, das es durchaus eine größere Sache ist.
afk|moDem

Beitrag von afk|moDem »

nur ma so am rande, leute die sich selbst am witzigsten finden sind ganz arme würstchen :/
s3b
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Beitrag von s3b »

was soll man machen?
mir ist das egal. ich habe meine heilige pflicht als deutscher staatsbürger bereits getan, indem ich wählen gegangen bin :)
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j0k3r2

Beitrag von j0k3r2 »

Ich bekomme das alles nur aus der Ferne mit, da ich ein halbes Jahr in Mexiko bin. Aber ich kann den ganzen Tag nur mit dem Kopf schütteln. Ich hoffe sehr das es allen mal langsam bewußt wird worum es eigentlich geht. ICh denke die Zeit ist einfach vorbei indenen man nur seine eigenen Interessen durchsetzen will.
Ich halte nichts von dem Stoiber, aber ich denke als Wirtschaftsminister wäre er sehr gut, er ist nunmal jemand der immer wieder Akten studiert und eine Ahnun von der Sachlage wie kein zweiter. Und Münte is in meinen Augen z.Zt. eh nich zu ersetzen...

Armes Deutschland, wo die Macht des einzelnen wichtiger ist als das Allgemeingut...
feartal1ty
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Beitrag von feartal1ty »

Original geschrieben von afk|moDem
nur ma so am rande, leute die sich selbst am witzigsten finden sind ganz arme würstchen :/
pwned by #konsolen :x
ontopic: Armes Deutschland, nicht nur in Bezug auf Gesellschaft, nein, die lieben Politiker sind keinen Deut besser. Hoffentlich gibts Neuwahlen, damit die Kinderkacke da endlich mal aufhört.
acid
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Beitrag von acid »

CHAOS UND ANARCHIE!!! *auf digicam rumhüpf* :ugly:
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psycco
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Beitrag von psycco »

Original geschrieben von fear'

ontopic: Armes Deutschland
ist das eigtl ne krankheit in diesem forum? was soll denn dieser lächerliche ausspruch ohne sinn? in jedem zweiten kritischen post steht sowas, habt ihr alle keine eigene meinung und plappert nur nach, was sich gut anhört und dem aktuellen volkstenor in etwa entspricht? alles schlecht, wir können nichts machen, buhu, aber wenigstens stehe ich auf der intellektuellen seite und überblicke das ganze? oder was soll das aussagen?

zum topic:

mal nicht so viel panik machen. es wird (muss) auch ohne münte gehen, die koalition stört das praktisch garnicht, und stoibers rückzug nach bayern ist auch nur ein gerücht aus der Welt. denke durch den für viele überraschenden rücktritt sind viele (besonders die journalisten) etwas aus dem tritt gekommen, und pushen das ganze jetzt zu sehr .. in ein paar tagen ist alles wieder normal, nur ein guter politiker weniger.
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ALL GLORY TO THE HYPNO TOAD
j0k3r2

Beitrag von j0k3r2 »

dann hätte ich aber mal eine Frage psycco.

Wer solls denn richten, zeig mir mal die Poltiker mit den entsprechenden Kompetenzen, und da gibt es meiner Meinung nach nicht mehr viele in der SPD. Den mangelt es an guten Leuten´doch an jeder Ecke. Und der Münte war nunmal jemand der den "Laden" am Laufen gehalten hat.
Smurftrooper
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Beitrag von Smurftrooper »

ich hab gestern an der FH Plakate gesehen die zu einer Montagsdemo gegen die neue Regierung aufgerufen haben
dabei dachte ich noch so bei mir "hmm wer hat die wohl gewählt?"
aber dann riss mich ein komisch dampfendes Mittagessen aus meinen Gedanken
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Gast

Beitrag von Gast »

Original geschrieben von Smurftrooper
ich hab gestern an der FH Plakate gesehen die zu einer Montagsdemo gegen die neue Regierung aufgerufen haben
dabei dachte ich noch so bei mir "hmm wer hat die wohl gewählt?"
aber dann riss mich ein komisch dampfendes Mittagessen aus meinen Gedanken
das plakat mit den studiengebühren?

@topic münti :(
Smurftrooper
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Beitrag von Smurftrooper »

weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau

einfarbige Blätter auf denen sich der Text nur geringfügig dunkler absetzte
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Gast

Beitrag von Gast »

Original geschrieben von Smurftrooper
weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau

einfarbige Blätter auf denen sich der Text nur geringfügig dunkler absetzte
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das hängt bei uns in der fh :ugly:
pr0kyon
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Beitrag von pr0kyon »

Original geschrieben von maniac-kun
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das hängt bei uns in der fh :ugly:
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mnemonic

Beitrag von mnemonic »

Original geschrieben von s3b
was soll man machen?
mir ist das egal. ich habe meine heilige pflicht als deutscher staatsbürger bereits getan, indem ich wählen gegangen bin :)
jo, so habs ich es auch gemacht. aber das war das letzte mal. in zukunft geht mir das mal richtig am arsch vorbei. für das was die da gerade abziehen, hätten sie keine wahlen gebraucht, das wäre mir etwas verhandlungsgeschick der parteien auch ohne wahlen gegangen.

was in dtl fehlt ist imo einfach ein einfacheres wahlsystem. und wenns dann eben heisst (vereinfacht ausgedrückt) cdu,spd 11:10 dann ist die cdu eben die regierende partei, ohne wenn und aber.

ach was reg ich mich auf, sollen sie doch machen was sie wollen, ich wähle eh nicht mehr.
UliSchleicher
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Beitrag von UliSchleicher »

is doch gar nicht so schlecht...
Die SPD vollzieht jetzt einen Linksruck und kann dann mit Linkspartei/PDS und den Grünen eine Koalition bilden. :)

Das würde im übrigen auch der Wählermeinung entsprechen, da Links ja deutlich mehr Stimmen als Rechts bekommen hat.
Das ständige Gefasel der Union von wegen Regierungsauftrag ist imho also sowieso ganz großer Quatsch.

Und dass das Ganze Auswirkungen auf die Koalitionsverhandlungen zw. SPD und Union hat ist doch auch völlig klar - Wie soll ein Müntefering Verhandlungen im Sinne seiner Partei führen, wenn ihm der Vorstand gleichzeitig das Misstrauen ausspricht und man überhaupt nicht weiss wer sein Nachfolger wird, ob derjenige sich dann auch an die Vereinbarungen hält bzw. wie die zukünftige SPD überhaupt ausgerichtet ist?

Ist auf jeden Fall alles echt spannend z.Zt. in Berlin und ich finde das eigentlich ganz amüsant.

Außerdem habe ich wieder Hoffnung, dass Merkel NICHT Kanzlerin wird! :jumpy:
Fasolt
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Beitrag von Fasolt »

Nunja, das jetzt wegen Müntefering Rückzug alles in Gefahr gerät, halte ich für übertrieben. Die Medien überziehen maßlos die Situation...nunja...


mfg
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Smurftrooper
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Beitrag von Smurftrooper »

nein, ich mein n anderes
werd morgen mal eins mitbringen...
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Zorro3

Beitrag von Zorro3 »

Klar überziehen die Medien, aber die ganze Sache läuft jetzt wohl doch aussem Ruder, weil Stoibi auch nicht mehr will, und somit die ganze Koalition in Gefahr ist.

Man spricht bereits von Neuwahlen, siehe mein Thread: http://forum.ingame.de/quake/showthread ... did=189684
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Damit wird endlich der Weg zu einer linkeren Politik etwas geebnet.
UliSchleicher
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Beitrag von UliSchleicher »

Original geschrieben von Comeondieyoung
Damit wird endlich der Weg zu einer linkeren Politik etwas geebnet.

Ja, das sehe ich ähnlich. Und es ist gut so.

Man muss zwar abwarten wie sich das weiterentwickelt, aber die Große Koalition halte ich jetzt ehrlich gesagt für nicht mehr sonderlich warscheinlich, da ja nun auch noch Stoiber "abgesprungen" ist und somit Merkel als Kanzlerkandidatin schon stark geschwächt ist.

Bleiben die Möglichkeiten einer Jamaica- oder rot/rot/grünen Koalition, die ich aber beide für äußerst unwarscheinlich halte (letztere Variante ist einfach noch zu früh).

Also entweder sie schaffen doch noch irgendwie eine Große Koalition oder es gibt, Gande uns Gott, Neuwahlen.


keine schönen Aussichten, aber der ganze Schmarrn fördert ja eventuell die Radikalisierung der Massen und das hat ja auch sein guten Seiten. :evil:
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Neuwahlen wäre jetzt nun wirklich der Selbstmord beider Parteien, erst verhandeln sie wochenlang Posten, dann halten Leute wie Steinbrück gar 20% Mehrwertsteuer für möglich und jetzt läuft Müntefering weg (der nun niemals mehr Lafontaine irgendwelche Vorwürfe machen kann).
Ich verstehe aber nicht warum Stoiber durch das Votum in der SPD ausscheiden musste und die große Koalition jetzt bald zu Ende sein soll, kann mir das wer erklären?
yampel
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Beitrag von yampel »

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agra

Beitrag von agra »

Da mich so viel Unwissen und Geschwätz auf einem Haufen aufregt, werde ich nun versuchen, etwas Klarheit in diese Angelegenheit zu bringen; ob meine Sicht der Dinge nun sehr parteipolitisch gefärbt ist oder nicht (ich bin SPD-Mitglied), muss jeder für sich selbst entscheiden.

Müntefering wollte, dass Kajo Wasserhövel der neue Generalsekretär der SPD wird. Andrea Nahles, ehemalige Juso-Vorsitzende und bekannte SPD-Linke, ließ es auf eine Kampfabstimmung ankommen, die Wasserhövel klar verlor.
In dieser Situation nun sah Müntefering keine andere Möglichkeit mehr; er ist der Ansicht, dass er nicht gegen den Parteivorstand arbeiten kann, sondern mit ihm, weswegen er nicht mehr als Vorsitzender antritt. Mit dieser Meinung ist er indessen nicht alleine, soweit ich es mitbekommen habe, steht der Großteil der SPD hinter ihm; ich auch.

Andrea Nahles hat in einer beeindruckenden Weise ihre Unfähigkeit bewiesen, Zusammenhalt zu zeigen. Die Aufregung über Münteferings Reaktion kann ich nicht nachvollziehen - jedem im SPD-Vorstand muss klar gewesen sein, was er damit bewirkt.

Müntefering hat das Richtige getan, die SPD-Vorstandsmitglieder, die für Nahles gestimmt haben, sollen die Suppe auch auslöffeln, die sie uns eingebrockt haben. Dass Ute Vogt nun lauthals verkündet, dass sie Nahles gewählt habe, ist ebenfalls eine Frechheit. Ich überlege mir ernsthaft, für sie nächstes Jahr keinen Wahlkampf zu machen.

Ich kann nur hoffen, dass Nahles nun von der politischen Bühne verschwindet. Ihre Unfähigkeit hat sie nun zur Genüge bewiesen. Müntefering mit Lafontaine zu vergleiche ist im Übrigen eine Frechheit; Müntefering ist und bleibt einer der aufrechtesten und ehrlichsten Politiker Deutschlands.
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Wo genau liegt denn der Unterschied zwischen dem Rückzug Lafontaines und Münteferings? Lafontaine konnte nicht unter einem Kanzler Schröder arbeiten, Müntefering anscheinend nicht unter einem Vorstand der seine Richtung nicht mehr gutheisst.
autsch
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Beitrag von autsch »

Original geschrieben von agra
Da mich so viel Unwissen und Geschwätz auf einem Haufen aufregt, werde ich nun versuchen, etwas Klarheit in diese Angelegenheit zu bringen; ob meine Sicht der Dinge nun sehr parteipolitisch gefärbt ist oder nicht (ich bin SPD-Mitglied), muss jeder für sich selbst entscheiden.

Müntefering wollte, dass Kajo Wasserhövel der neue Generalsekretär der SPD wird. Andrea Nahles, ehemalige Juso-Vorsitzende und bekannte SPD-Linke, ließ es auf eine Kampfabstimmung ankommen, die Wasserhövel klar verlor.
In dieser Situation nun sah Müntefering keine andere Möglichkeit mehr; er ist der Ansicht, dass er nicht gegen den Parteivorstand arbeiten kann, sondern mit ihm, weswegen er nicht mehr als Vorsitzender antritt. Mit dieser Meinung ist er indessen nicht alleine, soweit ich es mitbekommen habe, steht der Großteil der SPD hinter ihm; ich auch.

Andrea Nahles hat in einer beeindruckenden Weise ihre Unfähigkeit bewiesen, Zusammenhalt zu zeigen. Die Aufregung über Münteferings Reaktion kann ich nicht nachvollziehen - jedem im SPD-Vorstand muss klar gewesen sein, was er damit bewirkt.

Müntefering hat das Richtige getan, die SPD-Vorstandsmitglieder, die für Nahles gestimmt haben, sollen die Suppe auch auslöffeln, die sie uns eingebrockt haben. Dass Ute Vogt nun lauthals verkündet, dass sie Nahles gewählt habe, ist ebenfalls eine Frechheit. Ich überlege mir ernsthaft, für sie nächstes Jahr keinen Wahlkampf zu machen.

Ich kann nur hoffen, dass Nahles nun von der politischen Bühne verschwindet. Ihre Unfähigkeit hat sie nun zur Genüge bewiesen. Müntefering mit Lafontaine zu vergleiche ist im Übrigen eine Frechheit; Müntefering ist und bleibt einer der aufrechtesten und ehrlichsten Politiker Deutschlands.
guter post.
denke allerdings nicht, dass nahles so schnell verschwindet, anscheinend hat sie ja schon jetzt gute beziehungen, welche ihr später helfen werden.


http://economist.com/agenda/displaystor ... id=5106933
mongofisch alda ey
Rex*Cramer

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von agra
Ich kann nur hoffen, dass Nahles nun von der politischen Bühne verschwindet. Ihre Unfähigkeit hat sie nun zur Genüge bewiesen.
Die Nahles kann ich auch nicht ausstehen. Für mich eine der unerträglichsten Politiker überhaupt. Nicht auszudenken, wie das Deutschlands Abwärtsbewegung nochmal kräftig beschleunigen würde, wenn solche Leute was zu sagen hätten.
In dieser Situation halte ich es aber für falsch, ihr überwiegend die Schuld in die Schuhe zu schieben. Daß sich jemand zu einer Wahl stellt, macht an sich ja noch überhaupt nichts aus und bringt schon gar nicht eine große Partei in die Bredouille. Dazu gehört mehr.

Während Schröders Kanzlerschaft hat die SPD-Linke einige Rückschläge hinnehmen müssen und ist ziemlich zurückgedrängt worden. Jetzt ist Schröder nicht mehr da und man hatte nur noch Müntefering im Weg. Es lag ja nicht nur an Nahles' Kandidatur, sondern in dem Ergebnis drückt sich eine Stimmung innerhalb der SPD aus, die schon lange latent vorhanden war. Zwar hat Schröder im Wahlkampf die SPD als soziales Gewissen hingestellt, aber die ganzen sieben Jahre vorher wurde eine gegenteilige Politik gemacht - und der linke Flügel hatte es zähneknirschend hingenommen. Jetzt wagt man sich aus der Deckung.

Müntefering hat das einzig Richtige getan und die Konsequenzen gezogen. Anders als Schröder hat er Format bewiesen.
Die Reaktion von Stoiber finde ich ebenfalls vernünftig. Zwischen ihm und Müntefering hatte sich ein vertrauliches Verhältnis entwickelt und laut eigenen Aussagen haben sie gut zusammengearbeitet. Selbst wenn Müntefering nun doch ins Kabinett einziehen sollte, so wird er nicht mehr derjenige sein, der die SPD zusammenhält und die Richtung bestimmt. Es ist von einem Linksruck auszugehen. Praktisch für Berlin würde das bedeuten, daß Stoiber dann permanent in der Schußlinie steht. Der Zusammenhang sollte klar sein. Finde ich völlig verständlich, daß er sich Berlin unter den Umständen nicht mehr antun will.

Für Deutschland ist das ein weiterer, herber Rückschlag. Als ob das Wahlergebnis die Situation nicht schon schwierig genug gemacht hätte. Eine große Koalition ist an sich schon reichlich instabil, es sollten wenigstens starke Partner miteinander am Tisch sitzen. Entweder bleibt man auf Kurs und das Rumoren innerhalb der SPD nimmt weiter zu, wodurch die Handlungsfähigkeit weiter eingeschränkt wird, oder man bewegt sich nach links, womit ein Regieren mit der Union schwieriger wird. Wie auch immer, man bewegt sich auf politischen Stillstand zu, was für Deutschland fatal, aber leider nicht neu ist. Von dieser Regierung erwarte ich so gut wie nichts mehr, noch weniger als vorher.

P.S.: Und wer sich nun darüber freut und meint, das Gute daran wäre doch, daß Stoiber in München bleibt, wenn also ein langjähriger Regierungschef desjenigen Landes mit der besten wirtschaftlichen Entwicklung und der niedrigsten Arbeitslosenquote nicht Wirtschaftsminister wird bei den wirtschaftslichen Problemen Deutschlands, hat wohl einen nassen Helm auf.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von agra

Ich kann nur hoffen, dass Nahles nun von der politischen Bühne verschwindet. Ihre Unfähigkeit hat sie nun zur Genüge bewiesen. Müntefering mit Lafontaine zu vergleiche ist im Übrigen eine Frechheit; Müntefering ist und bleibt einer der aufrechtesten und ehrlichsten Politiker Deutschlands.
Nun ja, er hat zumindest dieses Image anhaften. Ob das jetzt wirklich so ist, können wir wohl kaum beurteilen. Wobei es natürlich erstaunlich ist, sich dieses Image zu erarbeiten, wenn man in der Politik tätig ist.

Aber Müntefering hat auch seine Fehler gemacht, er hätte vorher klarmachen müssen, dass die Wahl nicht einfach nur Symbolcharakter hat, sondern dass sie eine Schicksalswahl ist, mehr für ihn selbst als für Wasserhövel. Wenn er das tut, kann man dem SPD-Präsidium nicht anlasten, so gewählt zu haben, genauso wenig wie man dem Bundestag anlasten kann, sich mehrheitlich gegen Bisky ausgesprochen hat.
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Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Ich hätte auch lieber Stoiber gehabt als einen Glos, der für mich wohl die unerträglichste Person überhaupt ist.
Genauso laste ich es dem Bundestag an nicht mehrheitlich für Bisky gestimmt zu haben, zumindestens hätte jemand Gründe nennen können, oder?
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