riester-rente

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palle.
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riester-rente

Beitrag von palle. »

hallo,

habe heute einen brief im briefkasten gehabt. dieser is von einer "vermittlungsgesellschaft für versicherungen, baufinanzierung und geldanlagen". bei der gesellschaft hab ich auch früher für meinen roller die versicherung geholt und wir kennen den chef der firma schon länger, sprich, ich habe eigentlich keine angst von ihm "über den tisch gezogen" zu werden. soviel dazu.

im schreiben geht es um die riester-rente. ich hab hier im forum schon die suche bemüht und ein paar ältere threads durchgeguckt. dennoch wollte ich hier mal das geballte wissen abfragen, da das ganze wohl vor- und nachteile hat und ich mich für meinen konkreten fall mal umhören wollte, da ich nich wirklich viel ahnung davon habe.

hier mal das schreiben:

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sehr geehrter herr,

die gesetzliche rente reicht nicht mehr. sie brauchen fürs alter eine zusätzliche rente. das beste wäre eine riester-rente, sofern sie schon arbeitnehmer sind.

200€ einmaliger bonus + 154€ grundzulage = 354€ förderung im 1.jahr!

alle auszubildende und arbeitnehmer, die im jahr 2008 eine riester-rente abschließen und zu jahresbeginn das 25. lebensjahr noch nicht vollendet hatten, erhalten im ersten jahr 354€ riesterförderung! wer erst mit 26 einen vertrag abschließt, bekommt nur die 154€ grundzulage, aber keine 200€ bonus!!

was müssen sie als eigenbetrag einzahlen? wenn sie 2008 mit der arbeit erst begonnen oder in 2007 weniger als 11.350€ verdient haben, sind ers gerade mal 25€ mtl. an eigenbetrag.

bitte melden sie sich (blabla)
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zu meiner peson:
22jahre
noch 1 jahr student (gilt das als auszubildender?)
mache ab september praxissemester und anschließend diplomarbeit (verdiene dann zwischen 500 - 700€ mtl.)

könnt ihr die vor- bzw. nachteile im konkreten fall nennen? oder sollte man generell von riester-rente die finger lassen? (werde nach dem studium wohl ca. 35k - 40k im jahr verdienen (hoffentlich ;) ) - weil es in einem thread mal hieß, riestern wäre nur was für geringverdiener - wo liegt da die grenze?) kann ich mir das angelegte geld auch irgendwann einfach auszahlen lassen, zb wenn man in ein anderes land umzieht oä?
usw. und so fort

vllt. könnt ihr ja einfach mal eure meinung kundgeben :)

gruß
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thg
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Re: riester-rente

Beitrag von thg »

Also grundsätzlich ist Riester nicht verkehrt. Es lohnt sich, wie du schon sagst vor allem für Geringverdiener und für Familien mit vielen Kindern.
Aber auch Leute mit höherem Einkommen profitieren von Riester. In dem Fall dann nicht mehr von den Grundzulagen, sondern vom Steuervorteil. Die eingezahlten Beträge sind voll von der Steuer absetzbar, dafür sind die ausgezahlten Beträge während der Rente dann steuerpflichtig. D.h. es gibt zumindest auf jeden Fall keine Doppelbesteuerung und da der Grenzsteuersatz in der Rente meist niedriger ist, als zu Zeiten, wo du verdienst, sollte das eigtl ein Plus ergeben. Es gibt also keine wirkliche Einkommensgrenze, ab der es sich nicht mehr lohnt. Wenn man allerdings 200k im Jahr verdient, sollte man sich Gedanken machen, ob man überhaupt Altersvorsorge braucht ;)

Das angelegte Geld kannst du dir nur auszahlen lassen, wenn du die Steuervergünstigungen und Grundzulagen wieder zurück zahlst. Davon ist absolut abzuraten.
Des Weiteren musst du in Deutschland leben, wenn du die Rente ausgezahlt kriegst, da du schließlich auch wieder an Deutschland Steuern abführen musst.

Das Thema ist eigentlich zu komplex um das hier im Forum abzuhandeln. Wenn du unabhängige Meinungen hören möchtest, empfehle ich dir, ein gutes Buch dazu zu kaufen. Ich habe mir vor einiger Zeit eins von der Stiftung-Warentest in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale gekauft und fand es für den Preis ganz gut.
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Fahrradträger
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Beitrag von Fahrradträger »

Mir wurde davon abgeraten, da man die Riester-Rente nicht vor ALGII schützen kann. Sprich es wird als Vermögensanhäufung betrachtet und im Falle einer mehrjährigen Arbeitslosigkeit erst mal dieses Ersparnis aufbrauchen muss. Einige Alternativen hingegen kann man einfrieren und sind unantastbar.

Handelt sich hierbei allerdings nur um Halbwissen, also bitte mit Vorsicht genießen und noch mal genauer erkundigen, ob noch aktuell :)
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Master
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Beitrag von Master »

Original geschrieben von Myul
Mir wurde davon abgeraten, da man die Riester-Rente nicht vor ALGII schützen kann. Sprich es wird als Vermögensanhäufung betrachtet und im Falle einer mehrjährigen Arbeitslosigkeit erst mal dieses Ersparnis aufbrauchen muss. Einige Alternativen hingegen kann man einfrieren und sind unantastbar.

Handelt sich hierbei allerdings nur um Halbwissen, also bitte mit Vorsicht genießen und noch mal genauer erkundigen, ob noch aktuell :)
Das stimmt so nicht und es macht auch keinen Sinn die staatlich geförderte Altersvorsorge als "Vermögen" zu werten. Der Wiki Artikel geht ganz zum Schluss auch auf Kritiken ein.

http://www.sozialleistungen.info/con/ha ... tz-iv.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Riester-Rente

Bei mir ist die Planung der Altersvorsorge auch längst überfällig, ich persönlich halte von Riester und Co aber nicht besonders viel, da am Ende doch nur ein kleiner Bruchtteil ausbezahlt wird. Man muss sich doch nur vor Auge halten, wie "teuer" alles geworden ist und wer weiß schon, was 100 Euro in 35-40 Jahre noch wert ist?

Mein primäres Ziel ist daher mindestens eine Immobilie, nicht unbedingt ein Haus, da ich mobil bleiben möchte und ein Haus schwerer zu vermieten und im Unterhalt auch teurer ist als eine schöne Wohnung. Es wird einem auch immer geraten in mehrere Bereiche zu investieren (sicher und weniger Rendite, etwas risikolastiger, dafür bessere Rendite, etc), aber ich habe irgendwie auch keinen Bock hunderte von Euros in meine Altersvorsorge zu stecken, nur um dann mit 50 eh dahingerafft zu werden =)

Edith sagt:
könnt ihr die vor- bzw. nachteile im konkreten fall nennen? oder sollte man generell von riester-rente die finger lassen? (werde nach dem studium wohl ca. 35k - 40k im jahr verdienen (hoffentlich ) - weil es in einem thread mal hieß, riestern wäre nur was für geringverdiener - wo liegt da die grenze?) kann ich mir das angelegte geld auch irgendwann einfach auszahlen lassen, zb wenn man in ein anderes land umzieht oä? usw. und so fort


Für Details wendest du dich besser an einen Versicherungsfritzen deines Vertrauens, oder guckst selber ein bisschen im Internet nach (zwei Quellen siehe oben). Die Riester Rente ist für Angestellte gedacht. Selbständige können nicht "riestern", für Selbstständige wurde daher die "Rürup Rente" ins Leben gerufen. Angestellte, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, können auch die Rürup Rente nutzen. Es gibt einen Mindest- und Maximalbetrag, den du monatlich in die Riester Rente einzahlen kannst, mehr geht nicht (siehe Wiki). Man kann die Riester Rente wohl kündigen, erachte ich allerdings als nicht besonders sinnvoll und vermutlich zahlst du dabei auch drauf.
thg
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Beitrag von thg »

Original geschrieben von Myul
Mir wurde davon abgeraten, da man die Riester-Rente nicht vor ALGII schützen kann. Sprich es wird als Vermögensanhäufung betrachtet und im Falle einer mehrjährigen Arbeitslosigkeit erst mal dieses Ersparnis aufbrauchen muss. Einige Alternativen hingegen kann man einfrieren und sind unantastbar.

Handelt sich hierbei allerdings nur um Halbwissen, also bitte mit Vorsicht genießen und noch mal genauer erkundigen, ob noch aktuell :)
Das ist definitiv falsch.
Wikipedia sagt:
Das Kapital, das sich in einem Riester-Vertrag befindet, bleibt bei längerer Arbeitslosigkeit (ALG II) bei der Anrechnung von Vermögen unberücksichtigt.
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GRDG
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Beitrag von GRDG »

Jo alle vorteile wurden schon genannt, das übliche halbwissen beseitigt.

Aber, da hier von steuervorteilen gesprochen wurde wollte ich was ergänzen. Für vielverdiener loht sich die riester-rente nicht ganz, da es bestimmte grenzen gibt die absetzbar sind und zwar 2400€ im Jahr.

Für vielverdierner loht sich die Rürupp-Rente eher, da man weit aus mehr absetzen kann.
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palle.
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Beitrag von palle. »

Original geschrieben von squirt junky
Jo alle vorteile wurden schon genannt, das übliche halbwissen beseitigt.

Aber, da hier von steuervorteilen gesprochen wurde wollte ich was ergänzen. Für vielverdiener loht sich die riester-rente nicht ganz, da es bestimmte grenzen gibt die absetzbar sind und zwar 2400€ im Jahr.

Für vielverdierner loht sich die Rürupp-Rente eher, da man weit aus mehr absetzen kann.
ok, und nun mal butter bei die fische, ab wann zählt man zu nem vielverdiener? :>
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GRDG
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Beitrag von GRDG »

Da gibt es keine festen einkommensgrenzen. Gehr halt darum wenn du es dir leisten kannst mehr als 200€ monatlich für die altersvorsorge aufzuwenden, dazu eine hohe steuerklasse hast, lohnt sich auf jeden fall eher die rürupp.
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Jaeger
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Beitrag von Jaeger »

Da gibt es keine festen einkommensgrenzen. Gehr halt darum wenn du es dir leisten kannst mehr als 200€ monatlich für die altersvorsorge aufzuwenden, dazu eine hohe steuerklasse hast, lohnt sich auf jeden fall eher die rürupp.
Das stimmt zwar schon, aber die Rürup Rentelohnt sich am Ehesten für Angestellte. Zwei wesentliche Nachteile der Rürup sind zum Einen das sogenannze Kohortenprinzip. Das heißt nix anderes als dass Rentenzahlungen abhängig vom Rentenbeginnjahr versteuert werden werden müssen. Ein weiterer Nachteil der Rürup ist zum Anderen, dass Rürup-Verträge beliehen, übertragen, verpfändet oder verschenkt werden können.
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