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Loben? Lobung?

Ein Forum für Diskussionen rund um die deutsche Sprache.
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The ManDay

Loben? Lobung?

Beitrag von The ManDay »

Lobung? Gibt's das Wort? :ugly:
Dachte immer es hieße Lobigung u.a. auch als Ursprung der 'Belobigung', aber Google hat mich - sollte ich diesem trauen können - eines Besseren belehrt O_o

[small](Ich weiß: ziemlich beknackte Frage)[/small]
Menace2Sobriety
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Beitrag von Menace2Sobriety »

Wie wäre es mit "das Lob"?
I feel sorry for people who don't drink. When they wake up in the morning, that's as good as they're going to feel all day - Frank Sinatra / Josh Ward
The ManDay

Beitrag von The ManDay »

Original geschrieben von Menace2Sobriety
Wie wäre es mit "das Lob"?
töten Tötung Tod
loben ... Lob

;)
enfer
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Beitrag von enfer »

Man sollte entweder Lob oder loben verwenden, ganz einfach.
Bei Belobigung sind genau drei Silben zu viel dran, die kein Mensch braucht.
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The ManDay

Beitrag von The ManDay »

Original geschrieben von enfer
Man sollte entweder Lob oder loben verwenden, ganz einfach.
Bei Belobigung sind genau drei Silben zu viel dran, die kein Mensch braucht.
Was ist denn das für ein Blödsinn? Ist das jetzt Trend geworden jedes Wort was irgendwo ein banaleres Äquivalent findet, als 'bescheuert' und 'unnötig' abzutun?
Gefällt mir ganz und garnicht und ich bitte euch auch alle darum in Zukunft ein bisschen zurückhaltender zu sein, was das Anzweifeln der Existensberechtigung eines Wortes angeht.

Und um auf deinen Post zu antworten:
"Es kam zur Ausprechung eines Lobes für diese und jene" ist wohl um einiges umständlicher (und dazu der einzige Satz welcher vollständig mit Folgendem, als richtig suggeriertem, übereinstimmen würde...) als "Es kam zur Lobung dieser und jener". Womit deine, soundso ziemlich unreflektierte 'Silben-die-kein-Mensch-braucht'-Theorie wohl hinfällig wäre.

[small](Ich sags einmal und nicht zweimal: Wenn ich mich so ausdrücke meine ich das trotz fehlender Smilies und ausgelassenem Freundlichkeitsgestammel nicht unhöflich oder gar unfreundlich. Ich hoffe du weißt das, enfer.)[/small]

€: Achja, "Belobigung" ist, ganz abgesehen davon, nur an die Sinngruppe des Lobes angelehnt und ist/wäre nicht etwa gleichbedeutend mit "Lobung".
enfer
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Beitrag von enfer »

Das Wort Lobung gibt es nicht.

>Ist das jetzt Trend geworden jedes Wort was irgendwo ein banaleres Äquivalent findet, als 'bescheuert' und 'unnötig' abzutun?

Nein, das ist leider kein Trend.
Der Trend geht eher in die andere Richtung, nämlich Wörter mit möglichst vielen Silben zu verwenden und Sätze möglichst kompliziert zu schreiben.
Eine Belobigung drückt meiner Meinung nach auch nicht mehr aus als das "schlichte" Lob.

>"Es kam zur Ausprechung eines Lobes für diese und jene" ist wohl um einiges umständlicher (und dazu der einzige Satz welcher vollständig mit Folgendem, als richtig suggeriertem, übereinstimmen würde...) als "Es kam zur Lobung dieser und jener". Womit deine, soundso ziemlich unreflektierte 'Silben-die-kein-Mensch-braucht'-Theorie wohl hinfällig wäre.

Wieso soll man nicht ganz einfach sagen: "Jemand wurde (für etwas) gelobt"?
"Unreflektiert" passt übrigens zu dem oben genannten Trend: Wieso sagst du stattdessen nicht "unüberlegt"? Weil du hoffst, dass ich erst nachschlagen muss, was das Wort bedeutet und woher es kommt (ich hatte Latein)?
Das wäre zumindest der Grund, warum so viele Leute gerne unnötige Fremdwörter verwenden...
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Drehzahl

Beitrag von Drehzahl »

Original geschrieben von The ManDay
"Es kam zur Ausprechung eines Lobes für diese und jene" ist wohl um einiges umständlicher (und dazu der einzige Satz welcher vollständig mit Folgendem, als richtig suggeriertem, übereinstimmen würde...) als "Es kam zur Lobung dieser und jener".
Natürlich ist er umständlich, da schlechtes Deutsch, da dort kein Hauptwort hingehört, sondern ein Verb. Man kann auch zur Anschauung eines Filmes kommen, die meisten Menschen schauen den Film aber einfach.

Es kam zur Lobung dieser und jener.
Es kam zum Loben dieser und jener.
Dieser und jener wurden gelobt.
The ManDay

Beitrag von The ManDay »

Das Wort Lobung gibt es nicht.

Das ist mir auch klar, enfer. Das solltest du doch inwischen rausgelesen haben.

Nein, das ist leider kein Trend.
Der Trend geht eher in die andere Richtung, nämlich Wörter mit möglichst vielen Silben zu verwenden und Sätze möglichst kompliziert zu schreiben.


Das siehst du so. Und auch scheinbar viele andere die durch 'Anglizismen' und irgendwelche schiefen und unpassenden Verwendungen in den Populärmedien dahingehend traumatisiert wurden.
Wie wärs, wenn ihr euch mal fünf Minuten Zeit nehmen würdet, um wirklich zu beurteilen, ob ein bestimmtes Wort nun sinnvoll ist oder nicht?! Naja, aber dazu gleich mehr, wenn ich dir sage, warum das Wort sinnvoll - oder zumindest nicht redundant ist.

Eine Belobigung drückt meiner Meinung nach auch nicht mehr aus als das "schlichte" Lob.

Eine Belobigung ist ein oft publik zelebriertes Ereignis - nicht nur ein einfaches Lob. So erhält jemand auch eine Belobigung und nicht ein Lob. Verstehst du es, oder soll ich noch weiter ausführen?

Wieso soll man nicht ganz einfach sagen: "Jemand wurde (für etwas) gelobt"?

Darum geht es doch nicht! Um's kurz zu machen: Wenn ich "Tötung eines Menschen ist ein schwerwiegender Delikt" sage, sage ich ja explizit nicht "Einen Menschen zu töten ist ein [...]". Ich hoffe du argumentierst jetzt nicht weiter, das würde sich doch mit deiner vorherigen Ausführung 'unnötiger Formulierungen' decken - wenn doch, dann nehme ichgleich voraus, dass ich das für die absolute Spitze halten würde. Aber ich hoffe soweit kommt es nicht.

"Unreflektiert" passt übrigens zu dem oben genannten Trend: Wieso sagst du stattdessen nicht "unüberlegt"? Weil du hoffst, dass ich erst nachschlagen muss, was das Wort bedeutet und woher es kommt (ich hatte Latein)?

Nein, ich habe nicht darauf spekuliert, dass du das Wort 'reflektieren' nachschlagen hättest müssen. "Reflektieren" konnotiert auch gleichzeitig die bildliche Reflektion eines Lichtstrahls und ist somit nicht gleichbedeutent mit "überlegen". Aber selbst wenn, so hätte ich nur mit der Gegenfrage geantwortet: "Warum benutzt du 'überlegen' statt 'reflektieren' und nicht anders herum?".
Original geschrieben von Drehzahl
Es kam zur Lobung dieser und jener.
Es kam zum Loben dieser und jener.
"Das Loben" ist nichts weiter als das substantivierte Wort zu "loben". Ich weiß nicht, was genau ihr hier erreichen wollt, aber ich frage dich dann doch, ob du auch der Meinung wärst, "Tötung" bedürfte der Streichung aus dem deutschen Sprachgebrauch...
enfer
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Beitrag von enfer »

Das siehst du so.
Was sehe ich so? Dass es einen Trend gibt? Findest du das etwa nicht?
So erhält jemand auch eine Belobigung und nicht ein Lob
Lob kann man auch erhalten.
Ich sehe immer noch nicht, was Belobigung mehr ausdrücken soll als Lob, also bitte führ es weiter aus.

Wenn ich "Tötung eines Menschen ist ein schwerwiegender Delikt" sage, sage ich ja explizit nicht "Einen Menschen zu töten ist ein [...]". Ich hoffe du argumentierst jetzt nicht weiter, das würde sich doch mit deiner vorherigen Ausführung 'unnötiger Formulierungen' decken,
Das Delikt.
Würde ich, aber wenn du nicht willst, dann lasse ich es.

"Reflektieren" konnotiert auch gleichzeitig die bildliche Reflektion eines Lichtstrahls und ist somit nicht gleichbedeutent mit "überlegen".
Was willst du dann mit "reflektieren" sagen?

(Nur nebenbei: Du schreibst immer "ehr", ist dir das schon mal aufgefallen?)
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The ManDay

Beitrag von The ManDay »

Was sehe ich so? Dass es einen Trend gibt? Findest du das etwa nicht?

Ja okay. T'schuldigung: Falsch formuliert. Ich meinte eigentlich, dass du diesen Trend auch da wiederzufinden glaubst, wo er eigentlich nicht existiert - wie in unserem Falle.

Lob kann man auch erhalten.
Ich sehe immer noch nicht, was Belobigung mehr ausdrücken soll als Lob, also bitte führ es weiter aus.


Wie gesagt: Eine Belobigung hat einen ehr öffentlich auszeichnenden Charakter. Der Soldat der besondere Dienste geleißtet hat erhält eine Belobigung (oder ist bei selber anwesend - weideutige Verwendung) vom Verteidigungsminister. Dass darin auch ein Lob impliziert wird tut erstmal nichts zur Sache. Aber die Mutter lobt den Sohn, weil er so gute Noten geschrieben hat. Hier von einer "Belobigung" zu sprechen wäre wohl übertrieben oder gar falsch.
[
Das Delikt.
Würde ich, aber wenn du nicht willst, dann lasse ich es.


Das Delikt, ich merk's mir. Finde das, was du da betreibst schon fast 'extremistisch'. Du kannst doch nicht wirklich die Sprache auf ein Minimum an nur grundverschiedenen Begriffe zu reduzieren versuchen. Ich weiß, dass ich den Begriff in letzter Zeit ziemlich inflationär gebrauche, aber es gibt da etwas, was 'Konnotation' heißt. Und ganz abgesehen von jener Konnotation, die jedem Begriff eine gewisse Mit-Bedeutung verleiht, ist eine gewissen Vielfältigkeit und auch teilweise redundanter Charakter der Sprache ganz unabdinglich um nicht in ein ewiges Hin und Her von Wortwiederholungen und Stillosigkeit zu verfallen.

Was willst du dann mit "reflektieren" sagen?

Stell dir vor du hast zwei Spiegel, jeder mit einem 'intelligenten' Filter beschichtet. Der Lichtstrahl ist dein Gedankengang. Jetzt hälst du die zwei Spiegel einander gegenüber und schicks den Lichtstrahl zum 'reflektieren' hinein. Der springt jetzt vom einen zum anderen Spiegel und wieder zurück und wird dabei jedes Mal etwas gefiltert.

Das wäre ein Bild dafür.

(Nur nebenbei: Du schreibst immer "ehr", ist dir das schon mal aufgefallen?)

Ich drück gleich mal auf 'Strg + F', mal sehen ob ich dann ehr verstehe was du meinst. :ugly:

e: Habs nur einmal gefunden, und solltest du nicht Nastradamus sein, so wundert es mich doch wie du darauf kommst, ich würde oft das Wort 'ehr' verwenden :ugly: ²
Hopie
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Beitrag von Hopie »

Ich würde gern mal ein paar konkrete Beispiel für den von euch beschriebenen Trend sehen. Das ist mir jetzt noch nicht so aufgefallen.
Drehzahl

Beitrag von Drehzahl »

"Das Loben" ist nichts weiter als das substantivierte Wort zu "loben". Ich weiß nicht, was genau ihr hier erreichen wollt, aber ich frage dich dann doch, ob du auch der Meinung wärst, "Tötung" bedürfte der Streichung aus dem deutschen Sprachgebrauch...
Dafür, solche Wörter zu streichen, war ich auch zuvor nicht, aber Tötung ist ebenfalls ein zu meidendes Wort, das in den meisten Fällen nicht vermißt wird und nicht benutzt werden sollte. Somit kann ich immerhin sagen: Ja, es gehört in die gleiche Klasse wie Lobung.
Original geschrieben von The ManDay
Was willst du dann mit "reflektieren" sagen?

Stell dir vor du hast zwei Spiegel, jeder mit einem 'intelligenten' Filter beschichtet. Der Lichtstrahl ist dein Gedankengang. Jetzt hälst du die zwei Spiegel einander gegenüber und schicks den Lichtstrahl zum 'reflektieren' hinein. Der springt jetzt vom einen zum anderen Spiegel und wieder zurück und wird dabei jedes Mal etwas gefiltert.
Welch einfaches, wunderschönes Bild, welch Anmut und Holdseligkeit.
Original geschrieben von The ManDay
Was ist denn das für ein Blödsinn? Ist das jetzt Trend geworden jedes Wort was irgendwo ein banaleres Äquivalent findet, als 'bescheuert' und 'unnötig' abzutun?
„… geworden jedes Wort, das irgendwo …“, aber inhaltlich bleibt der Satz dennoch schief.

Und ich glaube, Du verwechselst da etwas mit der Banalität und dem Finden. Die einfachen, verständlichen Wörter sind die mächtigen, und ein Äquivalent unter den Fremdwörtern zu suchen, finden und benutzen, das nicht mehr aussagt, ist in der Regel schlechtes Deutsch, führt zu unverständlichen Sätzen und dient der Wichtigtuerei, dem Versuch, hochtrabend zu sprechen, ohne aber daß der Inhalt dadurch gewinnt.

Wie sagte etwa E. B. White: „Widerstehe der Versuchung, ein 20-Dollar-Wort zu benutzen, wenn du ein 10-Cent-Stück zur Hand hast, das denselben Zweck erfüllt.“

Oder Schopenhauer: „Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“

Oder Karl Popper, den ich schon in einem anderen Faden erwähnte: „Wer's nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er's klar sagen kann.“

Oder R. W. Emerson: „Es ist der Beweis hoher Bildung, die größten Dinge auf einfachste Art zu sagen.“

Oder Lichtenberg: „Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf.“

Oder Wittgenstein: „Was sich sagen läßt, läßt sich klar sagen, und worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.“

Das bedeutet keineswegs, Fremdwörter zu streichen. Schreibt man über einen Spiegel und erwähnt dieses Wort oft, dann kann es angenehm sein, auch einmal reflektieren statt spiegeln zu lesen. Es darf auch konversiert und konzertiert werden, um etwa in einem Roman eine Atmosphäre gehobener Gesellschaft zu schaffen. Manchmal auch – ein Beispiel fällt mir spontan leider nicht ein – sind Fremdwörter auch deutlich kürzer, knackiger, passen besser in den Satzrhythmus als die deutsche Entsprechung.
The ManDay

Beitrag von The ManDay »

Ich weiß nicht, ob es an deiner penetranten Art liegt, mich immer wieder mit Zitaten eines Herrn Popper und eigenen Argumenten zu bombardieren, oder doch wirklich an der zweifelsohne überdurchschnittlich hohen Qualität deiner Beiträge – aber irgendwie bin ich, von meiner selbst unbemerkt, jetzt doch auf deine Seite rübergeschwemmt worden :ugly:

Aber so sage mir doch, werter Herr Drehzahl, denkst du, dass meine Art zu sprechen deiner Maxime, sich nicht unnötig überzuformulieren, nachkommt?

Ich warte mal dein 'Nein' ab, bevor ich mich dahingehend äußere.
enfer
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Beitrag von enfer »

Auch, wenn ich nicht gefragt bin: nein.
Aber meine Meinung kennst du ja schon. ;>
Bild環ROY
Drehzahl

Beitrag von Drehzahl »

Original geschrieben von The ManDay
Ich warte mal dein 'Nein' ab, bevor ich mich dahingehend äußere.
Sehr gerne: nein. :D Aber das ist nur meine Meinung, und ich möchte mich nicht hier hinstellen, als sei ich Könner oder mein Stil vorbildhaft. Aus Sicht der Könner gibt es sicherlich auch an ihm viel zu kritisieren.

Gerade, wenn man auf seinen Stil zu achten versucht, wenn man etwas ändern möchte, läuft man Gefahr, daß er unnatürlich wird. Hört man etwa, es sei besser, im Aktiv statt Passiv zu schreiben, dann könnte man dazu neigen, das Aktiv zu überfordern und es selbst dort zu benutzen, wo das Passiv angebrachter wäre. Es ist immer eine Gradwanderung.
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