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Lambsdorff rechnet nicht mehr mit Wahl Merkels zur Kanzlerin

Für alles rund um Politik, den Wahlkampf, die Parteien und die Kandidaten...
Zorro3

Beitrag von Zorro3 »

Also, daß die CDU keinen Rechtsanspruch auf den Kanzler hat, und die SPD nichts illegales tut, wenn sie Schröder als Kanzler votiert, diese Frage habe wir nun hoffentlich hier geklärt ;)

@Rex*Cramer: So abwegig ist das mit der SPD Mehrheit in den Bundesländern nicht. Hätten wir ein anderes Wahlrecht, dann wäre die SPD klarer Sieger und Schröder Kanzler.

So ein Wahlrecht gibt es in vielen Ländern der Erde.

Aber ich gebe zu, wir haben ein anderes Wahlrecht, aber dieser Hinweis darf auch mal gebracht werden, vor allem wenn man bedenkt, daß bei den letzten Landtagswahlen, die meisten Länder noch in CDU Hand waren.

Hier hat ein klarer Umschwung, gegen die CDU eingesetzt.

Es begegnen sich hier also 2 Partner auf auf Augenhöhe, aber davon will die CDU/CSU níchts wissen, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Aber ebenso kann ich den Standpunkt der SPD nachvollziehen, und Fakt ist auch, daß es noch nie ein so enges Wahlergebniss gab.

Da sind dann auch mal andere Gedanken und Vorstellungen erlaubt.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Du willst also ein Wahlsystem, das dem Kandidaten, der weniger Stimmen erhalten hat, die Chance lässt, die Wahl zu gewinnen? Dir ist schon klar, dass das nicht undemokratisch ist, aber doch in die völlig falsche Richtung geht, oder?

Die Union und die SPD begegnen sich eben nicht auf Augenhöhe, deshalb kann die Union ja auch den Anspruch geltend machen, den Kanzler zu stellen. Die SPD kann 15 von 16 Bundesländern gewinnen, wenn mehr Bürger für die Union votieren, stellt die Union den Bundeskanzler, wenn es möglich ist, wenn es andersrum läuft, stellt ihn die SPD. Das Argument, "wenn unser Wahlsystem anders wäre" hätte die SPD gewonnen ist bisher das lächerlichste, das du anführst. Wenn das Wahlsystem in den USA ein anderes wäre, hieße der Präsident heute wohl noch Al Gore.

Andere Gedanken sind immer nett, aber daraus kannst du keinen Führungsanspruch der SPD ableiten, speziell dann, wenn das System, das du als "andere Gedanken" bezeichnest ein weniger faires ist.
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Bananenbrot

Beitrag von Bananenbrot »

Original geschrieben von Zorro
Also, daß die CDU keinen Rechtsanspruch auf den Kanzler hat, und die SPD nichts illegales tut, wenn sie Schröder als Kanzler votiert, diese Frage habe wir nun hoffentlich hier geklärt ;)

@Rex*Cramer: So abwegig ist das mit der SPD Mehrheit in den Bundesländern nicht. Hätten wir ein anderes Wahlrecht, dann wäre die SPD klarer Sieger und Schröder Kanzler.

So ein Wahlrecht gibt es in vielen Ländern der Erde.

Aber ich gebe zu, wir haben ein anderes Wahlrecht, aber dieser Hinweis darf auch mal gebracht werden, vor allem wenn man bedenkt, daß bei den letzten Landtagswahlen, die meisten Länder noch in CDU Hand waren.

Hier hat ein klarer Umschwung, gegen die CDU eingesetzt.

Es begegnen sich hier also 2 Partner auf auf Augenhöhe, aber davon will die CDU/CSU níchts wissen, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Aber ebenso kann ich den Standpunkt der SPD nachvollziehen, und Fakt ist auch, daß es noch nie ein so enges Wahlergebniss gab.

Da sind dann auch mal andere Gedanken und Vorstellungen erlaubt.
Bleib mal locker. Die Wahlrechte in anderen Ländern zählen und interessieren überhaupt nicht. In andern Ländern werden die Regierungschefs auch regelmäßig vom Militär gewaltsam entthront.
(hätte, wäre, wenn...)

Und die nächsten Landtagswahlen kommen schon von alleine, man sollte hier keinen Wechsel auf zukünftige Wahlergebnisse ausstellen, das ist Unsinn. Immer eins nach dem anderen.

Auf Augenhöhe ist gut gesagt, nur hat die CDU noch 4 cm mehr über den Augen stehen, wenn du verstehst was ich meine. Nach den Wahlverhältnissen sind es eben keine absolut gleichwertigen Partner, sondern ganz eindeutig ein kleines Übergewicht auf Seiten der CDU. Jetzt kann man natürlich lamentieren, aber das macht keinen Sinn. Es wird sich innerhalb der Koalitionsverhandlungen herausstellen, wer Kanzler wird; so ganz hinter Frau Merkel steht nun auch die CDU nicht.
agra

Beitrag von agra »

Original geschrieben von Gustavo
Du willst also ein Wahlsystem, das dem Kandidaten, der weniger Stimmen erhalten hat, die Chance lässt, die Wahl zu gewinnen? Dir ist schon klar, dass das nicht undemokratisch ist, aber doch in die völlig falsche Richtung geht, oder?

Andere Gedanken sind immer nett, aber daraus kannst du keinen Führungsanspruch der SPD ableiten, speziell dann, wenn das System, das du als "andere Gedanken" bezeichnest ein weniger faires ist.
Er beschreibt das Mehrheitswahlrecht. Es ist kein weniger faires System, sondern ein anderes. In England kann es zum Beispiel passieren, dass die Siegerpartei weniger Stimmen als die unterlegene Partei hat. Nennt sich das The-Winner-Takes-It-All-Prinzip. Es sorgt für stabile Regierungen, die durchregieren können.
Beide Systeme, Verhältnis- und Mehrheitswahlrecht, haben ihre Vor- und Nachteile. Das personalisierte Verhältniswahlrecht in Deutschland vereint beide Vorzüge in einem.
Bananenbrot

Beitrag von Bananenbrot »

Bitte rede hier keiner mehr von "durchregieren". Das ist mit Abstand das unwürdigste Wort, das mir im Zusammenhang mit Politik in den Sinn kommt. Wesentlich schlimmer noch als "moralisch verwerflich" oder ähnlicher Popanz.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von agra
Er beschreibt das Mehrheitswahlrecht. Es ist kein weniger faires System, sondern ein anderes. In England kann es zum Beispiel passieren, dass die Siegerpartei weniger Stimmen als die unterlegene Partei hat. Nennt sich das The-Winner-Takes-It-All-Prinzip. Es sorgt für stabile Regierungen, die durchregieren können.
Beide Systeme, Verhältnis- und Mehrheitswahlrecht, haben ihre Vor- und Nachteile. Das personalisierte Verhältniswahlrecht in Deutschland vereint beide Vorzüge in einem.
Glaubst du im ernst, ich wüsste nicht, wovon er redet? Aber das Prinzip, dass die Partei, die weniger Stimmen erzielt hat, die Siegerpartei ist, halte ich für grundsätzlich undemokratisch, nicht erst seit dem Debakel in den USA.
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Bananenbrot

Beitrag von Bananenbrot »

Original geschrieben von Gustavo
Glaubst du im ernst, ich wüsste nicht, wovon er redet? Aber das Prinzip, dass die Partei, die weniger Stimmen erzielt hat, die Siegerpartei ist, halte ich für grundsätzlich undemokratisch, nicht erst seit dem Debakel in den USA.
Das einzig bessere Wahlrecht, das wir in Deutschland haben könnten wäre eine direkte Demokratie zumindest für diejenigen Bereiche, die nicht dem europäischen Parlament unterstellt sind.

Der einzige wirkliche Fortschritt der Föderalismusdebatte wäre folglich eine weitgehende Auflösung der Länderparlamente und damit einhergehend eine Schwächung des Bundesrates. In diesem Moment würden auch die immer wieder aufkommende Problematik der gegenseitigen Blockaden aus der Welt geschafft werden.
Die Länderparlamente würden weiterhin Politik machen, indem sie Gesetzesvorschläge erarbeiten, nur würden sie diese nicht mehr selber verabschieden sondern der Bevölkerung des Landes zur Entscheidung vorlegen.

Es ist sowieso ein Widersinn, dass die Länder, die selber für ihre eigenen Gesetze weitgehend nicht mehr zuständig sind, da sie fast nur noch EU-Gesetze ratifizieren, soviel Gewicht in der Gesetzgebung des Bundes haben.
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