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Lohnabrechnung wird nicht vom ex Chef ausgestellt

Schule, Ausbildung, Studium, Beruf, Erster und Zweiter Bildungsweg, etc.
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gmr
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Lohnabrechnung wird nicht vom ex Chef ausgestellt

Beitrag von gmr »

So, ich hab son Hals! Hoffe erstmal, das hier ist das richtige Forum dafür. Wenn nicht, bitte verschieben :)

Also es geht um folgendes: Während meiner gesamten Ausbildungszeit habe ich nicht eine Lohnabrechnung bekommen, obwohl ich mehrmals nach einer gefragt habe. Mittlerweile habe ich die Ausbildung beendet und bestehe nach wie vor auf meine Lohnabrechnungen, die ich dringend benötige (während der Azubizeit habe ich nie eine gebraucht, daher habe ich wohl nicht genügend druck gemacht).

Ich weiß, dass mein ex Chef dazu verpflichtet ist, mir welche auszustellen. Aber folgendes Kurioses passiert hier gerade:

Ich ging zu meinem Chef und bat wieder einmal um Lohnabrechnung (Insgesamt 6 Stück: 3 Jahresabrechnungen und eine für jedes Ausbildungsjahr. Reicht doch, oder? Vergütung hat sich zwischen den Ausbildungsjahren ja nicht geändert). Er meinte, er übergibt das seinem Steuerbüro und die kümmern sich drum. So weit, so gut, dachte ich.

Zwei Wochen später sollte ich EINE Abrechnung abholen. Das war allerdings nur ein selber geschriebenes Blatt und dazu auch noch falschen Zahlen drauf (so viel Netto hatte ich nicht - kann ich natürlich auch durch Kontoauszüge belegen). Keine SV Nummer usw. Konnte man sich also mit den Arsch abwischen.

Ich also wieder hin zum Chef und ihm das mitgeteilt. Steuerbüro sollte sich wieder drum kümmern. Nach einer Woche erzählte er mir, sein Büro könnte das nicht ausstellen, weil sie die Vorlagen dafür nicht hätten. Welches Steuerbüro kann bitte keine richtige Lohnabrechnung ausstellen!?!

Ich bat die Tochter (keine pix) vom ex Chef, sich da mal hinter zu klemmen. Die Tochter (keine pix) ist Filialleiterin bei einem bekannten Discounter, daher dachte ich, dass zumindest sie (keine pix) wüsste, wie sowas auszusehen hat. Doch falsch gedacht: Heute wieder selber geschriebene Blätter abgeholt, mit denen ich nach wie vor nichts anfangen kann.

Fakt ist mittlerweile, dass er mir in der gesamten Zeit zu wenig ausgezahlt hat. Die Summe beläuft sich auf ca. 5000€. Klar könnte ich gleich zum Anwalt rennen und es einklagen, doch möchte ich versuchen, dass alles einigermaßen friedvoll zu klären, da ich evtl. noch mal was von meinem ex Chef möchte.

Was könnt ihr mir empfehlen, was zu tun und zu lassen ist? Wie komme ich an vernünftige Lohnabrechnungen? Kann es wirklich sein, dass so ein Büro die Vordrucke nicht hat und ich die selber irgendwo besorgen kann/muss? Ich denke mittlerweile, dass er gar kein Büro beauftragt hat, damit sein Schwindel nicht auffällt. Seine Bücher müssten dann ja auch nicht stimmen, wenn er mir nur falsche Zahlen geben kann.
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xxx
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Beitrag von xxx »

Du könntest sie selbst erstellen und dann von ihm bestätigen lassen.
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grinsekatze
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Beitrag von grinsekatze »

Bei uns läuft das ueber DATEV.
Dein Chef ist echt seltsam, der kann doch nicht seinen ganzen Vollzeitbeschaeftigten keine Lohnabrechnung aushaendigen?

Oder kriegen die etwa ganz normal ihre Lohnabrechnungen ausgehaendigt jeden Monat?

Falls ja, dann waere die ganze Sache eigentlich noch viel viel suspekter als sie sowieso schon ist :ugly:
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gmr
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Beitrag von gmr »

Es gab in dem Betrieb nur einen Azubi (micht) und einen Gesellen. Dem Gesellen war es egal, dass er keine bekommt… :ugly:
Darkster hat geschrieben:Du könntest sie selbst erstellen und dann von ihm bestätigen lassen.
Ab 2010 ist es doch verboten, die manuell zu erstellen, oder nich? Und wenn nicht: Wo bekomme ich die tollen Vordrucke her?

Und ja, die Geschichte ist sehr suspekt :ugly:
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Leberwursttier
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Beitrag von Leberwursttier »

betriebsrat, falls vorhanden
gewerkschaft, falls mitglied
handelskammer, falls vorhanden :ugly:

da sollte dir jemand helfen können
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Beitrag von gmr »

Leberwursttier hat geschrieben:betriebsrat, falls vorhanden
:ugly:
Leberwursttier hat geschrieben:gewerkschaft, falls mitglied
:ugly:
Leberwursttier hat geschrieben: handelskammer, falls vorhanden :ugly:
:ugly:

:/
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Beitrag von xxx »

gmr hat geschrieben: Ab 2010 ist es doch verboten, die manuell zu erstellen, oder nich? Und wenn nicht: Wo bekomme ich die tollen Vordrucke her?
Also zu einem Verbot habe ich nichts gefunden. Nur: "Seit dem 01.01.2010 müssen* alle Arbeitgeber* monatlich für alle Teilnehmer* im ELENA-Verfahren*, Entgeltnachweise* elektronisch als Datensätze* an die Zentrale Speicherstelle (ZSS) melden."


Zu den Vorlagen kannst mal googeln ( :ugly: ), an sich sollte es den Angaben von GewO §108 entsprechen. Jedoch habe ich vorhin gelesen, dass etwa die Hälfte der Abrechnungen eh fehlerhaft ist. Also wayne :catch:
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gmr
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Beitrag von gmr »

Also ich habe mir jetzt einfach mal Wiso Lohn & Gehalt "besorgt" und werd mich da mal dran machen. Vielen Dank soweit ;)
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XiLLeR
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Beitrag von XiLLeR »

frag direkt beim finanzamt an, schildere die situation, glaub die rufen schnell den arbeitgeber an , wenn er so 5k unterschlägt ^^. Aber wenns den chef magst, sag ihm einfach: sorry, wenn Sie sich nicht drum kümmern, müsste ich beim finanzamt nachfragen.
Bone-O-Matic
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Beitrag von Bone-O-Matic »

Viel spannender ist in diesem Zusammenhang ob er die sozialabgaben für dich abgeführt hat.
Ich würde mal beim steuerbüro deines Chefs anrufen.
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exor

Beitrag von exor »

gmr hat geschrieben: Klar könnte ich gleich zum Anwalt rennen und es einklagen
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Beitrag von gmr »

Wäre nur meine letzte Alternative. Ich werd die Lohnabrechnungen fertig machen, ihm vorlegen und nochmal in Ruhe mit ihm darüber reden. Wenn er sich dann quer stellt, kommt ein Anwalt ins Spiel.
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exor

Beitrag von exor »

Der Verdacht, dass da etwas mit den Sozialversicherungsabgaben des Arbeitgebers nicht stimmt, liegt nahe. Der nächste Schritt geht dann in Richtung Steuerhinterziehung oder vielleicht auch Betrug. Und da es nicht um Bagatellbeträge geht, kann ich dir nur dringend dazu raten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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Beitrag von Bone-O-Matic »

auf jeden fall nen anwalt einschalten.
wenn er deine sozialverischerungsabgaben nicht gezahlt hat, wirds teuer. ausserdem ist deine versicherungszeit nicht im system und dann hast du das problem wenn du mit 72 in rente gehen willst
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gmr
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Beitrag von gmr »

Die müssen aber bezahlt worden sein. Hatte auch von der KV eine andere Karte bekommen (Status 1), mit Sozi-Ausweis und allem. Daher muss er doch bezahlt haben, oder nicht?
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Herr von zoW
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Beitrag von Herr von zoW »

Ich würd sofort zum Anwalt gehen. Mit sowas ist nicht zu Spaßen. Ich hab selber Ärger im Moment in einem ähnlichem Fall mit meinem alten Arbeitgeber, und stand auch vor der Wahl ob ich nochmal drauf einreden soll oder zum Anwalt gehe. Bin dann damit zum Anwalt um mich nur mal beraten zu lassen und der meinte, das ich gerade nochmal rechtzeitig komme, weil 2 Tage vor Frist-Ablauf :ugly: Nicht, das da bei dir auch noch irgend eine Frist abläuft.
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Beitrag von Bone-O-Matic »

krankenversicherung ist ja nur ein teil der sozialabgaben
was ist mit rentenversicherung?

ich find das ganze eh sehr merkwürdig, keine abrechnungen zu machen ist doch schon äußerst suspekt.
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EEoM
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Beitrag von EEoM »

Sorry, schaue nur gelegentlich mal hier vorbei.

So, jetzt mal langsam:

Er (bzw. sein Steuerberater) muss Dir Verdienstabrechnungen ausstellen können, da sowohl Sozialversicherungsmeldungen (seit 2006) über die Krankenkassen als auch die monatlichen Lohnsteuermeldungen (seit 2005) ans Finanzamt nur noch elektronisch gemeldet werden dürfen. Wobei Du wg. der Ausbildung sicherlich noch keine Lohnsteuer usw. zahlen musstest, wohl aber Sozialversicherungsbeiträge (Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung).

Du musst zu Beginn Deiner Ausbildung eine Anmeldung zur Sozialversicherung bekommen haben (Meldegrund 10) Dann hätte für jedes Jahr eine Jahresmeldung zur Sozialversicherung erstellt werden müssen (Meldegrund 50) und zum Ende Deiner Beschäftigung eine Abmeldung zur Sozialversicherung (Meldegrund 30). Im Übrigen ist die Ausstellung eines Sozialversicherungsausweises kein Indiz dafür, dass für Dich auch SV-Beiträge abgeführt wurden. Ich würde an Deiner Stelle zunächst mal bei Deiner Krankenkasse anrufen und nachfragen.

Ich vermute auch ganz stark, dass Dein Ex-Chef die SV-Beiträge sparen wollte!
gmr
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Beitrag von gmr »

Was wäre denn, wenn er die SV Beiträge nicht abgegeben hat?
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Bone-O-Matic
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Beitrag von Bone-O-Matic »

Dann muss er Nachzahlung, wenn er nicht kann geht er in die insolvenz und du zahlst Sie selber oder verzichtest auf einen teil deiner Ansprüche
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EEoM
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Beitrag von EEoM »

Wenn Dein Arbeitgeber die SV-Beiträge nicht rechtzeitig zahlt, macht er sich gem. § 266a StGB strafbar.

Mal angenommen, er hat Dich tatsächlich nicht angemeldet, dann hat er nicht nur nicht die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung abgeführt sondern ggf. auch nicht die Arbeitnehmeranteile (sofern Deine Ausbildungsvergütung mehr als 325,00 Euro/Monat betragen hat, andernfalls trägt der Arbeitgeber die SV-Beträge komplett allein). Die Frage ist, ob Du die nicht abgeführten AN-Anteile nachträglich zahlen musst.
Mal abgesehen davon, dass Du in der Zeit nicht krankenversichert warst, fehlen Dir ja auch die Zeiten für Deine gesetzliche Rente.

Wie gesagt, würde ich mal mit Deiner Krankenkasse sprechen.
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