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Münte geht - Koalition kriselt

Für alles rund um Politik, den Wahlkampf, die Parteien und die Kandidaten...
Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Woher weisst du, dass 85-90% der Arbeitslosigkeit durch strukturelle Probleme entstehen und die Konjunktur nur ein zweitrangiges Problem ist?
Was macht Lafontaine anders als Keynes, da ich selber nur einen sehr kleinen Wissensstand über Keynes habe würde mich das doch interessieren.
[aoe]tollwut

Beitrag von [aoe]tollwut »

Gustavo:
Das ist eben der Punkt: Das muss jeder Bundestagsabgeordnete mit sich selbst ausmachen. Offenbar dachte die Mehrheit, dass Bisky dazu nicht befähigt ist.
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Die Mehrheit hatte wohl eher, wie schon angesprochen, ein Problem mit seiner DDR-Vergangenheit, sowie damit das die Linkspartei nach der letzten Wahl doch recht gut abgeräumt hat.
Da einige Vertreter der anderen, ja so demokratischeren Parteien, das nicht verkraften können wurde er, sowie die PDS, nun dafür gerügt. Interessant war aber, was Gysi nach dem 4. Fehlschlag für ein Statement dazu abgegeben hat, das sollten sich einige der Herren mal etwas genauer zu Gemüte führen ;) :rolleyes:
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von [aoe]tollwut
Die Mehrheit hatte wohl eher, wie schon angesprochen, ein Problem mit seiner DDR-Vergangenheit, sowie damit das die Linkspartei nach der letzten Wahl doch recht gut abgeräumt hat.
Da einige Vertreter der anderen, ja so demokratischeren Parteien, das nicht verkraften können wurde er, sowie die PDS, nun dafür gerügt. Interessant war aber, was Gysi nach dem 4. Fehlschlag für ein Statement dazu abgegeben hat, das sollten sich einige der Herren mal etwas genauer zu Gemüte führen ;) :rolleyes:
Warum sollten Vertreter der Volksparteien in einer geheimen (!) Wahl die PDS für ein gutes Wahlergebnis abstrafen wollen, wenn sie sowieso nicht verhindern können, dass die PDS einen Bundestagsvizepräsidenten stellen darf? Hier wird im höchsten Maße unlogisch gedacht, speziell vor dem Hintergrund, dass die Stimmen aus den etablierten Parteien überall in einem Tenor verlauteten, dass man mit einem anderen Kandidaten weniger Probleme sähe. Aber wenn die PDS unbedingt den anderen Parteien einen Kandidaten in den Rachen schieben will, von dem sie weiß, dass ihn die anderen Parteien so nicht akzeptieren, müssen sie sich nicht wundern, wenn sie mit dem Vorhaben scheitern. Nur weil etwas "parlamentarische Praxis" ist, bedeutet das nicht, dass es wirklich immer sinnvoll sein muss, hier wurde eher im eigentlichen Sinne des Bundestagsrechts entschieden, nämlich dass Abgeordnete durchaus einen Bewerber durchfallen lassen können, wenn ihnen dieser nicht beliebt.
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[aoe]tollwut

Beitrag von [aoe]tollwut »

Es gibt aber keine logischen Gründe, bis auf die von mir genannten, warum Bisky den Volksparteigenossen nicht belieben sollte. Und das die PDS hinter ihrem Mann steht ist eine Ehrensache (so pathetisch sich das auch anhören mag). !!!
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von [aoe]tollwut
Es gibt aber keine logischen Gründe, bis auf die von mir genannten, warum Bisky den Volksparteigenossen nicht belieben sollte. Und das die PDS hinter ihrem Mann steht ist eine Ehrensache (so pathetisch sich das auch anhören mag). !!!
Dass ein logischer Grund von der Sichtweise der jeweiligen Person abhängen kann, scheint dir nicht in den Kopf zu gehen, oder?
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[aoe]tollwut

Beitrag von [aoe]tollwut »

Aha, soso natürlich, man glaubt immer dass, was man glauben will, nicht wahr ? ;)

Wenn die Vergangenheit eines Menschen, der nichts verbrochen hat, (Diebstähle im Kindesalter oder überhöhte Geschwindigkeit vorbehalten) logische Gründe für jemanden darstellen ihn nicht zu wählen, dann muss ich doch die Frage stellen welche Kriterien man erfüllen muss, um gewählt zu werden. Die Sache ist nun wirklich mehr als offensichtlich, hier wurde eindeutig aus niederen Motiven gehandelt um der PDS bzw Bisky eins auszuwischen.
Rex*Cramer

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von Comeondieyoung
Woher weisst du, dass 85-90% der Arbeitslosigkeit durch strukturelle Probleme entstehen und die Konjunktur nur ein zweitrangiges Problem ist?
Das ist ziemlich einfach: Grob gesagt, über die Konjunkturzyklen schwankt auch die Höhe der Arbeitslosigkeit, während die konjunkturelle in der Hochkonjunktur null und am Tiefpunkt am größten ist. Der Teil, der auch am Höhepunkt nicht weggeht, muß andere Ursachen haben. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein und muß man analysieren, kann man aber prinzipiell nicht damit aus der Welt schaffen, daß man stumpf Geld in die Wirtschaft pumpt. Ohne Ursachenforschung ist das hoffnungslos.
Nicht umsonst hat man mit Konjunkturprogrammen sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weil man die wirklichen Probleme ignoriert hat. Dann passiert das Übliche: Bestenfalls ein kurzes Strohfeuer entsteht, es kommt zu massiven Mitnahmeeffekten, die Verschuldung steigt, die ursprünglichen Probleme bleiben bestehen und verschlimmern sich noch durch den Schuldendienst, da der Spielraum des Staates kleiner wird.

Original geschrieben von Comeondieyoung
Was macht Lafontaine anders als Keynes, da ich selber nur einen sehr kleinen Wissensstand über Keynes habe würde mich das doch interessieren.
Keynes würde sich im Grabe umdrehen, wenn man ihn mit einem Spinner wie Lafontaine vergleicht.

Hat man ja gesehen, wie Lafontaine sich das vorgestellt hat, als er Finanzminister war: Er als großer Wirtschaftslenker, der Zinssätze kontrolliert, internationale Kapitalverkehrskontrollen gefordert hat, eine Tobin-Steuer wollte, fette Konjunkturprogramme fährt und der ganze übliche Käse, der sonst noch dazugehört. Dahinter steckte maßgeblich seine Frau und einer seiner Staatssekretäre, Heiner Flassbeck, der quasi auf dem Standpunkt steht, man müsse die Verschuldung kräftig erhöhen, damit die Konjunktur anspringt, und falls das nicht der Fall ist, hat man eben noch nicht genug Schulden gemacht, der Rest wird sich dann schon geben.
Den 'Erfolg' hat man ja gesehen: Nachdem er vorher Deutschland schon großen Schaden zugefügt hat, indem er so wichtige Projekte wie eine große Steuerreform als Oppositionsführer mit Bundesratsmehrheit verhindert hatte, kam dann die Regierungszeit, wo er von der Fachwelt müde belächelt bis ausgelacht wurde, das zum Glück nicht lange gedauert hat.

Wenigstens sind wir Eichel jetzt auch endlich los. Noch schlimmer und inkompetenter als mit diesen beiden kann es nicht werden. Schon ziemlich krass, daß Deutschland sich damals allerhand Sicherungen für die gemeinsame Währung ausgedacht hat, weil wir Angst hatten, andere Länder könnten uns runterziehen, aber nun u.a. ein Spanier und ehemaliger Sozialist in Brüssel dafür sorgen muß, daß die Haushalte in Deutschland nicht gänzlich aus dem Ruder laufen.

Original geschrieben von [aoe]tollwut
Es gibt aber keine logischen Gründe, bis auf die von mir genannten, warum Bisky den Volksparteigenossen nicht belieben sollte.
Daß du keine anderen Gründe kennst, heißt noch lange nicht, daß es keine gibt.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von [aoe]tollwut
Aha, soso natürlich, man glaubt immer dass, was man glauben will, nicht wahr ? ;)
Sehr richtig, du willst ja auch den Unsinn glauben, den du sonst so in diesem Post geschrieben hast. Dass du für einen Bundestagsvizepräsidenten die selben, übrigens völlig unpolitischen Kriterien anlegst, wie man es für ein Einstellungsgespräch als Beamter im mittleren Dienst tun würde, scheint dir dabei nicht aufzufallen.
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[aoe]tollwut

Beitrag von [aoe]tollwut »

Dann sage doch einfach welche Kriterien er nicht erüllt haben soll, außer die von mir genannten !
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von [aoe]tollwut
Dann sage doch einfach welche Kriterien er nicht erüllt haben soll, außer die von mir genannten !
Du ermüdest mich. Hast du immernoch nicht verstanden, dass es keine objektiven Kriterien gibt, sondern nur subjektive, von Person zu Person verschiedene Kriterien?

Übrigens würde ich gerne hören, was du hier beizutragen hättest, wenn die Republikaner einen Bundestagsvizepräsidenten stellen dürften :rolleyes:
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[aoe]tollwut

Beitrag von [aoe]tollwut »

Wenn du einer von diesen Experten bist welche die PDS mit den Republikanern vergleichen können wir uns alles weitere wirklich sparen ;)

Welch ein Zufall, jeder hat in seiner subjektiven Meinungsfindung natürlich völlig berechtigte Motive gefunden um den Bisky nicht zu wählen, verschließt doch bitte nicht die Augen, wo es offensichtlich ist !

Du hast natürlich Recht, subjektiv gesehen kann man jemandem seine DDR-Vergangenheit auch zum Vorwurf machen,
sowie den Fakt, dass dessen Partei ein paar Stimmen mehr als sonst eingeheimst hat.
Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Original geschrieben von [aoe]tollwut
Wenn du einer von diesen Experten bist welche die PDS mit den Republikanern vergleichen können wir uns alles weitere wirklich sparen ;)

Welch ein Zufall, jeder hat in seiner subjektiven Meinungsfindung natürlich völlig berechtigte Motive gefunden um den Bisky nicht zu wählen, verschließt doch bitte nicht die Augen, wo es offensichtlich ist !

Du hast natürlich Recht, subjektiv gesehen kann man jemandem seine DDR-Vergangenheit auch zum Vorwurf machen,
sowie den Fakt, dass seine Partei ein paar Stimmen mehr als sonst eingeheimst hat.
Mit einem hast du völlig recht: Alles weitere können wir uns wirklich sparen.
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Comeondieyoung

Beitrag von Comeondieyoung »

Welche Beispiele gibt es denn das eine "Konjunkturpolitik" nicht funktionieren kann? Außerdem verstehe ich noch immer den großen Unterschied zwischen Keynes und Lafontaine nicht.
Rex*Cramer

Beitrag von Rex*Cramer »

Original geschrieben von Comeondieyoung
Welche Beispiele gibt es denn das eine "Konjunkturpolitik" nicht funktionieren kann?
Ist das so schwer zu kapieren? Wenn ein Auto nicht mehr läuft, versucht man die kaputten Teile herauszufinden und ersetzt sie. Wenn jemand mit Beschwerden zum Arzt geht, wird zuerst eine Untersuchung gemacht und dann behandelt, nicht umgekehrt. In Sachen Wirtschaft ist das genauso, wie bei allen anderen Dingen auch, daß man zuerst eine Analyse machen muß, bevor man Maßnahmen einleiten kann.
Nach über 30 Jahren ansteigender Arbeitslosigkeit sollte auch der Dümmste langsam merken, daß hinter dem riesigen Sockel kein zyklisches Problem stecken kann, auf das eine Konjunkturpolitik aber abzielt.

Original geschrieben von Comeondieyoung
Außerdem verstehe ich noch immer den großen Unterschied zwischen Keynes und Lafontaine nicht.
Wenn du den Unterschied zwischen einem großen Denker und einem Schwachkopf nicht erkennst, kann dir niemand mehr helfen. Dann solltest du dir erstmal die nötigsten Grundlagen aneignen.

Lafontaine hat genug Blödsinn erzählt während des Wahlkampfes. Als Beispiel sei erwähnt, wie er immer wieder aus dem hohen Export die Schlußfolgerung zieht, Deutschland wäre super konkurrenzfähig. Wer sowas sagt, hat entweder keine Ahnung oder lügt wie gedruckt. Egal, ob er nun inkompetent oder ein Lügner ist, in beiden Fällen gehört so jemand nicht ins Parlament.
So könnte man mit so ziemlich allen Aussagen zur Wirtschaftspolitik fortfahren. Es bleibt billigster Populismus, auf den bloß Leute reinfallen, die selber keinen Schimmer haben.
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