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Nationalsozialismus als eigenes Schulfach

Für alles rund um Politik, den Wahlkampf, die Parteien und die Kandidaten...
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Lucky5

Nationalsozialismus als eigenes Schulfach

Beitrag von Lucky5 »

http://www.spiegel.de/unispiegel/schule ... 89,00.html


der zentralrat der juden schlägt vor, nationalsozialismus als eigenes schulfach zu etablieren.
und was hier der knackpunkt ist: bundesweit. nicht nur als projekt.

ich halte das für absolut überzogen und realitätsfern.
subjektiv bestand an dem gymnasium, dass ich in nrw besucht habe, schon mindestens die haelfte des geschichtsunterricht nur aus der aufarbeitung des nationalssozialismus.
hinuz kommen noch die unzaehligen buecher aus dem deutschunterricht, die auch die thematik auswälzen. wir haben gleich mehrere zu dem thema gelesen.


was denkt ihr dazu? seit ihr auch der meinung, dass ihr in der schule zu wenig darueber gelernt habt?
agra

Beitrag von agra »

Ich weiß ja nicht, wie es in anderen Bundesländern aussieht, aber wir haben den Nationalsozialismus nicht nur einmal, sondern mehrmals behandelt. In Religion, Deutsch, Geschichte und in Französisch, jedes Mal aus einer anderen Perspektive. Ich würde eher für das Gegenteil plädieren, da meiner Meinung nach der sonstige Geschichtsunterricht viel zu kurz kommt. Folgendes Zitat bezeichne ich übrigens als reinen Schwachsinn: "Im Bundesland Sachsen ist der Horror quasi schon Realität. Man darf dieser braunen Wirklichkeit keine Nahrung geben." Das ist wirklich absurd, anders kann man das leider nicht nennen. Erfolge rechter Parteien, die von Arbeitslosen und Jugendlichen ohne Perspektive gewählt werden, ohne ein wirkliches Programm zu haben, mit der NS-Zeit zu vergleichen, halte ich für grob vereinfachend und dem Thema nicht zuträglich, da vollkommen unangemessen.
Rhyn
Humilation
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Beiträge: 10255
Registriert: Mai 2004

Re: Nationalsozialismus als eigenes Schulfach

Beitrag von Rhyn »

Original geschrieben von Lucky
ich halte das für absolut überzogen und realitätsfern.
subjektiv bestand an dem gymnasium, dass ich in nrw besucht habe, schon mindestens die haelfte des geschichtsunterricht nur aus der aufarbeitung des nationalssozialismus.
hinuz kommen noch die unzaehligen buecher aus dem deutschunterricht, die auch die thematik auswälzen. wir haben gleich mehrere zu dem thema gelesen.
sehe ich ähnlich.
kann mir irgendwie nicht so wirklich vorstellen, wie man das dann als eigenes schulfach umgestalten will. also über längere zeit. 1 jahr vielleicht.. aber dann? kA.
wichtig ist, dass das thema nicht todgeschwiegen und angemessen behandelt wird, keine frage. aber als eigenes schulfach? ich weiß net.. :/
Rex*Cramer

Beitrag von Rex*Cramer »

Ich stimme hier agra voll zu. Man sieht an dem Beispiel bzgl. des Bundeslandes Sachsen sehr gut, was Sache ist: Rechte Parteien erzielen gelegentlich Wahlerfolge, aber rund 90% dieser Wähler hatten nachher angegeben, nur aus Protest so gehandelt zu haben (anders lassen sich auch kaum die vielen Stimmzettel mit Kreuzen bei der PDS und NPD/DVU erklären). Wie das hier ausgeschlachtet wird, zeigt eindeutig die "Seriösität" solcher Aussagen.
Wenn Deutschland mit dem Zentralrat der Juden Abkommen welcher Art auch immer trifft, bedeutet das im Klartext, daß uns unsere Vergangenheit vorgehalten wird und wir bezahlen dürfen (als Beispiel seien die U-Boote erwähnt, wo wir zwei Drittel der Kosten als Preis bekommen haben - ein "tolles" Geschäft) - verbunden mit der latent vorhandenen Drohung, daß uns die Pistole auf die Brust gesetzt wird, falls wir nicht mitmachen.
Ich muß sagen, mich nervt der Zentralrat inzwischen ganz gewaltig. Und ganz gewiß brauche ich ihn nicht, um die Vergangenheit zu bewältigen. Wenn ich dann bspw. dran denke, wie der Michel Friedman grundsätzlich jeden, der ihn auch nur im geringsten kritisiert, sofort in die rechte Ecke stellt und sich selbst unangreifbar macht aufgrund der Vergangenheit, wird mir speiübel. Und wenn man nicht an die Vergangenheit denkt, weil er ein Jude ist, sondern an seine ganz persönliche, haben sie genug Dreck, erstmal vor ihrer eigenen Tür zu kehren.
Deutschland kommt mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit sehr gut alleine klar. Es braucht keine solche Institution, die uns ständig "unsere" Schuld einredet.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

[10.07.2006]
Knobloch macht Rückzieher
Die Präsidentin des Zentralrats der Juden Charlotte Knobloch will nun doch nicht, daß Nationalsozialismus ein eigenes Schulfach wird. Es soll auch keinen entsprechenden Studiengang geben, so daß niemand sagen können wird: "Ich studiere Nationalsozialismus auf Hitler mit Zwischenprüfung in Judenvernichtung und Autobahn. In Röhm-Putsch bin ich ganz gut, aber in Ermächtigungsgesetz habe ich zwei Wochen gefehlt." Schade eigentlich.


Zitat: Titanic-magazin.de

:D
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milsen
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Registriert: Okt 2005

Beitrag von milsen »

Schliess ich mich mal der Allgemeinheit an, wir haben im letzten Jahr (10. Klasse) die Thematik im kompletten 2. Halbjahr als einziges Thema in Geschichte gehabt, zudem in Deutsch ein Buch zu diesem gelesen.
Im Februar gab es bei uns eine Feier bzgl. Dietrich-Bonhoeffer (Namensstifter unserer Schule) und für diese Feier haben wir in Religion mehre Filme über ihn geschaut und durften dann noch so tolle Plakate malen die sich wirklich kein Mensch anschaut der zunem Tag der offenen Tür kommt :rolleyes:
Damit würde ich sagen, ist mein Bedarf durchaus gedeckt was Nationalsozialismus angeht, da hätte ich wesentlich lieber länger über Stalin und Lenin geredet :(
knisterwerk

Beitrag von knisterwerk »

Einmal davon abgesehen, daß ich den Schulen wesentlich mehr als Defizite im Geschichtsunterricht vorwerfen würde, muß ich sagen, daß ich einen sehr schlechten Geschichtsunterricht hatte. Das Thema Nationalsozialismus wurde aber am ausführlichsten und am besten von allen diskutiert wurde; schlecht war der Unterricht trotzdem. Da ich mich mit dem zweiten Weltkrieg allgemein öfter auseinandergesetzt habe, kann mir das aber egal sein.

Recht hat Knobloch damit, daß der NS ein eigenes Schulfach sein könnte -- so viele Themen könnten das, aber braucht man das? Meine Antwort lautet: nein.

PS: Hat Spiegel alle Lektoren gefeuert? Falls nicht, sollten sie darüber nachdenken. Bild (Wir brauchen das Emotikon dringend auf PQ.)
Dwight Schrute

Beitrag von Dwight Schrute »

lachhaft.. als ob wir nicht genug davon hätten.. also davon ham wir wirklich schon reichlich..

der zentralrat hat se nich mehr alle
falky
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Beitrag von falky »

So ein Quark, die Thematik wurde bei uns auch bis zur Vergasung im Geschichtsunterricht durchgekaut.
Fasolt
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Registriert: Jun 2005

Beitrag von Fasolt »

Original geschrieben von falky_
So ein Quark, die Thematik wurde bei uns auch bis zur Vergasung im Geschichtsunterricht durchgekaut.

Was ein Wortspiel :cool:


Naja, ich habe die NS-Zeit von der siebten Klasse an x-mal gemacht. Geschichte, Sozialkunde, Französisch, Religion...das reicht völlig.
Erfolge rechter Parteien, die von Arbeitslosen und Jugendlichen ohne Perspektive gewählt werden, ohne ein wirkliches Programm zu haben, mit der NS-Zeit zu vergleichen, halte ich für grob vereinfachend und dem Thema nicht zuträglich, da vollkommen unangemessen.


so ist es. Naja beim Thema Judenvernichtung/Antisemitismus hat man es als Deutscher immer noch ziemlich schwer. Sagt man mal was gegen Israels Außen/Innenpolitik wird man gleich als Antisemit von vielen dargestellt. Naja, zum Glück, darf ich jetzt die Deutschlandflagge schwenken ohne als Vollprolet bzw. neoNationalist abgestempelt zu werden.
Bild
Rex*Cramer

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von falky_
So ein Quark, die Thematik wurde bei uns auch bis zur Vergasung im Geschichtsunterricht durchgekaut.
Eine etwas unglückliche Wortwahl. :)

Original geschrieben von lambda²
Naja, zum Glück, darf ich jetzt die Deutschlandflagge schwenken ohne als Vollprolet bzw. neoNationalist abgestempelt zu werden.
Aber nur, wenn Du das Trikot einer Fußballmannschaft anhast. :ugly:
Bradamante
Anarki
Anarki
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Registriert: Jul 2004

Beitrag von Bradamante »

Original geschrieben von falky_
So ein Quark, die Thematik wurde bei uns auch bis zur Vergasung im Geschichtsunterricht durchgekaut.
was ein wortspiel!

hmm also ich könnte mir das schon vorstellen, meinetwegen ein jahr lang, z.B. 11te klasse. dann aber weniger historisch, sondern, wie aktuell damit umgehen, bild vom nationalsozialismus im ausland, zeitzeugen, expertenrunden, gedenkstätten besuchen usw.
Jagged
Keel
Keel
Beiträge: 2584
Registriert: Mai 2001

Beitrag von Jagged »

Ich weiß nich. Langsam übertreiben die es. Meine.. Das Thema dritte Reich wird heutzutage schon von der 6 - 12 Klasse behandelt. Und irgendwann reicht es einem halt, weil es einem aus den Ohren rauskommt. Egal ob Geschichte, Deutsch, Politik, Religion. Irgendwie is das 3. Reich immer Thema dieser Fächer.

Ich denke, man sollte das Thema zwar im Unterricht behandeln, aber dann nur 1-2 Jahrgänge und dann auch wie Brada bereits sagte, auf aktuelle Geschehnisse eingehen. Das sollte einfach ausreichen. Gibt nämlich auch genug andere Geschichtliche Themen die man im Unterricht behandeln sollte.

Denke mal jeder weiß, was damals geschehen ist und das es scheiße war, und man sollte zusehen das es nicht nochmal geschieht. Aber wie gesagt, mir kommt es echt mittlerweile aus den Ohren raus und wenn ich hör was sich der Zentralrat immer so neues ausdenkt.. super.. Aber.. ich sag mal nichts weiter, sonst wird man ja heutzutage gleich als Antisemitisch abgestempelt -.-
Dwight Schrute

Beitrag von Dwight Schrute »

Original geschrieben von RexCramer
Eine etwas unglückliche Wortwahl. :)





:lol: made my day
Mr.Right

Beitrag von Mr.Right »

a) Lächerlich, was soll das bringen?

b) http://www.seidseit.de
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