Seite 1 von 1

ein freies Computerspiel

Verfasst: 01.04.2005, 17:02
von MilesTeg3
Kurz gesagt: Ich will ein freies Computerspiel machen.

Was ist ein freies Computerspiel?
Ein vollständig freies Computerspiel zeichnet sich durch zwei Faktoren aus:

1. Die Spielengine ist Open Source
Open Source bedeutet, dass jeder den Code der Engine modifizieren und frei weiterverteilen darf. Open-Source-Spiele sind noch sehr selten, Beispiele für Open Source Programme sind Firefox, Open Office und auch das Betriebssystem Linux. Funktionierende Open Source - Spieleengines sind Doom 1 und 2, Quake 1 und 2 sowie demnächst auch Quake 3.

2. Die Inhalte sind Open Content
Ein zweiter, wichtiger Bestandteil eines jeden Computerspiels sind die Inhalte. Ohne Texturen, Maps, Modellen, Grafiken usw. funktioniert kein Spiel. Diese Inhalte sollten offen sein, damit ein echtes Open Source Spiel auch von dritten verbessert werden kann. So wie jeder bei der Wikipedia Artikel verbessern kann, ist es jedem ebenso möglich Open-Content-Spiele zu verbessern. D.h. wenn dir einige Texturen nicht so recht gefallen kannst du sie jederzeit ändern und das (verbesserte) Spiel zum Download anbieten.


Vorteile von freien Computerspielen:
- Man kann sie kostenlos herunterladen. Im Gegensatz zu Mods benötigt man kein kostenpflichtiges Hauptprogramm.
- Jeder darf das Spiel zum Download anbieten.
- Jeder kann überall Verbesserungen vornehmen!
- Das Spiel ist und bleibt frei - kein Publisher oder Entwickler darf den Quellcode unzugänglich machen.


Freie Spiele sind derzeit extrem selten. Einziges (spielbares) Beispiel bei 3D-Shootern ist "Open Quartz" ( http://openquartz.sourceforge.net/ ), ein Spiel basierend auf der Quake 1 Engine.

Wie ich oben schon erwähnt habe wird bald auch die Quake 3 Arena Engine Open Source. Die Spieleengine für ein richtig gutes, freies Computerspiel wäre also vorhanden. Was fehlt sind die Inhalte! Mein Vorschlag: Eine Total Conversion, die die geschützten Inhalte von Quake 3 ersetzt.

Als Lizenz für die Inhalte schlage ich die ""Creative Commons ShareAlike"-Lizenz"-Lizenz vor ( http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/ ). Diese besteht auf die Nennung des Machers, ist ansonsten aber frei von Copyright. Inhalte, die unter dieser Lizenz gestellt werden könnte man auch direkt in das Projekt einbinden.

Das Problem: Es gibt leider kaum Inhalte, die die notwendige Lizenz besitzen. Meist heißt es: "Dieses Texture Pack kann frei verwendet werden. Copyright Michael Mustermann" - das hilft aber rechtlich gesehen nicht weiter.
Würde es statt dessen heißen "Dieses Texture Pack kann unter der "Creative Commons ShareAlike"-Lizenz frei verwendet werden. Künstler der Texturen ist Michael Mustermann", dann könnte man sie tatsächlich verwenden.

zusammengefasst:

Projekt: offene Total Conversion auf Basis vom Quake 3 Code.
Spielenginge-Lizenz: (nach JC demnächst) GPL 2
Inhalte-Lizenz: "Creative Commons ShareAlike" 2.0
Benötigt werden: Modder die ihre Models, Maps, Texturen usw. unter die "Creative Commons ShareAlike"-Lizenz 2.0 stellen.

Mögliche Verwendungen eines solchen Spiels:
- auf Computerspielmagazin-CDs
- in Linuxdistributionen
- für die Entwicklung weiterer Spiele/Maps/Inhalte usw.


Was haltet ihr von der Idee?

Übrigens wird die oben genannte CC-Lizenz auch schon von dem bekannten Fotoportal Flickr erfolgreich benutzt.

edit: öhm, das ist übrigens kein Aprilscherz :D

Verfasst: 01.04.2005, 18:20
von Milchschnitte2
Wenn das "Spiel" Freeware bleibt, wird sich auch keiner darüber aufregen, wenn du seine Texturen/Models oder was auch immer benutzt. Frag den Autor einfach und setz seinen Namen in eine Readme und gut ist das. Da brauchst du keine Aufstand wegen Copyright und sowas machen.
Warum willst du das eigentlich machen? Zuviel Zeit? :ugly:
Erinnert mich stark an den Morrowind-Mod :)

Verfasst: 01.04.2005, 18:48
von MilesTeg3
Es bleibt eben nicht freeware, sondern Open Source. Der Unterschied ist, dass man mit Open Source wesentlich mehr Freiheiten besitzt.

"Warum willst du das eigentlich machen? Zuviel Zeit?"
Ich mappe einfach nur gern :)
Und da ich mitlerweile ein fan der Open Source Bewegung bin erscheint es mir sinnlos an etwas anderem als an einem solchen freien Spiel zu basteln.

Das mit dem Morrowind Mod will ich überhört haben ;)
Im Gegensatz zum Morrowind Mod handelt es sich hier ja mehr um ne Machbarkeitsstudie mit extrem geringen Aufwand. Im Prinzip wäre ein spielbares Level für Deathmatch bereits genug für das Projekt - du kannst also nicht behaupten, dass ich mir zu hohe Ziele gesetzt habe, oder?

Verfasst: 01.04.2005, 18:51
von PADMAN
Aber es ist doch schon etwas "großes" unter der Q3 Engine geplant...also als quasi freies Computerspiel...und zwar diese nette PadMod (http://www.worldofpadman.com)... :D

Tja, aber wie Milchschnitte schon meinte, gibt es eigentlich in der Regel keine Probleme mit anderen Texturen oder Soundfiles (es sei denn diese stammen aus richtigen Games, da sollte man dann besser aufpassen), solange alles Freeware bleibt.
Ändert sich ja im Grunde nichts zu anderen Custom Maps oder Mods, welche auch Freeware sind.

Erst wenn Kohle im Spiel ist, muss man da schon ein bissl versichtiger sein... ;)
Naja, ich könnte aber auch einige Games nenne, welche ihre Texturen wohl im Netz zusammengeklaut haben (jedenfalls einige), denn ich hab in anderen Games schon Texturen entdeckt, welche ich selber auch von Fotos geklaut hatte, die ich so im Netz fand.. :D

Verfasst: 01.04.2005, 19:34
von MilesTeg3
Klar, es gibt eine ganze Menge Mods die auch Open Source sind - aber das schließt den Inhalt eigentlich immer aus. Warum wird immer nur der Code geöffnet, der Inhalt aber nicht ?

Unnötig? - Spätestens seit Wikipedia dürfte klar sein, dass auch offene Inhalte Sinn machen. Und ich glaube das trifft auch auf Texturen, Models und Maps zu.

Je mehr Mods ihre Inhalte freigeben würden umso größer wäre der Gemeinschaftliche Pool an Inhalten. So wie es beispielsweise auf image after ( http://www.imageafter.com/ ) mitlerweile an die 10.000 frei verwendbaren Fotos gibt könnte auch eine riesige Sammlung an Models, Texturen usw. entstehen. Der Vorteil ist, dass man nicht erst jeden Besitzer um die Einwilligung bitten muß sondern direkt Zugriff auf die Ressourcen hat.

Verfasst: 01.04.2005, 19:58
von PADMAN
Hm, weiß nicht, die Vorstellung gefällt mir nicht so wirklich.
Denn wo wäre da noch der Reiz etwas eigenes auf die Beine zu stellen, wenn man sich nur noch an den Arbeiten von anderen bedient.
Nicht nur, dass die Herrausforderung nicht mehr so groß wäre, es würde plötzlich auch in zig freien Games oder Mods die gleichen Dinge auftauchen.
Ich bin eher der Meinung, man sollte versuchen soviel wie möglich selber zu machen, einen eigenen Stil an den Tag legen und sich immer versuchen, von anderen Projekten abzuheben, zu unterscheiden.

Natürlich nehm auch ich hin und wieder mal irgendwo ne Textur weg, doch versuche ich es meistens, mir das Teil dann am Ende doch lieber selber zusammen zu basteln.

Verfasst: 01.04.2005, 23:05
von Neogenic
Ich find dein Vorhaben sehr gut! Wenn die Idee dafür vorhanden ist sollte dem eigentlich nichts mehr im Wege stehen :)

gl!