Pluto hat geschrieben:Also da VWL/WiWi wird für mich immer interessanter wird wollt ich dich mal Fragen, wie dein Berufswunsch für später aussehen würde. Was hast du vor nachem Studium zu machen?
Hey,
ich persönlich habe nicht vor in einem typischen VWLer Job zu arbeiten, mich zieh es doch eher in kleine Startups. Jedoch gebe ich mal einen Rundumblick, was Kommilitonen und Freunde machen und vorhaben zu machen.
Wirtschaft (~40%)
Banken und Versicherungen
Banken sind immer recht beliebt. An sich in jeder Facette von Unternehmensfinanzierung (Geld für Unternehmen beschaffen) über Investmentbanking (Unternehmensverkäufe, Wertpapierhandel, etc.) bis hin zur ökonomischen Forschung in Banken und Versicherungen. Was alles gemeinsam hat ist, dass es um Zahlen und Finanzen geht.
Unternehmensberatungen / Strategieplanung
Das ist auch ein sehr beliebter Zweig. Die meisten Leute arbeiten später in der Managementberatung, d.h. sie helfen dem Topmanagment Entscheidungen zu treffen, z.B. über die Unternehmensorganisation, Marketing oder die Unternehmensstrategie. Hier kommen wird zum zweiten Teil und zwar die Strategieplanung direkt im Unternehmen und nicht als externer Berater. Heutzutage haben viele Konzerne ihre eigene Unternehmensberatung, die hauptsächlich für dieses Unternehmen arbeitet.
Sonstiges
Die zwei Bereiche oben decken etwa 60-70% der Leute, die in die Wirtschaft gehen. Ansonsten werden eigentlich ziemlich alle weitere Bereiche in einem Unternehmen abgedeckt, ob das nun Personalwesen, Marketing, Finanzen, IT oder Wirtschaftsjournalismus ist. Kommt ganz auf die Interessen und Kenntnisse der Person an.
Regierung / NGOs (~15%)
Typische Jobs hier sind im Finanz- , Wirtschafts- und Entwicklungshilfeministerium, bei Zentralbanken, Monopolkommissionen oder Organisationen, wie der Worldbank oder der UN. Hier dreht sich oft darum Maßnahmen zu überprüfen, zu testen, ob und wie Maßnahmen gewirkt haben und Prognosen zu erstellen. Das ist ein ziemlich typischer Job für VWLer.
Forschung / Lehre(~30%)
Der Abschnitt überschneidet sich teilweise mit den obrigen Aufgaben. Jedoch ist die Forschung oftmals theoretischer und man arbeitet eher an der Verbesserung von Modellen, als an deren Anwendung. Themengebiete sind dafür weitreichender, d.h. man arbeitet mit verschiedenen anderen Fachbereichen zusammen. Beispielsweise bei der Untersuchung von Anreizen auf Straftaten oder bei organisationstheoretischen Problemen, wie das Trittbrettfahrerproblem bei Gruppenarbeit.
Weiterbildung in anderen Bereichen (~15%)
Nach dem Bachelor bietet sich auch die Chance in andere Bereiche zu sehen. Mein Cousin, der gerade seinen Master in Marketing macht, erzählte, dass etwa 40% seiner Kommilitonnen davor VWL studiert haben. Es gibt auch Leute, die ihren MBA machen oder sich in quantitativen Methoden (Statistik) vertiefen.
Zusammengefasst, kann man sehr viel machen. Es kommt extrem auf die eigenen Interessen an. Was ich persönlich empfehle, und auch so gemacht habe, ist möglichst früh verschiedene Bereiche zu testen. So habe ich sowohl bei einem Forschungsinstitute als auch bei einer Unternehmensberatung gearbeitet und gesehen, dass mir beides nicht unbedingt zusagt.
Es ist eindeutig besser so etwas während seines Studiums zu testen, als erst nach dem Abschluss, weil man sonst leicht in einem Job festsitzen kann, der einem keinen Spaß macht.