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über Deutsch, Englisch und Denglisch

Ein Forum für Diskussionen rund um die deutsche Sprache.
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knisterwerk

über Deutsch, Englisch und Denglisch

Beitrag von knisterwerk »

In einer Brieffreundschaft kam das Thema auf, und ich faßte einige Dinge über das Thema Denglisch und über die deutsche und englische Sprache zusammen. Teile davon stammen von meinen Texten aus diesem Forum, so übernahm ich beispielsweise einige Beispiele. Der Text, der gleich folgt, ist außerdem um etliche Absätze gekürzt, die auf PQ wenig zu suchen haben. Kommentiert wurden Entfernungen nur, wenn es lange Textpassagen betraf oder für den Sinn notwendig war. Ich vermute außerdem, daß im Text etliche Schreibfehler stecken -- zumindest habe ich mir in diesem Absatz jetzt schon so einige Hauer geleistet, die mir immerhin noch auffielen.



Hallo,
kennst Du das, wenn man mit sich selber in einem Gebiet sehr unzufrieden
ist? Bei mir ist es so mit der Sprache. Seit etwa einem Jahr habe ich
ihren Wert und ihre Bedeutung erkannt. Sie ist Kultur und Kulturträger;
mit ihr werden Geschichten, Traditionen und Wissen an die nächsten
Generationen weitergegeben; und sie ist es, mit der sich Menschen
identifizieren. Sie ist Kommunikationsmittel, und in ihr wird gelehrt und
gelernt. Mit ihr wird gedacht, und mit ihr werden Probleme formuliert
und gelöst; und sie ist, mit der sich kluge Gedanken und Erfindungen
aufs Papier bringen lassen. Die Sprache erhob den Menschen über das
Tier; und die Sprache war es, die Zivilisation ermöglichte. Mit der Sprache
läßt sich Freude ausdrücken und die Liebe gestehen.

Die Sprache ist wichtigstes und höchstes Gut, das ein Volk und eine
Kultur besitzt. Die Deutschen geben ihre hochentwickelte Sprache auf,
verunstalten sie durch Denglisch-Geschwätz, lassen die Sprache verarmen
und nehmen ihr Ausdruckskraft. Die Sprachentwicklung wurde längst von
Medien übernommen, die vorgeben; die Deutschen sind die Nachäffer, die
übernehmen und verarmen. In Schulen wird gelesen, doch nicht gelehrt,
was gutes Deutsch ausmacht und wie man es schreibt. Selbst angesehene
Zeitungen und Magazine wie der Spiegel haben sich von gutem Deutsch
entfernt.

Die Sprachfähigkeit der neuen Generationen, der Sinn für Wortwitz und
Wortspiel, die feinen Bedeutungsunterschiede gehen ihnen verloren --
schon bei meiner Generation fing es an. Bereits bei einfachen Wörtern
kennen sie den Unterschied nicht: gleich und selbe, das und daß, als
und wie, hinab und herab, geschleift und geschliffen, schwierig und
schwer, gleichzeitig und zeitgleich, so viel und soviel, Worte und
Wörter, das Schild und der Schild, selber und selbst. "Meines Wissens
nach" wird geschrieben, und in der Werbung sah ich neulich "stufenweise
Bräune". Im Fernsehen hört man von "vollendeten Tatsachen" -- als seien
Tatsachen nicht immer vollendet. (Ich möchte mich nicht von solchen
Sprachfehlern ausnehmen, bin vielleicht durchaus Teil der
Sprachverarmung.)

Und auf der Welt sterben immer mehr Sprachen aus, mit ihnen Vielfalt,
mit ihnen Differenzierung, mit ihnen Kultur, mit ihr Möglichkeiten,
Dinge auszudrücken. Es gibt Dinge auf dieser Welt, die sind schwer in
Worte zu fassen, doch jede Sprache hat ihre Stärken. Weniger Sprachen
bedeuten weniger Ausdrucksmöglichkeiten.

Ungefähr 6000 Sprachen sind es, die vom Aussterben bedroht sind, und in
Schätzungen geht man davon aus, daß in diesem Jahrhundert 30 bis 80
Prozent aller Sprachen verschwinden werden. Mit der Vergangenheit, in der
Sprachen zwar ausstarben, ist das nicht mehr zu vergleichen, denn
ebenso wandelten sich Sprachen und kamen neue hinzu.

Eyak ist eine Sprache, die nur noch eine Person auf dieser Welt sprechen
kann. Ich weiß nicht wieso, aber eine solche Person ist für mich etwas
besonderes, denn mit ihrem Tod stirbt soviel mehr als nur der Mensch.

Ich habe die Erkenntnis gewonnen, daß Sprache unersetzbar ist und einen
extrem hohen Stellenwert einnimmt; ich habe diesen Wert im letzten Jahr
erkannt. Doch sind meine Sprachfähigkeiten keineswegs so, wie sie sein
sollten. Ich bin unzufrieden mit mir selber. Ich habe kein fundiertes
Grammatikwissen, es gibt Unsicherheiten in der Rechtschreibung und wenn
ich mir die Stillehre anschaue, dann sehe ich so vieles, was ich nicht
kann. Mein Wortschatz ist zu klein, sowohl der aktive als auch der
passive. Ich bin kein Freund der Verschleierung von Trivialitäten und
Nichtigkeiten in grammatikalisch komplizierten und mit Fremdwörtern
versehenen Texten, aber den passiven Wortschatz, sie zu verstehen,
sollte ich trotzdem haben.

Es gibt ein deutsches Sprachforum im Netz, wo Leute ihre Fragen zur
deutschen Sprache stellen. Teilweise ist das sehr interessant, was es
für Fragen gibt, auf die man selber keine Antwort weiß. Auch dort sehen
ich vor allem eins: meine Sprachfähigkeit ist weit von dem entfernt,
was sie sein sollte -- was sie wohlgemerkt für mich selber sein sollte,
nicht für andere Menschen. Es geht nicht um das Beeindrucken anderer
Menschen, sondern um die eigene Zufriedenheit.

Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen und mir eine Fähigkeit
aussuchen könnte, dann wäre es die eines Sprachgenies. Ich würde gerne
sehr anspruchsvolle Bücher schreiben, doch mir fehlt das Genie dazu. Als
ich es probierte, wurde mir erst klar, wie schwer das doch ist.

Nahezu alle Anglizismen, die Eingang in die deutsche Sprache gefunden
habe, sind verarmende und verdrängende Anglizismen. Sie sind unnötig,
sie lassen sich kaum oder gar nicht grammatikalisch handhaben und die
Laut-Buchstaben-Zuordnung ist nicht mehr gegeben. Sie sind Fremdkörper,
sie fügen sich nicht, und es gibt schon lange keine Bemühungen mehr,
sie anzupassen.

Anglizismen schließen große Teile der Bevölkerung aus, vor allem alte
Menschen und Menschen aus dem Osten. Die Telekom gab zu, daß es der
Grund sei, warum sie in ihrer Werbung Anglizismen verwenden: Es soll
wichtiger klingen, als es ist, und es soll gar nicht alles verstanden
werden.

Immer mehr deutsche Firmen nutzen Englisch als Unternehmenssprache.
BSE -- in der Linguistik steht dies für Bad Simple English --
degradiert die Angestellten zu simplen Befehlsempfängern, macht sie
empfänglich für einfache Anweisungen in einer vereinfachten Sprache.
Sitz, platz, mach' Männchen! Glauben die Deutschen wirklich, sie
könnten mit Denglisch oder BSE, mit Nachäfferei, oft sogar ohne
Verstand, zu denen gehören, die den Ton angeben? Nein, sie gehören
damit nicht zur Weltmacht USA.

Hast Du bei der Deutschen Bahn die Schilder mit der Aufschrift B+R
gesehen? "Bike and Ride" soll es heißen und bedeutet, daß man dort sein
Fahrrad abstellen kann. Für ein universellverständliches Schild mit
einem Fahrrad drauf hat es wohl nicht gereicht. Die Fahrgastinformation
heißt Tourist Center, und war folglich der erste Anlaufpunkt der
Amerikanerin, die mal in meiner WG wohnte, weil sie ein Problem mit
ihrer Bahnkarte hatte. Sie konnte kein Deutsch, und obwohl es Tourist
Center hieß, sprach dort kein einziger Mensch hinter den Pulten
Englisch.

Aber wir Deutschen wollen doch weltoffen sein ... Was haben
Scheinanglizismen und ein Deutsch-Englisch-Mischmasch, der oft nur
wenig mit korrektem Englisch zu tun hat, mit Weltoffenheit zu tun? Und
seit wann sind die USA die Welt? Seit wann bedeutet Amerikahörigkeit
Weltoffenheit? Es gibt in naher Nachbarschaft in Europa deutlich mehr
Sprachen, mit der man Weltoffenheit bekunden könnte.

Englisch sei einfacher, denken viele Menschen, und verwechseln dabei
schlechtes Englisch -- die Weltsprache -- mit gutem Englisch. Sie
verwechseln das verarmte Englisch in den USA mit gutem und hohem
Englisch. "come out" hat ungefähr ein Dutzend verschiedene Bedeutungen,
die von den Einzelwörtern "come" und "out" losgelöst sind; wer kann hier
schreien und sie nennen? Solche Kombinationen gibt es viele im
Englischen, und man muß sie alle lernen. "you" hingegen steht
für "du", "deiner", "dir", "dich"; "Sie", "Ihnen"; "ihr", "euch".
Einfacher ist es es natürlich, nur ein Wort für all das zu haben, doch
ist es dann viel schwieriger, zwischen ihnen zu differenzieren. Ob man
an einen Ort geht, läuft, schwimmt, fährt, gefahren wird oder fliegt,
im Amerikanischen ist es immer "go". Und für jedes Wort muß man extra
lernen, wie es geschrieben wird, denn eine einheitliche Aussprache gibt
es nicht. Das ch kann beispielsweise als sch, tsch oder k
ausgesprochen, je nachdem, ob es ursprünglich aus dem Französischen,
Germanischen, Lateinischen oder Griechischen kommt.

Deutsch hat einen flektierenden Sprachbau, und diese erlauben die
Zuordnung von Satzteilen und einen sehr flexiblen Satzbau. Englisch
hat einen recht starren Satzbau -- Subjekt Prädikat Objekt --, der
zugegeben einfach, aber eben leider auch eine stilistische Verarmung ist.

Deutsch ist eine sehr bildhafte und ausdrucksstarke Sprache, die Sprache
der Dichter und Denker, und das nicht ganz zu unrecht. Natürlich kann
man auch in Englisch gehobene Literatur schreiben, insbesondere ist
hier William Shakespeare zu nennen. Und wie einfach ist seine Sprache?
Shakespeare verfügte über einen so riesigen Wortschatz, über den selbst
die meisten Bildungsbürger in England nicht verfügen -- nicht einmal
über die Hälfte seines Wortschatzes. Die oft grammatikalische
Einfachheit führt zur stilistischen Verarmung und es bedarf eines deutlich
größeren Wortschatzes.

Das klingt nun so, als würde ich Deutsch für wichtiger als Englisch
erachten, was so nicht stimmt. Jede Sprache ist Kultur, Kulturträger
und Identität. Jede Sprache ist eine Bereicherung und jede Sprache ist
es wert, erhalten zu werden. Ich kann mich wohl nur für meine
Muttersprache einsetzen, und das kann ein Engländer auch -- das tun sie
auch zunehmend, weil das schlechte Englisch der Weltsprache negativen
Einfluß auf ihre Sprache hat. Und die Deutschen scheinen zu vergessen,
was sie mit ihrer Sprache für ein Gut haben.

Auch wollte ich eben nicht zeigen, daß Englisch komplizierter als
Deutsch sei; nein, Deutsch ist nicht einfach, wie wohl jede natürlich
gewachsene Sprache. Deutsch hat Satzklammern. Was sind Satzklammern?
Ein paar Beispiele: er WIRFT eine Frage AUF; sie IST zur Feier nicht
GEKOMMEN. Gerade bei Schachtelsätzen können diese beiden Klammerteile
weit auseinandergezogen werden und sogar einen falschen Zwischensinn
ergeben:
Sie schlugen ihn, wie auch das Jahr zuvor, zum Klassensprecher vor. Ich
habe das Geld, welches ich bei einem Gewinnspiel gewonnen habe, an dem
ich vor einiger Zeit teilnahm, verloren.
Der richtige Umgang mit Satzklammern ist nicht immer einfach, und wer
Deutsch als Fremdsprache lernt, muß lernen, welche Verben in zwei
Klammerteile trennbar sind (durchgehen) und welche es nicht sind
(durchschauen im Sinne von "auf die Schliche kommen"; durchschauen im
Sinne von "durch das Fernglas schauen" ist, wie hier gerade gezeigt,
trennbar).
Deutsch hat Artikel, die man in vielen Fällen stur auswendig lernen muß,
möchte man die Sprache erlernen.
Die paar Beispiele sollten zur Verdeutlichung der Kompliziertheit
reichen.

<Hier stand ein Abschnitt über amerikanisches Englisch, das noch stärker
als das britische Englisch vereinfacht wurde und weniger differenziert
verwendet wird.>

Auch das bedeutet nicht, daß amerikanisches Englisch (Amerikanisch)
nicht erhaltenswert ist. Das möchte ich weder damit sagen, noch Maße
ich mir an, das zu bewerten; schon deswegen nicht, weil ich kein
amerikanischer Muttersprachler bin und auch von Anglistik nicht viel
weiß. Amerikanisch ist Kultur und die Sprache vieler Millionen
Amerikaner, von denen viele ihre Sprache vermutlich mögen oder gar
lieben. Es ist ihre Weise des Denkens und des Kommunizierens, und wer
sich anmaßt zu sagen, was erhaltenswert sei oder nicht, der urteilt nur
aus einer, aus seiner Perspektive. Es macht einen Unterschied, eine
Sprache spracharm zu finden oder darauf zu hoffen, daß sie untergeht.
Und es ist auch ein Unterschied zwischen arm und schlecht, denn
unbestreitbar hat Amerikanisch Vorteile, beispielsweise Wörter mit
recht wenigen Silben. (Auch in Deutsch lassen sich mit Wörtern mit
wenigen Silben anspruchsvolle Texte schreiben, und Goethe konnte es.
Nur muß man dazu vielleicht ein Goethe sein.)

Es geht nicht um besser oder schlechter, auch wenn die letzten Absätze
den Eindruck machen könnten. Die sollten Vorzüge der deutschen Sprache
und Irrtümer -- nur einige von ihnen -- aufzeigen, denen hinsichtlich
des Englischen viele Deutsche unterliegen.

Natürlich gewachsene Sprachen sind ein sehr kompliziertes Konstrukt, und
wer wirklich eine einfache Sprache zur internationalen Kommunikation
erlernen will, der muß auf Plansprachen wie Esperanto oder Ido
zurückgreifen -- planvoll und künstliche Sprachen, mit einheitlichen
Regeln ohne Ausnahmen. Sie sind angeblich deutlich schneller und
einfacher als Englisch oder Deutsch zu erlernen.

Schon mehrfach habe ich mit dem Gedanken gespielt, Esperanto zu
erlernen. Sie ähnelt aber romanischen Sprachen, und mir gefallen
romanische Sprachen nicht sonderlich. [...] Vielleicht kann ich mich ja
irgendwann mit Esperanto anfreunden, manchmal kommen bei mir
solche Sinneswandel.

<Nun folgt ein wieder ein kleiner Themensprung, was daran liegt, daß
hier im Original noch ein halbes Dutzend Absätze standen.>

Besonders kritisch sehe ich, daß man die deutsche Sprache in der
Wissenschaft aussterben läßt. Dadurch kam das Interesse an ihr
überhaupt erst auf, denn irgendwann fing es mich sehr zu nerven an, wie
in der Informatik die deutsche Sprache verdrängt wird. In einigen Teilen
kann man sie gar nicht mehr verwenden, um Dinge zu benennen. Die
Sprache lebt, und sie sollte am erleben erhalten werden, durch
Neuschöpfungen und Pflege. Wenn die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Anträge zunehmend nur noch auf Englisch einfordert und, wie schon
erwähnt, die Unternehmenssprachen Englisch wird, wie beispielsweise bei
Bertelsmann oder der Deutschen Bank, wenn man mit Deutsch in
Deutschland zum Außenseiter wird, dann ist das diskriminierend und sozial
ungerecht.

Ich gehe noch einen Schritt weiter und bin für ein Sprachgesetz wie das
Toubon-Gesetz in Frankreich. Viele Verurteilen dieses Gesetz, wissen
aber gar nicht, was es regelt: Es besagt, daß alle Verträge, daß
Beipackzettel von Medikamenten, alle Anleitungen von Geräten und daß
die Sprache in Unternehmen Französisch sein muß, damit kein Franzose
durch die Sprache diskriminiert wird, damit jeder in einer
Informationsgesellschaft Zugang zu den Informationen hat. Es besagt,
daß es jeder Werbetext auch in Französischen vorhanden sein muß, ein
Plakat beispielsweise in gleicher Schriftgröße den englischen Text auch
auf Französisch tragen muß. Außerdem muß jeder Text mindestens in zwei
Sprachen übersetzt werden, um nicht eine, in der Regel wohl Englisch,
zu bevorteilen. Das Toubon-Gesetz sorgt damit sogar für Sprachvielfalt
und verhindert eine einseitige Bevorzugung. Ich spreche mich eindeutig
für ein solches Gesetz aus, und ein gemäßigter Sprachschutz wie dieser
steht einer natürlichen Sprachentwicklung und Sprachdynamik nicht im
Wege. (Wie schon erwähnt, ich bin gegen massive Sprachmanipulation.)

Ganz nebenbei ist Deutschland Schlußlicht, was die Unterrichtszeit in
der Muttersprache anbelangt. Auch hier sollte wieder wesentlich stärker
auf Sprache geachtet werden, denn sie ist Grundlage von fast allem.

Es ist schon traurig, wenn ein Staat wie Frankreich, in dem Deutsch
keine Rolle spielt, sich mit dem Rat an Deutschland wendet, daß die
Deutschen auf ihre Sprache achten sollten. Es gibt auch andere Stimmen
von beispielsweise Sprachwissenschaftlern oder Lehrern aus dem Ausland,
denen unsere Sprache mehr wert ist, als den meisten Deutschen. Auch
Putin spricht gut Deutsch -- er ist mit einer Deutschlehrerin
verheiratet -- und setzt sich für die Sprache ein. Vielleicht sollte
auch das zu denken geben, und vielleicht sollten die Deutschen
aufhören, sich im Unterbewußtsein doch dafür zu schämen, Deutsche zu
sein und dies durch ihre Sprache zum Ausdruck zu bringen.

Fast schon faszinierend ist es, wenn man bei Verwendung der eigenen
Muttersprache statt wichtigtuerischen Anglizismen komisch angeschaut
und in die rechte Ecke gestellt wird. Aha, wer also seine Muttersprache
als wichtig erachtet und zu ausgiebig nutzt, der ist nationalistisch!?
Solche Ansichten gibt es wohl nur in Deutschland.

Und noch ein Wort: es geht nicht um Sprachreinheit. Unsere Sprache wurde
durch viele Wörter aus dem Lateinischen, dem Griechischen, dem
Englischen, dem Französischen und dem Arabischen bereichert. Ich
schrieb hier immer nur von sprachverarmenden Anglizismen wie downloaden
statt herunterladen, gedownloadet statt heruntergeladen. (Und die
meisten schreiben es dann sogar noch falsch, weil sie überhaupt nicht
mit Anglizismen umgehen können: gedownloaded).

<Etliche Absätze entfernt.>

PS: Ich würde auch gerne Japanisch lernen, aber ich schrecke vor dem
Erlernen der Schriftsprache zurück. Das ist doch eine ganz erhebliche
Hürde, und ich bin sprachlich, zumindest im Erlernen von Fremdsprachen,
nicht sonderlich begabt.

Auch Finnisch würde ich mir gerne mal anschauen -- ich weiß nicht
wieso --, aber das ist leider keine Sprache, wo man mal so eben einen
Lehrkurs findet, schon gar nicht in Fulda, oder wo man in die Bücherei
geht und sich ein Buch inklusive CD kauft. Auch könnte ich damit gar
nicht viel anfangen. Ich fand es jedenfalls interessant, wie man mit
Endungen Präpositionen ausdrückt. Möchte man beispielsweise "aus dem"
(beispielsweise "aus dem Meer") sagen, hängt man an das Wort nur ein
sta an, und so geht es mit eigentlich allem: vom, zum, am, ins, ohne
und noch einige mehr. Viel mehr weiß ich nicht über Finnisch. :-)
EviLsEyE
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Beitrag von EviLsEyE »

Gilt das tatsächlich noch als Brief oder wird das schon als Päckchen versandt? :ugly:


> Eyak ist eine Sprache, die nur noch eine Person
> auf dieser Welt sprechen kann. Ich weiß nicht
> wieso, aber eine solche Person ist für mich etwas
> besonderes, denn mit ihrem Tod stirbt soviel mehr
> als nur der Mensch.
Ich kenne Eyak zwar nicht, aber wenn diese Sprache nützlich gewesen wäre, hätte sie sich auch durchgesetzt..
Offenbar war sie zu kompliziert oder zu simpel, um anerkannt zu werden..

Natürlich ist es schade drum, dass diese Sprache, ein Kunstwerk unserer Urahnen, mit diesem Menschen sterben wird - Leben und Tod gehört aber nunmal dazu..
Die Deutsche Sprache, wie wir sie heute kennen, ist auch nicht das, was sie vor 100 Jahren war; und damit meine ich nicht den exzessiven Gebrauch von Anglizismen ;>

Irgendwie springst Du jetzt auch in Deinem Text einmal quer durch die Geschichte - ich müsste wirklich Absatz für Absatz zitieren, um darauf einzugehen; das erscheint mir im Moment dann doch als etwas zu viel :ugly:

> Besonders kritisch sehe ich, daß man die deutsche
> Sprache in der Wissenschaft aussterben läßt.
Das wird wohl primär daran liegen, dass Wissenschaft nicht mehr "lokal" betrieben wird, sondern international - mit dem Medium Internet (hast Du 'n "gutes" deutsches Wort dafür? "weltweites Netz" gefällt mir nicht so) können Wissenschaftler aus aller Welt miteinander forschen.. es ist eigentlich offensichtlich, welches Sprache hier gewählt wird - sie wird nicht umsonst "Weltsprache" genannt ;)

> Ganz nebenbei ist Deutschland Schlußlicht, was die
> Unterrichtszeit in der Muttersprache anbelangt.
Deutschland ist allgemein ein Schlußlicht (eigentlich eher unteres Mittelfeld) was Schulunterricht angeht..
Dazu zählt nicht nur die Muttersprache; auch sonstigen Fächern wie Mathematik, Religion, Politik und Erdkunde wird zu wenig Zeit eingeräumt..
Bild
knisterwerk

Beitrag von knisterwerk »

@EviLsEyE:
Das geht problemlos als Brief. Ich habe einige Brieffreundschaften, sowohl auf konventionellem als auch elektronischem Wege, und viele Texte haben den doppelten Umfang des obigen. Was bringt es, sich nur über das Wetter zu unterhalten, zumal ich recht gerne diskutiere. Ich scheine in Diskussionen zwar immer sehr beharrlich auf meinem Standpunkt zu bestehen, überdenke tatsächlich die Darstellungen und Ansichten anderer intensiv und lasse sie in meine Ansichten einfließen. Das ist aber ein sehr langfristiger Prozeß. Na, jedenfalls habe ich nichts von kurzen Briefen, weder vom Schreiben noch vom Lesen. Am liebsten diskutiere ich ja mit denen, die mir überlegen sind, denn ich bin der Meinung, daß man so am meisten lernt und daß man so seinen Horizont am schnellsten erweitern kann. Man selber muß natürlich auch etwas bieten können, und ich möchte etwas nicht in kurzen Texten behandeln. Und je mehr Wissen, je mehr Meinungen, je mehr Ansichten und Darstellungen man kennenlernt, desto besser.

Wenn Du ältere Texte von mir liest, wirst Du einen anderen Wortschatz darin finden, und es gab eine Zeit, in der ich alles kleinschrieb. Teilweise sind mir die Texte sogar inhaltlich "peinlich" -- in Anführungszeichen, weil mir alte Ansichten nicht wirklich peinlich, aber sie überholt sind. Das Erkennen des Wertes und der Bedeutung der Sprachen kam bei mir erst vor kurzer Zeit, und mein Ansichten dazu sind manchmal sogar entgegengesetzt zu meinen früheren Ansichten. Das kommt nicht nur einfach so, sondern auch durch Lesen, viel Schreiben, das Dazulernen und Auseinandersetzen mit anderen Menschen. Nein, mit kurzen Texten kann ich einfach wenig anfangen.

> Ich kenne Eyak zwar nicht, aber wenn diese Sprache nützlich gewesen
> wäre, hätte sie sich auch durchgesetzt..

Das hätte ich gerne näher begründet, wie Du auf die Idee kommst, daß das zusammenhängt. Ich kenne da eher andere Gründe: Änderungen in der Demographie, politische Unterdrückung (Verbot des Erlernens der Muttersprache), Zerstörung von Lebensraum, Dominanz einer anderen Kultur (der Hauptgrund).

Oft fängt es damit an, daß eine Sprache aus Wissenschaft und Gesellschaft verdrängt, zur Haussprache degradiert und irgendwann nicht mehr an die Kinder weitergegeben wird. Diesen Prozeß unterstützen die Deutschen aktiv, und sie positionieren sich selber damit ins aus; wenn man mit der Muttersprache nur noch schlechte Berufsaussichten hat, dann gibt man vieles auf. Und Deutsch ist nun wirklich eine starke Sprache mit vielen Sprechern, die noch weit vom Aussterben entfernt ist.

> Die Deutsche Sprache, wie wir sie heute kennen, ist auch nicht das, was
> sie vor 100 Jahren war; und damit meine ich nicht den exzessiven
> Gebrauch von Anglizismen ;>

Tatsächlich ist Deutsch relativ stabil; nimm beispielsweise Texte von Goethe, und die sind immerhin 200 Jahre alt. Oder nimm Texte von Thomas Mann oder Hermann Hesse, die auch immerhin 100 Jahre alt sind -- man sollte insbesondere nicht verwechseln, daß die Sprache in der Hochliteratur mit der gesprochenen Sprache identisch ist.

Daß sich Sprache im Laufe der Zeit ändert, ist völlig normal. Das hat aber nichts mit dem jetzigen Sprachsterben oder Wandel zu einer anderen Sprache zu tun.

Auch Sprachsterben ist normal, doch in diesem Ausmaße, daß in einem Jahrhundert über die Hälfte aller Sprachen aussterben, ist es einmalig und hat die Dimensionen einer Katastrophe.

Eine nette Übersicht über Sprachen findet man übrigens hier:
http://www.ethnologue.com/ethno_docs/di ... ?by=area#1

> Das wird wohl primär daran liegen, dass Wissenschaft nicht mehr "lokal" betrieben wird, sondern international - mit dem Medium Internet (hast Du 'n "gutes" deutsches Wort dafür?
Zum einen bezweifele ich, daß dies in der Forschung der Fall ist, zum anderen spricht in einer Forschung, in der beispielsweise Deutschland und Rußland zusammenarbeiten, wenig für die englische Sprache. Einmal davon abgesehen beherrscht man natürlich seine Muttersprache am besten, weshalb es hier durchaus zwei Sprachen, eben eine auch für den internationalen Gebrauch gibt. Und tatsächlich ist es für viele internationale Unternehmen ein Problem -- wohlgemerkt ein hausgemachtes --, wenn sich selbst nur Deutsche untereinander in Englisch unterhalten. Ein Problem deswegen, weil die Genauigkeit fehlt, und gerade in der Wissenschaft ist Genauigkeit wichtig. Ob die Fehlerrate an Produkten und deren Behebung die Übersetzungkosten übersteigt oder kostengünstiger ist, wissen dann wohl die Unternehmen am besten.

Außerdem ist weder Denglisch ist eine Weltsprache, noch ist BSE mit einem Wortschatz von 500 bis 1000 Wörtern eine Weltsprache.

Daß man tatsächlich Englisch sprechen müßte, denken dann wohl auch nur die Deutschen. Wie war das doch beispielsweise noch auf dem Weltwirtschaftsforum, zu der Westerwelle seine Rede auf Englisch mitbrachte -- und in die Tonne hauen konnte, weil sich auf dem Weltwirtschaftsforum auf Deutsch unterhalten wurde und die Teilnehmer von ihm ein Rede in Deutsch erwarteten?

Und ich lebte ja nun inzwischen mit einigen Leuten aus dem Ausland zusammen. Mit einer Amerikanerin, mit einem Amerikaner, einer Französin, einem Spanier und einem Russen. Von der Amerikanerin abgesehen, die kein Deutsch konnte, waren alle eigentlich sehr darum bemüht, daß man mit ihnen auf Deutsch redet und sie ihre Deutschkenntnisse nutzen konnten/können. Der Spanier kann ohnehin kein Englisch. Durch die Mitbewohner bin ich auch mit anderen Menschen aus dem Ausland in Kontakt gekommen, beispielsweise einer Engländerin oder Australierin. Daß diese Fixierung auf Englisch und das Verarmenlassen der eigenen Muttersprache wirklich gewünscht, notwendig oder schön ist, glauben wohl nur die Deutschen, denn alle anderen finden es eher unverständlich, peinlich und dumm -- dies waren bisher die Wörter, die ich dafür am häufigsten hörte. Wie heißt es so schön: Jeder Vogel hält sein Nest für schön -- nur die Deutschen scheißen hinein.

Und letztendlich ist es ja auch schön und gut, sich international mit Englisch zu verständigen (auch wenn es einfachere Welthilfssprachen gibt). Was das allerdings mit der eigenen Sprache im Land zu tun haben muß, ist dann nur schwer begreiflich.

> "weltweites Netz" gefällt mir nicht so
Wie wäre es mit Internet? Zum einen ist es eher ein Name, zum anderen muß es in Schreibweise und Aussprache nicht ans Deutsche angepaßt werden, denn es fügt sich auch so. Ein internationales Netz kann man natürlich auch ebenso Internetz oder Weltnetz nennen. Weltnetz gefällt mir am besten, da es recht bildhaft ist; doch ist es wenig etabliert und wäre wohl eher vor 15 Jahren eine gute Benennung gewesen.

> es ist eigentlich offensichtlich, welches Sprache hier gewählt wird - sie wird nicht umsonst "Weltsprache" genannt
Es gibt auch noch gut 10 andere Weltsprachen, und Deutsch ist eine davon. Weder Englisch noch Deutsch haben die meisten Sprecher auf der Welt, und in Europa ist Deutsch die Sprache mit den meisten Muttersprachlern. Ganz davon abgesehen, daß Deutsch auch die Sprache ist, in und aus der die meiste Literatur übersetzt wird. Warum man nun also Englisch, nur eine Weltsprache von vielen, wählt, ist für mich nicht unbedingt offensichtlich.

Auch ist Deutsch die meistverwendete Sprache im Internet nach Englisch, doch nur die Deutschen sind es, die auf die "Idee" kommen, ihre Sprache mit Denglisch zu verarmen und zu verstümmeln.

> Deutschland ist allgemein ein Schlußlicht (eigentlich eher unteres Mittelfeld) was Schulunterricht angeht..
Der Staat investiert in Bildung auch deutlich weniger als viele anderen OECD-Staaten. Auch so ein Punkt, wo die Politik versagt, denn insbesondere in Wissenschaft, Forschung und Spitzentechnologie ist Deutschland noch stark. Spitzentechnologie ist auch der einzige Wirtschaftszweig, von der Lebensmittel- und Haushaltswarenproduktion abgesehen, der sich nicht ins kostengünstigere Ausland verlagern läßt.

Anbei sind die Bildungschancen in Deutschland ganz erheblich vom sozialen Status der Eltern abhängig, und in diesem Punkt spielt auch wieder die Sprache mit hinein.

Mein Vater ist übrigens selber Lehrer, und ich bekomme da Informationen aus erster Hand, die sich aber mit dem allgemeinen Hörensagen decken: Immer weniger Kinder bekommen von zu Hause eine gute Erziehung mit. Sie sind ungebildet, oberflächlich und haben einen schlechten Umgangston, sind eher an technischem Firlefanz interessiert, an Klingeltönen beispielsweise. (Man kann sich nun die Erwähnung von Sokrates oder des Generationenkonflikts sparen, denn hier handelt es sich tatsächlich um eine Entwicklung. Vor 20 Jahren etwa sah es noch anders aus, und da traten auch beispielsweise nicht solche Probleme auf, wie daß Kinder sich nicht mehr ordentlich bewegen können, sie keinen normalen Gleichgewichtssinn haben oder Sprachprobleme immer häufiger werden.)

Interessanterweise ist die Intelligenz und die Entwicklung von Fähigkeiten stark davon abhängig, wie Kinder aufwachsen. Kinder, die früh laufen und sprechen können, deren Sprache vom Elternhaus gefördert wird, die in der Schule viel singen und oft draußen spielen, durch die Natur laufen, im Wald Hütten oder am See Staudämme bauen, haben später weiterentwickelte geistige Fähigkeiten als die Kinder, die in einer Großstadt aufwachsen und weniger mit der Natur in Kontakt kommen. Auf die Gesellschaft, deren Beeinflussung von Medien und Konsum und auf die Familienstrukturen hat der Staat leider nur wenig Einfluß.

Es ist also nicht nur der Staat und die Politik, die beim Bildungssystem Fehler macht, sondern auch die Gesellschaft und die Eltern.

Ich stelle hier die Behauptung auf, daß Deutschland sich weiterhin auf dem absteigenden Ast befindet, solange man die Sprache verarmen läßt, solange die Deutschen Problem mit ihrer Identität haben und sich nicht als Deutsche identifizieren können und solange sie nur hinterherlaufen und nachäffen. Ich behaupte, daß die Denkweise, das Glauben und das Gefallenfinden an der eigenen Kultur, an der eigenen Geschichte, an der eigenen Herkunft und der Heimat einen ganz immensen Einfluß auf die Gesellschaft und Wirtschaft hat. Das ist deswegen nur eine Behauptung, weil es sich nicht beweisen und nicht mit guten Argumenten stützen läßt -- zumindest nicht von mir.

Die Deutschen sind wohl das einzige Volk auf Erden, das seine Sprache nicht pflegt, nicht schätzt, nicht schützt, das meint, seine Sprache sei für manche Dinge nicht geeignet oder nicht modern, das sich anbiedert und in dem es Menschen, darunter Politiker gibt, die ernsthaft die deutsche Sprache durch die englische ersetzen wollen. Diesbezüglich ist kein Volk so selbstzerstörerisch, so selbstaufgebend, so dumm -- so dumm, anderen hinterzulaufen und zu meinen, damit wären sie interessant, damit würden sie dazugehören, damit würden sie wichtig sein. Kein Volk gibt seine Kultur so bereitwillig und selbstgewollt auf, scheint sich für sich selber zu schämen, und kein Volk manövriert sich in so dumm-dämlicher Weise in eine Zweiklassengesellschaft.
wildtollwut
Biker
Biker
Beiträge: 1031
Registriert: Mär 2003

Beitrag von wildtollwut »

Ich finde Deine Ausführungen sehr interessant und kann dir eigentlich in allen Punkten zustimmen, denn vieler Deiner Erfahrungen decken sich mit meinen.
Man muß nur einmal einen Roman lesen, der schon etwas älter ist und in dem Schulszenen geschildert werden (etwa Hesse, Grass) um die Veränderung von Umgangs- und Verhaltensformen und insbesondere des Sprachbewußtseins nachzuvollziehen.
Die Erziehung heutzutage verlagert sich (bzw. sie wird, vermutlich unbewußt von den Eltern verlagert) immer mehr an die Schulen. Doch gerade Gymnasiallehrer sind eigentlich mehr Lehrer als Erzieher, was sich natürlich trotzdem nie gegenseitig ausschließen darf. Dieselben Eltern sind es meist, die dann die faulen Lehrer und schlechten Schulen beklagen, und möglichst gleich die Abschaffung sämtlicher Lehrerprivilegien fordern.

Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber muß jetzt leider in die Vorlesung. Erfreulich, daß es hier wenigstens noch ein paar Unterforen gibt, in denen man diskutieren kann.

Ergänzung: entstammt das sogenannte BSE wirklich der Linguistik, oder ist das ein "Kampfbegriff" der Sprachwahrer? (Zumindest dachte ich das bisher, aber benutze es selbst ;) )
Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender der ersten offziellen PQ.de-Exorzisten-(CS-Austreiber)-Offensive.
Bild
knisterwerk

Beitrag von knisterwerk »

Original geschrieben von wildtollwut
Ergänzung: entstammt das sogenannte BSE wirklich der Linguistik, oder ist das ein "Kampfbegriff" der Sprachwahrer? (Zumindest dachte ich das bisher, aber benutze es selbst ;) )
BSE stellt ein großes Problem dar, da es zum einen zu einer Sprachverarmung der Nutzer führen kann, sich zum anderen aber auch auf das Englisch negativ auswirkt. Durch die Negativwirkung auf sämtliche Bereiche, beschäftigt sich die Wissenschaft damit, doch ob es generell BSE heißt, das weiß ich nicht. Pidgin ist verwandt, aber nicht identisch mit BSE, und vielleicht findet man das Problem manchmal unter diesem Namen.

Als Kampfbegriff sehe ich es nicht, auch nicht in Anführungszeichen, da BSE tatsächlich sehr bedeutend ist, sowohl hinsichtlich des Gebrauchs, als auch in seinen Auswirkungen. Und der Name verfälscht auch nicht, denn bei BSE handelt es sich tatsächlich um schlechtes und um simples Englisch mit einem sehr geringen Wortschatz – und das, obwohl Englisch ohnehin nicht gerade die Sprache ist, wenn es um Genauigkeit geht.
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