Jonnywalka hat geschrieben:Was soll denn dieser dumme Spruch? An der Oma ist genau gar nichts rassistisch. Sie berichtet Erlebnisse aus ihrer Umgebung mit den Flüchtlingen. Der Ton bzw die Art ist sachlich, nicht aufstachelnd oder hetzerisch.
PS: genauso stürmisch hier wie draußen ...
Wiederum: Wenn ich ein Politiker wäre, müsste ich jetzt wohl sagen, dass das eine hochgeschätzte Wählerin der "Generation, die Deutschland wieder aufgebaut hat (tm)" ist, deren Lebensleistung wir dadurch würdigen müssen, sie ohne Zurechtweisung ihre vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäße Meinung sagen zu lassen. Da ich das aber nicht bin kann ich problemlos meine Vermutung äußern, dass diese Frau sich innerhalb KÜRZESTER Zeit um Kopf und Kragen keifen würde, wenn man sie nur ließe.
Sicher, wenn ich es unbedingt wollte, dann könnte ich mir wohl eine Person vorstellen, die solche Meinungen äußert ohne unter das zu fallen, was wir gemeinhin "rassistisch" nennen. Allerdings müsste man sich ganz enorm dumm stellen um zu glauben, dass das eine realistische Option ist. Diese Frau strotzt höchstwahrscheinlich vor Pauschalurteilen über "die Muslime" und ich bin ziemlich sicher, wenn wir die Geschichte mal ideologisch über die Y-Achse spiegeln und da ein Alt-68er Güteklasse Fritz Teufel stünde, der etwas über die "historische Schuld" Deutschlands durch den Nationalsozialismus und des Westens generell durch Kolonialismus palavern würde, würdest du auch ebenso nicht deine Hand dafür ins Feuer legen, dass derjenige nicht ein paar inkriminierende Thesen dazu parat hätte, wie toll und missverstanden "der Kommunismus an sich" doch sei. Wenn du ernsthaft glaubst, dass diese Frau jeden Flüchtling unbesehen seiner Herkunft und Religion erst mal unvoreingenommen als Subjekt sieht, dem Kraft seiner Humanität die gleiche Menschenwürde zukommt wie dir, mir und ihren Nachbarn aus der Straße dann nur, weil du das glauben willst.
Btw: Nur um das nochmal klarzustellen, ich bin keineswegs für die soziale Ächtung von netten alten Damen, nur weil sie vermutlich nicht zu den bien pensants der BRD gehört. Ich sage bloß dass ich danach nicht die deutsche Politik ausrichten möchte und dass eine Repräsentative Demokratie genau dafür gut ist, die Meinungen solcher Leute in halbwegs vernünftige Bahnen (in ihrem Fall vermutlich CSU) zu kanalysieren.
Jonnywalka hat geschrieben:Ich versteh' nicht, wie du immer noch bei deiner Ansicht bleiben kannst (grob gesagt "alles nicht so schlimm"). Wir haben Belästigungen von Frauen als verbreitetes Phänomen, dazu einzelne Beispiele von (zwar nicht gefährlichem aber) extrem assozialem Verhalten. In Zwickau haben Flüchtlinge in einem Spaßbad im Becken onaniert und reingekackt (hoffentlich nicht gleichzeitig
).
Dazu mit geringerer Häufigkeit wirkliche Schlimme Sachen: Vergewaltigungen, z.T. von Kindern. Und die Gefahr von Terrorismus. Dieser Tage wurde gerade eine Terrorzelle festgenommen, heute gibt es die Meldung von einem IS Kommandeur als Flüchtling getarnt.
Warum zum Geier sollen wir das alles aushalten müssen?
Nun, ich denke dir ist auch klar dass ich das alles weiß (ich war gerade Samstag am Alexanderplatz, um dort Bücher abzuholen). Ich bin auch keineswegs der Meinung, dass schon irgendwie alle Kulturen gleich gut sein werden, mir sind große Teile der Kultur dieser Leute auch sehr unsympathisch. Aber letztendlich habe ich noch keinerlei überzeugende Argumente gehört, warum das für Deutschland eine große Belastung sein soll und solange das so ist, sehe ich Deutschland moralisch in der Pflicht. Weder unbedingt noch unbegrenzt, aber eben doch im Rahmen seiner Möglichkeiten. Wir bewegen uns langsam auf das Ende dieses Rahmens zu, aber ich halte es ethisch nicht für vertretbar, den Großteil der harmlosen Flüchtlinge in Sippenhaft für diejenigen zu nehmen, die sich kriminell betätigen, solange die sonstigen Probleme sich größtenteils in "asozialem Verhalten" erschöpfen. Im Idealfall könnte man den Flüchtlingen effektiver in ihrem Heimatland helfen und ich finde es aus der ganz großen Vogelperspektive auch ziemlich enttäuschend, dass die Welt es immer noch nicht schafft, Bürgerkriege von drittklassigen Mächten wie dem Assad-Regime zu beenden, bevor sie zu massiven Kriegsverbrechen führen, aber solange das noch nicht der Fall ist, fürchte ich dass es eben so gehen muss wie es zur Zeit passiert. Und so oft ich schon gehört habe, dass die Flüchtlinge Deutschland verändern würden, so selten habe ich gesehen, dass jemand das versucht zu beweisen. Meine Vermutung ist eher, dass Deutschland die Flüchtlinge verändert, genau wie die BRD sich selbst verändert hat.
Jonnywalka hat geschrieben:Aber sicher funktioniert das. Man kann diese "Einzelfälle" zu einem Gesamtbild verdichten und erkennt dann (durch Vergleich mit Einheimischen wie auch mit anderen Migranten), dass durch die Herrschaften aus dem Orient eine neue und schlimme Dimension von Gewaltkriminalität einzieht.
Das könnte man noch durch kriminologische Forschung auf höherem methodischen Niveau absichern; das Problem ist nur, dass die Verantwortlichen (die Politiker) erstens in der Exekutive auf den nötigen Daten sitzen und zweitens Mittel für sowas nie bewilligt würden.
a. Es ist VÖLLIG UNMÖGLICH aus über einer Million Datenpunkten mit dem bloßen Auge über "Einzelfälle" ein Gesamtbild zu konstruieren.
b. Hier sind wir genau an dem Punkt, wo ich wieder mit der Nutzenfunktion komme: Wenn das mit der "neuen und schlimmen Dimension von Gewaltkriminalität" stimmen würde, würde ich dir zustimmen, denn ich wäre nicht bereit, starke Nutzeneinbuße in Deutschland zuzulassen, weil die Humanität es angeblich gebietet. Ich habe nur keinen Grund zu glauben, dass das so kommen wird und ehrlich gesagt bestärkt mich alles, was ich bisher über Kriminalität durch Flüchtlinge gelesen habe auch darin. Es ist natürlich sehr einfach zu sagen, dass das Problem aus "dem Orient" kommt, aber ein bisschen feinschichtiger könnte man dann doch differenzieren. Mir z.B. erscheinen die Anreizstrukturen eine viel bessere Erklärung zu bieten als vage Konzepte wie eine geteilte islamische Kultur. Sind das wirklich Bürgerkriegsflüchtlinge, die in Oberbilk die ellenlangen Vorstrafenregister produzieren? Sind das die Kinder der ehemaligen Gastarbeiter? Ist es Zufall, dass eine kleine Gruppe von Libanesen so stark überproportional bei den Intensivtätern vertreten ist? Glaube ich alles nicht. Ich habe ja schon gesagt, dass ich kein Problem damit hätte, solche Leute konsequent abzuschieben (oder direkt an der Grenze einzukassieren) und Druck auf ihre Heimatländer zu machen, damit sie sie zurücknehmen. Aber Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien für Jugendliche aus Marokko und Tunesien verantwortlich zu machen kommt mir ehrlich gesagt pervers und nicht sehr demokratisch vor.
