ich mag dich hat geschrieben:Das ist im höchsten Maße ignorant. Die portugiesische Mannschaft hat insgesamt ein vergleichsweise gutes Turnier gespielt.
Fairerweise muss man allerdings auch sagen: Gegen vergleichsweise einfache Gegner ins Finale eingezogen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass sie in der Startposition von Island (Zweiter) das Turnier gewonnen hätten und selbst der Erste (Ungarn) hätte einen schwereren Weg ins Finale gehabt. Will nicht sagen, dass es ich ihnen nicht gönne, aber für Mannschaften wie Portugal oder Griechenland gibt es bei solchen Turnieren nur einen realistischen Weg und den haben sie, genau wie die Griechen 2004, genutzt: Gegen deutlich bessere Gegner hinten reinstellen und hoffen, dass davon nicht allzu viele kommen.
Bin mal gespannt was aus diesem Turnier mitgenommen wird. Wenn man Pech hat nur, dass man einen Mittelstürmer hat. Hoffentlich vielleicht auch, dass dieser Ballbesitzfußball, bei dem man angeblich "überlegen" ist, wie ihn die Spanier, die Deutschen und auch Bayern und Barca produzieren nur dann wirklich gut funktioniert, wenn man auch eine Idee hat, wie man den Ball tatsächlich gefährlich in den Strafraum bringt. Die Spanier sind ja auch nicht Europameister und Weltmeister geworden, weil sie Gegner vom Platz geschossen haben, sondern weil sie dank Ballbesitz hinten kaum Tore kassiert haben, gleiches gilt für die Deutschen 2014. Ist schön 7:1 gegen Brasilien zu gewinnen, aber gegen Algerien stand es nach 90 Minuten 0:0, gegen Argentinien ebenso und gegen Frankreich hat man auch nur ein Tor (und das aus einem Standard) erzielt. "Spielüberlegenheit" alleine bringt es nicht, wenn man immer noch öfters ausgekontert werden kann, wie die Bayern-Spieler jetzt zweimal innerhalb von drei Monaten von Griezmann. Ca. 65 von 90 Minuten den Ball in Nähe des gegnerischen Sechzehners hin- und herzuspielen hilft definitiv der Abwehr, aber ohne echte Ahnung wie man daraus Chancen macht kann man Spiele immer noch locker verlieren, auch gegen schlechtere Mannschaften.