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NC von Humanmedizin

Schule, Ausbildung, Studium, Beruf, Erster und Zweiter Bildungsweg, etc.
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dickerliebhaber
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NC von Humanmedizin

Beitrag von dickerliebhaber »

Nabend,

ich hab gestern mal rein interessehalber auf "hochschulstart.de" nach den Ergebnissen des Vergabeverfahrens fürs WS 10/11 geschaut und irgendwie regt es mich auf, dass der BundesNC wieder bei ca 1,1 liegt.

Ich meine, das kann doch nicht so recht sein oder? Macht ein gutes Abitur nen guten Arzt? Sicher nicht. Andererseits ist es aber auch keinfesfalls so, dass schlechte Schulnoten einen schlechten Arzt machen. Genausowenig kann man doch auch nur minimal anhand der Abinote auf die Intelligenz schließen, Stichwort Auswendiglernen.
Schlecht wurde mir dann als ich gelesen habe, dass man um an der Charité in Berlin oder an den Unis Heidelberg bzw. Würzburg studieren zu können mindestens 804 von 840 Punkten im Abi braucht. Natürlich sind das in diesem Bereich die besten Institute, aber das ist doch absolut krank... Laufen dort denn nur Fachidioten, die gut auswendig lernen können und Naturtalente rum?

Vor allem als Arzt kommt es doch auch auf soziale Kompetenzen an, mir ist klar, dass nicht jeder, der sonen gutes Abitur hat ein Kellerkind oder Freak ist, aber ich find das System absolut bescheiden, wie die Studienplätze in diesem Fachbereich vergeben werden. Einerseits beschwert man sich über Ärztemangel, dass Praxen geschlossen und immer mehr Überstunden geschoben werden müssen, andererseits lehnt man (fast) jedem ab, der in den vergangenen Jahren nicht die Schule an absolut erster Stelle gesehen hat. Das ist doch schwachsinnig

Ein Aufnahmetest(EMS), der auch den Studienerfolg und die Studiendauer recht gut vorhersagen kann, wie er z.B. in Österreich und der Schweiz durchgeführt wird, wäre nur eine der Maßnahmen, die man ergreifen könnte.

So...jetzt ihr :D
Nomschta
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Beitrag von Nomschta »

ich stimm dir ja prinzipiell zu, aber hast du schon mal was von wartesemestern gehört?
ehemaliger klassenkamerad von mir überbrückt diese wartezeit zum medizinstudium mit ner ausbildung zum rettungssani.
BildBild Danke an Drasora für ihr Wichtelgeschenk!
MAR hat geschrieben:Führt der durch den Terrence-Hill? :ugly:
xxx
Bones
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Beitrag von xxx »

Gebe ich dir recht! Aufnahmetests sind generell besser als Abiturnoten. Die TU München hat iirc Abiturnoten abgeschafft und Aufnahmetests eingeführt.

Ein Problem dabei könnte sein, dass man sich für mehrere Tests vorbereiten muss, wenn man nicht so recht weiß was man studieren soll. Jedoch gibt es eine Menge Online Self-Assessment Tests für zukünftige Studierende (z.B.).

Komplett ohne Beschränkung wird das nicht laufen können, wenn die Studierende die Kosten nicht selbst übernehmen. So ein Medizinstudium kostet min. 100k Euro, also braucht man aus finanzierungstechnischen Gründen einfach einen Filter oder man überlässt die Finanzierung den Studenten, aber dann sinds wahrscheinlich noch weniger Absolventen :ugly:
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kaktustk
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Beitrag von kaktustk »

dickerliebhaber hat geschrieben: Ich meine, das kann doch nicht so recht sein oder? Macht ein gutes Abitur nen guten Arzt?
...

Natürlich sind das in diesem Bereich die besten Institute, aber das ist doch absolut krank... Laufen dort denn nur Fachidioten, die gut auswendig lernen können und Naturtalente rum?


So...jetzt ihr :D
Ich denke es geht hier weniger um gutes Abitur = guter Arzt sondern eher um die Wahrscheinlichkeit ob eher ein guter Abiturient oder eher ein schlechter Abiturient das unter anderem äußerst kosten- und "auswendiglern"intensive Medizinstudium abschließt.

Als ich vor ein paar Jahren Medizinstudenten im chemischen Praktikum im ersten Semester betreut habe, hat es mich erstaunt wie viele Schwachmaten darunter waren, bei denen ich mir nicht vorstellen konnte, dass diese mit einem 1.x-Abi abgeschlossen haben. Aber das Interessante war, dass es die meisten von ihnen geschafft haben durch hartes Büffeln die Klausuren zu bestehen.

So ein NC ist natürlich übel bitter, aber sicher nicht unbegründet. Klar bleibt hier und da ein guter potenzieller Arzt auf der Strecke, aber so ist das Leben, daran hätte man früher denken sollen.
wie
Bitterman
Bitterman
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Beitrag von wie »

Dann geb ich meinen Senf auch mal dazu.
Wie sollen die Unis das denn meistern, für jeden Bewerber ein Bewerbungsgespräch oder Aufnahmetest durchzuführen. (Denn wenn es für Medizin so wäre, dann ja wohl für alle Fächer mit NC.)

Und zwar nicht wirklich wahr, aber die soziale Kompetenz brauche ja die Krankenschwestern, die auch nur eine Ausbildung machen. Die Ärzte brauchen um Leben zu retten eigentlich nur ihr Fachwissen.
xxx
Bones
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Beitrag von xxx »

dickerliebhaber hat geschrieben: Ein Aufnahmetest(EMS), der auch den Studienerfolg und die Studiendauer recht gut vorhersagen kann, wie er z.B. in Österreich und der Schweiz durchgeführt wird, wäre nur eine der Maßnahmen, die man ergreifen könnte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eignungste ... zinstudium
Gibts doch schon bei den Nachbarn.

Bei Bewerbungsgespräche müsse man natürlich filtern. Eventuell ein 2-Step-Programm. Wer gut im Eignungstest abschneidet, wird zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Wenn man die Sozialkomponente weglässt, lässt sich das relativ gut regeln.


Wenn man davon ausgeht, dass Abschlussnoten außen vorgelassen werden:

Ich denke, dass Eignungstests schonmal dazu führen würden, dass sich Personen potentiell an weniger Unis bewerben, weil der Aufwand zu groß wird sich für alle Tests vorzubereiten und dann evtl. auch noch dort hinzufahren.
Möglich wäre ein auch standardisierter Test (siehe GMAT), damit könnte man sich dann bei mehreren Unis gleichzeitig bewerben und müsste den Test nur einmal machen.

Das große Problem in Deutschland wird natürlich sein, dass sich so ein standardisierter Test schlecht durchsetzen wird.
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KollegeLustig
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Beitrag von KollegeLustig »

Abiturnote und Studiumserfolg korrelieren immer noch am besten miteinander, daher ist die Abiturnote momentan immer noch das beste Auswahlkriterium. Interessant dazu zu lesen ist diese Stellungnahme der Uni Münster, oder wer's ganz wissenschaftlich haben möchte: Dieser Artikel. PM an mich, falls ihr den lesen möchtet.
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HMX
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Beitrag von HMX »

KollegeLustig hat geschrieben:Abiturnote und Studiumserfolg korrelieren immer noch am besten miteinander, daher ist die Abiturnote momentan immer noch das beste Auswahlkriterium.
Viele mit Topabi die ich kenne flogen im Studium (früher oder später) auf die Fresse, ich selber bin mit meinem 2.6er Bayernabi ziemlich gut dabei.
Mit reinem NC wäre ich aber niemals genommen worden.

Und warum Abinote so ein BS ist? In meinem Fall: Deutsch, Englisch, Kunst, Sport, Geschichte - alles übelst langweilige Fächer bzw. langweilig gemacht und praktisch NUR auswendiglernen von irgend einem totalen Unsinn.
Letzteres gab es an der Uni natürlich auch mehr als genug, aber wenigstens ansatzweise Fachverwandt.
* * * They see me trollin' - They hatin' * * *
KollegeLustig
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Beitrag von KollegeLustig »

Ich hab mich nur aufs Medizinstudium bezogen, da ist es wissenschaftlich untersucht worden. Wie es in anderen Fächern aussieht weiß ich nicht.
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gastacc
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Beitrag von gastacc »

Wie "schlecht" ist denn Dein Abi?
Homburg nimmt zB noch Leute mit 1,7 bzw. 1,8.
Losverfahren gibt es auch. Vorher eine Ausbildung machen kann man. Edith: Was 'ne Syntax. ZOMG
Manche Unis geben Bonuspunkte auf einschlägige Fächer (Chemie, Physik, etc.)
Wenn alles nix hilft und Du das unbedingt willst, dann lass' Dich einklagen.
ramke hat geschrieben:graf, graf graf, graf von rotz.
graf graf, graf von rotz
graf graf
wenn ich dich halte
in meinen armen//dann
bist du meine gräfin von rotz
und wenn ich dahinschreite in meiner rotzschaft
ein paradies
das wir teilen!
Strolch
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Beitrag von Strolch »

KollegeLustig hat geschrieben:Abiturnote und Studiumserfolg korrelieren immer noch am besten miteinander, daher ist die Abiturnote momentan immer noch das beste Auswahlkriterium. Interessant dazu zu lesen ist diese Stellungnahme der Uni Münster, oder wer's ganz wissenschaftlich haben möchte: Dieser Artikel. PM an mich, falls ihr den lesen möchtet.
Mein Schnitt im Bachelor war fast die Hälfte von meinem Abi und das 1. Semester im Master war nochmal 0.2 besser und damit weniger als die Hälfte vom Abi :) .
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KollegeLustig
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Beitrag von KollegeLustig »

Strolch hat geschrieben:Mein Schnitt im Bachelor war fast die Hälfte von meinem Abi und das 1. Semester im Master war nochmal 0.2 besser und damit weniger als die Hälfte vom Abi :) .
Das freut mich für dich, aber da du von Bachelor und Master sprichst wirst du wohl nicht Medizin studieren.
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FilePeter
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Beitrag von FilePeter »

das abi schlechtreden macht einen selbst nicht viel besser. wenn angeblich jeder idiot durch stupides auswendiglernen ein sehr gutes abi schafft, dann hätte man es doch genau so gut selbst machen können.
dass man soweit vorausdenkt, kann man wohl erwarten (da die hohen anforderungen für ein medizinstudium allgemein bekannt sind). und wenn jetzt das gegenargument sein sollte, dass man sich spontan dafür entschieden hat, dann würde ich darauf antworten, dass ich den studienplatz ganz klar jemandem vorziehen würde, der sich schon länger mit dem gedanken auseinandergesetzt hat und sein ziel eifrig anstrebt.
HMX
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Beitrag von HMX »

FilePeter hat geschrieben:das abi schlechtreden macht einen selbst nicht viel besser. wenn angeblich jeder idiot durch stupides auswendiglernen ein sehr gutes abi schafft, dann hätte man es doch genau so gut selbst machen können.
dass man soweit vorausdenkt, kann man wohl erwarten (da die hohen anforderungen für ein medizinstudium allgemein bekannt sind). und wenn jetzt das gegenargument sein sollte, dass man sich spontan dafür entschieden hat, dann würde ich darauf antworten, dass ich den studienplatz ganz klar jemandem vorziehen würde, der sich schon länger mit dem gedanken auseinandergesetzt hat und sein ziel eifrig anstrebt.
Dass ich Chemie machen will habe ich 1 Monat vor'm Abi entschieden.

Jaja ich weiß ich bin mal wieder der Sonderfall.
* * * They see me trollin' - They hatin' * * *
kaktustk
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Beitrag von kaktustk »

Ekkeron hat geschrieben:Viele mit Topabi die ich kenne flogen im Studium (früher oder später) auf die Fresse, ich selber bin mit meinem 2.6er Bayernabi ziemlich gut dabei.
Mit reinem NC wäre ich aber niemals genommen worden.

Und warum Abinote so ein BS ist? In meinem Fall: Deutsch, Englisch, Kunst, Sport, Geschichte - alles übelst langweilige Fächer bzw. langweilig gemacht und praktisch NUR auswendiglernen von irgend einem totalen Unsinn.
Letzteres gab es an der Uni natürlich auch mehr als genug, aber wenigstens ansatzweise Fachverwandt.
Ich finde deine Meinung zum Abi eindeutig zweifelhaft, da du zum einen behauptest es sei BS und zum zweiten doch hervorheben musst, dass du ein über-Bayernabi gemacht hast ;)

Bis auf diesen Widerspruch würde ich dir aber zustimmen, da ich das gleiche erlebt habe. Also sowohl, dass schlechte Abiturienten locker durch's Studium gekommen sind, als auch, dass gute Abiturienten (auch aus Bayern) hängengeblieben sind. Wobei der Fall, dass sehr gute Abiturienten auch einen sehr guten Abschluss erreicht haben, überwiegt.
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