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Hab mal angefangen was zu schreiben.

Für Leser und Schreiber
DarkoDelux
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Hab mal angefangen was zu schreiben.

Beitrag von DarkoDelux »

Meinungen? Lohnt es sich weiter zu schreiben?Soll eine Autobiografie werden.

Die Toilette ist verstopft. Kot quillt auf den Boden. Ich habe Termine, der Duschabfluß spuckt Scheiße. Augen zu und durch. Die erste Dusche seit Monaten. Mal wieder zum Arzt. Fraglich ob man mir helfen kann. 27, wohnhaft bei den Eltern, Studiumabbrecher. Erster Suizidversuch mit 19. Es wird wieder Zeit. Arzt oder Grab. Mein Vater fährt mich. Depressionen und Angstattacken. Einen Führerschein gibt das nicht her. "Wartest du im Auto?","Lass dir Zeit.". An der Rezeption gibt es ein tadelndes:" Letzte mal vor 2 Jahren hier gewesen? Bitte nehmen Sie Platz." Der Warteraum ist voll. Ich fühle mich beobachtet. Schwitzen. Literweise. Der Geruch von Angstschweiß füllt den Raum. Die Zeit scheint still zu stehen. Meine Kleidung ist durchnässt. Endlich. "Herr Baum!". "Sie haben zugenommen. Wie kann ich ihnen helfen?". "Ich bin am Ende, meine Gedanken kreisen nur noch darum wie ich mir das Leben nehmen kann. Studiumabbruch,Lebensabbruch und keine Zukunft mehr." "Sie sind doch noch jung." "Es wird niemals besser werden, das Beste wäre wieder in die Klinik zu gehen.". Überweisung. Ich packe meinen Koffer. In der Klinik weist man mich ab, es ist kein Notfall. Warteliste. Im folgenden Monat bin ich keinen Tag nüchtern, jeder Tag könnte der letzte in Freiheit sein. Meine Leber ist mir undankbar. Ich warte. Wann kommt der Anruf? Ich warte. Bier. The Smiths. The Cure. Meine Tage. Ich verliere wieder die Hoffnung die mir die Aussicht auf die Klinik gegeben hat. Weihnachten zu Hause. Ich wäre lieber im Krankenhaus. Gefährliche Angelegenheit die Leute über Weihnachten auf der Warteliste stehen zu lassen. Man kennt ja die Statistiken. Betrunken hält man es aus. Ein guter Freund sagte mir mal, Alkohol sei ein optimales Mittel gegen Depressionen wenn man einfach nicht nüchtern wird, aber Leute sterben halt daran. Ich bin Leute. Nüchtern werden wäre mein Tod. Sylvester. Noch kein Anruf. Haben wohl alle Urlaub. 4. Januar. Endlich.

Ich war ein merkwürdiges Kind. Angst vor sozialen Kontakten. Endlose Gedankenkreise. Alles ist schlimm. Ein von mir ausversehen umgeworfener Bauklotzturm im Kindergarten? Nächtelanges wachliegen und Vorwürfe. Ich rede mit niemanden weil mich alle hassen, sage ich mir. Sprachstörungen. Kindergarten. Schule. Stumm. Schwitzen. "Warum fängt der immer an zu stinken?". Angstschweiß. Eine Handvoll Leute mit denen ich reden kann. Ich verstehe nicht warum. Manchmal ist da einfach eine Person die nicht anderes ist als die anderen, aber ich kann reden. Wir fangen mit 16 an uns jeden Abend zu treffen und zu trinken. Ich verbinde Alkohol mit dem Vermögen frei reden zu können. Nur bei dieser Person. Wege trennen sich, ich trinke weiter, das Reden verschwindet. Mit 19 war alles vorbei. Schlaftabletten, Antipressiva, Vodka. Mein Vater hört Geräusche und bricht die Tür auf. Ich wache Tage später im Krankenhaus auf, mit Handketten und Fußketten an das Bett gebunden. Ich hatte wohl randaliert. Mitten in der Nacht, dunkel, gefesselt. Ich war mir sicher ich wäre in der Hölle. Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit, ich sehe einen Apfel vor mir. In der Hölle gibt es wohl keine Äpfel. Ich esse. Intensivstation, verkabelt. "Morgen geht es ihnen besser, Sie können nach Hause." Meine Eltern intervenieren. "Und Übermorgen liegt er wieder hier?". Man weist mich ein. Klapse. Horrorvorstellungen.
Donald Trump
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Beitrag von Donald Trump »

Wodka immer mit W! :fuckyou:
Gurkenmann
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Beitrag von Gurkenmann »

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^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Ich finde die Sätze zu kurz, das hemmt den Lesefluss. Allgemein ist das Ganze zu kompakt, oder soll es eine Kurzgeschichte werden? Oder ist das erst der Plot?
Lohnt es sich weiter zu schreiben?
Das kann Dir keiner beantworten außer Dir selbst. Lohnt es sich für Dich, zu schreiben, macht es Dir Spaß, dann immer weiter damit. Was andere davon halten ist erstmal nebensächlich.
elektrojude
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Beitrag von elektrojude »

DarkoDelux hat geschrieben:Sylvester.
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Original geschrieben von sim^^on
in my eyes sind übrigens skinheads kein stück besser als nazis. die ideale sind im endeffekt die gleichen(...)
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

^dem0n^ hat geschrieben:Ich finde die Sätze zu kurz, das hemmt den Lesefluss. Allgemein ist das Ganze zu kompakt, oder soll es eine Kurzgeschichte werden? Oder ist das erst der Plot?
Ein erster Anriss zur Vorgeschichte. Es soll hauptsächlich darum gehen, was ich mit 19 und 27 in dieser psychiatrischen Klinik erlebt habe und ein bisschen mit Vorurteilen gegenüber solchen Einrichtungen aufräumen. Wenn ich was weiter bin werde ich wieder hier posten.
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

Ich hatte in einem englischen Forum etwas mehr zur Grundsituation gepostet und was geschrieben auf Englisch.

Der Text ist betrunken auf Englisch entstanden, also wahrscheinlich ein paar Fehler drin. Aber soweit ist der Grundriss des Krankenhausaufenthaltes selber.

Mir gefällt der englische Text besser, aber er greift halt im gegensatz zu dem deutschen schon in die Hauptthematik ein. Was meint ihr? Auf Deutsch oder Englisch ausbauen?

Grundsituation:
"I was in a psych ward for two months earlier this year. I used to take walks with a 42 year old women, I am 27. I cant stop dreaming about her, I sometimes dream we met when she was 15 years younger."

Geschriebenes:

I am down the barrel. My toilett is clogged and the shit starts to squirm the bathroom floor. I have got appointments, my shower is broken. The canal is spewing out stale shit. I am shy, I am afraid of people, I go unshowered, smelling like angst, to my last hope. People are looking at me, do I smell? 3 hours, finally. "I have not seen you for 2 years". "I was alright for a time, I kickstarted the university, I was on top of the world, I did not need a psychiatrist" "why are you here" "I am dying, I threw down everything, I was ahead of what I could be and it catched up" "please, I need to be in the ward again". It took 5 weeks till a place was free. I nearly drank myself to death. My liver seems to be indestructible. I am no fan of rape but rape it was. My strong liver kept me alive. They told me I go to the same station I was 8 years before. They lied. I like the unkown station. It is build like a labyrinth. "Here is the door to the smoke area, it is always open" "thank you". I am sweating, people I do not know, many. Here is your room, two beds, my room neighbour is distant at first. He likes to read. I like to read. We get along. I smoke. I smoke alot. My lung surrogates for my liver. Sport. Sport I want to do. I have to do therapy. Sport I want to do. I walk in the group. She walks with me. The group is not enough. We walk. Her boyfriend calls. We take a shorter route. I smoke. We walk. I smoke. We walk. I talk with the doctor. 100 93 86(my doctor read sarah kane i guess). "Bad thoughts?Send them away!" "You are funny" "what do you want from anti-depressants?" "I do not want to feel like shit" "..." I.JUST.WANT.TO.FEEL.NORMAL.

Muddy. Narrow. The route is narrow. She walks in front of me. She talks about polish films without looking back. I step over the mud. The air is nice. A greenhouse in the distant. It rained last night. Step by step, avoid the mud. I touch her back. She does not notice. Muddy. The forest way or the street? We take the street, wide enough to walk side by side. Halfway trough the walking way, we lite a cigarette. My lighter stucks. She walks on. She notices I am behind. She waits. We want to get back. Back to the barracks. We are mentally ill. They told us. I dream of her. Dreaming is difficult.

We arrive. We sit down and smoke. She wants to do Yoga. I want to read. We part. We act like strangers. The evening meal. We act like strangers. She eats half a Brötchen. I gulp down Müsli. We smoke. Nice day. Nice day. I can not sleep. I read over 100 books in 2 months. I am fed up. I want to like books again. I am fed up. I see her at night in her night dress. I smoke. She smokes. I am in love. Nice glasses. I like your glasses. I love you.

Nice to see you Sebastian, your father just cleaned up the shit in your bathroom. I am sorry. I was afraid. Thanks for the candy. When I am home again I will be a better person. I lied. I am no better. I have to go back, Kate. Endless circles. I like to read. I like to live. I cant live. Why? Dont ask me. Endless circles. Once in never out. Fate? looks like it. At least I can read. Reading is nice.

I dreamt of her last night and I fell out of bed twice. She was wearing her hat, she was my age. She had a boyfriend. It did not matter. I never asked anyone out. I asked her out. I am in love. We meet. I am happy. She likes to swim. I am fat. I drink too much. I can not stop. Dreams are dreams. I am ready to fall. Against the Day fucking drags. I want to read. I am stuck. I do not drop things. I am stuck. My life is going nowhere. I am nearly 30. I fucked up everything. I am a whiny little bitch. Please make it stop. I want to be rich. I want to stop dreaming. Here we are now. Entertain me.

Morning sport. I strike up a conversation with the young intern. She is cute. We talk. My walking partner interrupts us. Please tie the knot on my sleeve. I tie the knot. We start running in circles. It rains. We are in the gym hall. We run in circles. Massage therapy. My member floods with blood. We thank each other for the massage. We are distant afterwards. I could kick myself. I did not realize why she interrupted my conversation with the intern. I am thinking back. I could kick myself. I fail in everything. I like sport therapy. I like walking with her. She sculps figures for her kids. I cook. I like therapy. Cooking is nice. I do not want to get home. I am home. I long back for the psych ward. It is cozy there. Outside is evil. I drink. I am drunk. I need to go back. I die. People are normal in the ward. Outside is strange. People are evil outside. Inside is nice. I like sport therapy. I tied her knot.

Australian open. Tennis soothes me. I wake up in the middle of the night. No time for TV, the night watch is away. I sneak into the TV room and turn on Eurosport. Wawrinka is on. I want to see Goerges. Goerges is cute. Tennis keeps me alive. "Rasenschach". Nice chess. I live for the Grand-Slams. No one watches with me. I am alone. I am fine. Tennis soothes me. I want a beer. I perish the thought. I turn down the volume. The night watch is never far away. Just let me watch Tennis. Goerges is my dream women. I want to read and watch Tennis. Watch Tennis and read. Just let me be. I wish I had money. I would travel to all Grand-Slams. There is a sound on the floor outside. Just another patient. The night watch leaves me alone. Federer is in decline. I do not like Nadal,Djokovic and Murray. Assholes. Breakfast. I am tired. It was worth it. Tennis calms me.
cHRS
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Beitrag von cHRS »

Lass es sein.
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DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

cHRS hat geschrieben:Lass es sein.
Dann schreib doch bitte was konstruktives. Rechtschreibfehler in:
DarkoDelux hat geschrieben:
Grundsituation:
"I was in a psych ward for two months earlier this year. I used to take walks with a 42 year old women, I am 27. I cant stop dreaming about her, I sometimes dream we met when she was 15 years younger."

Geschriebenes:

I am down the barrel. My toilett is clogged and the shit starts to squirm the bathroom floor. I have got appointments, my shower is broken. The canal is spewing out stale shit. I am shy, I am afraid of people, I go unshowered, smelling like angst, to my last hope. People are looking at me, do I smell? 3 hours, finally. "I have not seen you for 2 years". "I was alright for a time, I kickstarted the university, I was on top of the world, I did not need a psychiatrist" "why are you here" "I am dying, I threw down everything, I was ahead of what I could be and it catched up" "please, I need to be in the ward again". It took 5 weeks till a place was free. I nearly drank myself to death. My liver seems to be indestructible. I am no fan of rape but rape it was. My strong liver kept me alive. They told me I go to the same station I was 8 years before. They lied. I like the unkown station. It is build like a labyrinth. "Here is the door to the smoke area, it is always open" "thank you". I am sweating, people I do not know, many. Here is your room, two beds, my room neighbour is distant at first. He likes to read. I like to read. We get along. I smoke. I smoke alot. My lung surrogates for my liver. Sport. Sport I want to do. I have to do therapy. Sport I want to do. I walk in the group. She walks with me. The group is not enough. We walk. Her boyfriend calls. We take a shorter route. I smoke. We walk. I smoke. We walk. I talk with the doctor. 100 93 86(my doctor read sarah kane i guess). "Bad thoughts?Send them away!" "You are funny" "what do you want from anti-depressants?" "I do not want to feel like shit" "..." I.JUST.WANT.TO.FEEL.NORMAL.

Muddy. Narrow. The route is narrow. She walks in front of me. She talks about polish films without looking back. I step over the mud. The air is nice. A greenhouse in the distant. It rained last night. Step by step, avoid the mud. I touch her back. She does not notice. Muddy. The forest way or the street? We take the street, wide enough to walk side by side. Halfway trough the walking way, we lite a cigarette. My lighter stucks. She walks on. She notices I am behind. She waits. We want to get back. Back to the barracks. We are mentally ill. They told us. I dream of her. Dreaming is difficult.

We arrive. We sit down and smoke. She wants to do Yoga. I want to read. We part. We act like strangers. The evening meal. We act like strangers. She eats half a Brötchen. I gulp down Müsli. We smoke. Nice day. Nice day. I can not sleep. I read over 100 books in 2 months. I am fed up. I want to like books again. I am fed up. I see her at night in her night dress. I smoke. She smokes. I am in love. Nice glasses. I like your glasses. I love you.

Nice to see you Sebastian, your father just cleaned up the shit in your bathroom. I am sorry. I was afraid. Thanks for the candy. When I am home again I will be a better person. I lied. I am no better. I have to go back, Kate. Endless circles. I like to read. I like to live. I cant live. Why? Dont ask me. Endless circles. Once in never out. Fate? looks like it. At least I can read. Reading is nice.

I dreamt of her last night and I fell out of bed twice. She was wearing her hat, she was my age. She had a boyfriend. It did not matter. I never asked anyone out. I asked her out. I am in love. We meet. I am happy. She likes to swim. I am fat. I drink too much. I can not stop. Dreams are dreams. I am ready to fall. Against the Day fucking drags. I want to read. I am stuck. I do not drop things. I am stuck. My life is going nowhere. I am nearly 30. I fucked up everything. I am a whiny little bitch. Please make it stop. I want to be rich. I want to stop dreaming. Here we are now. Entertain me.

Morning sport. I strike up a conversation with the young intern. She is cute. We talk. My walking partner interrupts us. Please tie the knot on my sleeve. I tie the knot. We start running in circles. It rains. We are in the gym hall. We run in circles. Massage therapy. My member floods with blood. We thank each other for the massage. We are distant afterwards. I could kick myself. I did not realize why she interrupted my conversation with the intern. I am thinking back. I could kick myself. I fail in everything. I like sport therapy. I like walking with her. She sculps figures for her kids. I cook. I like therapy. Cooking is nice. I do not want to get home. I am home. I long back for the psych ward. It is cozy there. Outside is evil. I drink. I am drunk. I need to go back. I die. People are normal in the ward. Outside is strange. People are evil outside. Inside is nice. I like sport therapy. I tied her knot.

Australian open. Tennis soothes me. I wake up in the middle of the night. No time for TV, the night watch is away. I sneak into the TV room and turn on Eurosport. Wawrinka is on. I want to see Goerges. Goerges is cute. Tennis keeps me alive. "Rasenschach". Nice chess. I live for the Grand-Slams. No one watches with me. I am alone. I am fine. Tennis soothes me. I want a beer. I perish the thought. I turn down the volume. The night watch is never far away. Just let me watch Tennis. Goerges is my dream women. I want to read and watch Tennis. Watch Tennis and read. Just let me be. I wish I had money. I would travel to all Grand-Slams. There is a sound on the floor outside. Just another patient. The night watch leaves me alone. Federer is in decline. I do not like Nadal,Djokovic and Murray. Assholes. Breakfast. I am tired. It was worth it. Tennis calms me.
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cHRS
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Beitrag von cHRS »

"She eats half a Brötchen."

Sorry, aber..
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DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

cHRS hat geschrieben:"She eats half a Brötchen."

Sorry, aber..
Die Kritik kann ich absolut nachvollziehen. Ich hab wie gesagt schnell was für ein englisches Forum runtergeschrieben. Mir gefällt mein englischer Text halt besser, weil dort der Kern, meine Verliebtheit in eine ältere Frau und mein Aufenthalt in der Klinik schon dargestellt wird. Das soll halt der Hauptpunkt werden, ob ich jetzt in Deutsch oder Englisch weiterschreibe ist noch unklar.
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Du solltest meiner Ansicht nach auf jeden Fall in Deiner Muttersprache schreiben. "Schnell mal was runterschreiben für ein Forum" ist etwas anderes, als etwas eventuell Druckreifes zu schreiben. Da brauchst Du ein Gefühl für alle Feinheiten der Sprache, und so grandios ist Dein Englisch nicht.
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

Ich lass es sein, Thread kann zu.
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Naja, ob das hier so die geeignete Plattform ist sei mal dahin gestellt, aber ich frage mich auch, was genau für Dich eine konstruktive Reaktion auf diese - wie Du selbst es darstellst - Fragmente von ersten Rohfassungen wäre. Was Du brauchst ist erstmal hauptsächlich Übung. Da kann ich Dich nur ermuntern, einfach weiter zu schreiben. Dann kommen auch irgendwann konkrete Fragen auf, die man dann konstruktiv beantworten kann.

Denke ein Schließen des Threads ist unnötig.
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

Zu den gebrochen wirkenden Sätzen, es soll halt stilistisch wirklich so rüberkommen wie aus dem Kopf eines psychisch kranken Menschen. Was meinst du dazu ^demon^.

Ich hab den Eingangspost etwas fortgesetzt:

Mir wird schlecht. "Zu den Bekloppten? Ich?" Ein Krankenwagen fährt mich hin. Ich schaue beschämt auf den Boden. Eine Nervenklinik am Rande der Stadt. Die Sanitäter setzen mich ab. "So, gleich geht es weiter.". Ich trage Lumpen. Ich setze mich. Neben mir meine Reisetasche. Die Eingangshalle macht mir Angst. Eine geschlungene Treppe führt zu den Stationen. AE,A1,A2,A3. Ein Arzt holt mich ab. A1 wird es also sein. Untersuchung. Hoher Blutdruck. Hoher Puls. Aufregung. EKG. Man weist mir ein Zimmer mit Beobachtungsluke zu. Ich soll ja keinen Unsinn machen. Ich bin alleine auf dem Zimmer. Erst mal auf das Klo. Ich drücke einen riesigen Klumpen raus. Man hatte mir Kohletabletten im Krankenhaus eingeworfen, ein Mittel gegen die Überdosis Pillen meines Suizidversuches. Kohlekot ist nicht angenehm. Aufnahmegespräch. "Und die Schlaftabletten hatten Sie von hier?". "Ich war Ambulant hier, richtig. Man verschrieb mir Schlaftabletten. Ich wollte lange schlafen und nahm alle auf einmal." "Ahem, über sowas macht man keine Scherze! Nehmen Sie Antidepressiva? Wir verschreiben ihnen jetzt Venlafaxin." Es dauert Wochen bis Antidepressiva Wirkung zeigen. Zuerst fühlt man sich noch dreckiger. Ich lebe mich nur schlecht auf der Station ein. Zum Glück ist der Fernsehraum gleichzeitig der Raucherraum. Ich ernenne diesen zu meinem Stammraum. Zigaretten stopfen und rauchen bestimmen meinen Tagesablauf. Frühstück, Mittagessen, Abendessen und rauchen. Besser geht es mir nicht. Ich werde zur Stationsschwester gerufen:"Es wird Zeit, Sie müssen sich Therapien auswählen.". Ich wähle Morgensport, Holzarbeiten und einen Lesekreis. Als Kind hatte ich gern gelesen, wird wieder Zeit damit anzufangen. Meine Eltern bringen mir einen John Clancy Roman mit. Mein erstes Buch seit Jahren. Die Chinesen marschieren in Russland ein. Scheiß Chinesen. Lesen wird für das nächste Jahrzehnt mein Leben bestimmen. So ein Krankenhausaufenthalt hat also auch seine guten Seiten. Ich bin schüchtern wie eh und je. Ich soll mich mehr in das Stationsleben einbinden. Abendbrotdienst. Spülmaschine an, Spülmaschine aus. Tischdecken. Ich setze mich zu anderen Patienten in den Fernsehraum. Simpsons wird jeden Abend geschaut. Ich habe keine Rasierer dabei. Mein Bart wird länger. Ein türkischer Mitpatient fragt mich ob ich Landsmann bin. Wochende. Meine Eltern versichern sie werden auf mich aufpassen. Ich bekomme Ausgang. Mönchengladbach verliert. Der Ausgang hat sich nicht gelohnt.
Neron
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Beitrag von Neron »

Falls du auch meine Meinung hören willst: diese kurzen Sätze können wirklich ein gutes Stilmittel sein und ich glaube, ich kann mir vorstellen, was du damit ausdrücken willst. Da es aber wirklich arg den Lesefluß hemmt würde ich dieses Stilmittel nur für kurze Absätze nutzen, bzw. hin und wieder einen kurzen Absatz damit einschieben.
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(")_(")
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

Ich hab jetzt den englischen Text ins deutsche Übersetzt. Über meinen 2. Klinikaufenthalt und die Frau in die ich mich verliebt hatte.

Schlammig.Enger Weg. Der Weg ist eng. Sie geht voran. Sie redet über polnische Filme ohne sich umzuschauen. Ich schreite über den Dreck. Die Luft ist rein. Ein Treibhaus in der Ferne. Letzte Nacht hat es geregnet. Schritt für Schritt, nicht in den Schlamm treten. Ich berühre ihren Rücken. Sie bemerkt es nicht. Schlamm. Gehen wir durch den Wald oder nehmen wir die Straße? Wir nehmen die Straße, weit genug um nebeneinander zu gehen. Nach der halben Strecke zünden wir uns eine Zigarette an. Mein Feuerzeug klemmt. Sie geht weiter. Sie bemerkt, ich liege zurück. Sie wartet. Wir möchten Heim. Zurück zur Station. Wir sind geistig krank. Sagt man uns. Ich träume von ihr. Träumen ist schwierig.

Wir kommen an. Wir setzen uns auf die Terasse und rauchen. Sie möchte in ihr Zimmer Yoga machen. Ich möchte auf mein Zimmer lesen. Wir trennen uns. Wir verhalten uns wie Fremde. Abendessen. Wir verhalten uns wie Fremde. Sie isst ein halbes Brötchen, Ich verschlinge Müsli. Diät. Wir rauchen. Netter Tag. Netter Tag.Ich kann nicht einschlafen. Ich lese über 100 Bücher während meines Krankenhausaufenthaltes. Ich kann nicht mehr. Ich möchte Bücher wieder lieb haben. Ich kann nicht mehr. Ich seh Sie in ihrem Abendkleid. Ich rauche. Sie raucht. Ich bin verliebt. Nette Brille. Ich mag deine Brille. Ich liebe dich.

"Nett dich zu sehen Sebastian, dein Vater hat die Scheiße in deinem Bad entsorgt." "Es tut mir leid, ich hatte Angst etwas zu sagen. Danke für die Süßigkeiten! Wenn ich wieder zu Hause bin werde ich ein besserer Mensch sein.". Ich habe gelogen. Ich muss wieder zurück. Endlose Kreise. Ich lese gerne. Ich lebe gerne. Ich kann nicht leben. Warum? Fragt mich nicht. Endlose Kreise. Einmal drin, niemals raus. Schicksal? Sieht so aus. Zumindest kann ich lesen. Lesen ist schön.

Ich habe letzte Nacht von ihr geträumt und bin zweimal aus dem Bett gefallen. ´Sie hat ihren Hut getragen. Sie war in meinem Alter. Sie hatte einen Freund. Mir war es egal. Ich habe noch nie jemanden zu einem Date gefragt. Ich habe Sie auf einen Kaffee eingeladen. Ich bin verliebt. Wir treffen uns. Ich bin glücklich.´ Sie schwimmt gerne. Ich bin Dick. Ich trinke zu viel. Ich kann nicht aufhören. Träume sind Träume. Ich bin bereit zugrunde zu gehen. Against the Day von Thomas Pynchon ist langatmig. Ich möchte lesen. Ich hänge fest. Ich lese alles zu Ende. Ich hänge fest. Mein Leben hat keine Aussicht mehr. Ich bin fast 30 Jahre alt. Ich habe alles versaut. Ich bin weinerlich. Bitte mach das es aufhört. Ich möchte reich sein. Ich will aufhören zu Träumen. Hier sind wir jetzt. Unterhalte mich.

Frühsport. Ich fange ein Gespräch mit der jungen Praktikantin an. Sie ist süß. Wir reden. Meine Spaziergefährtin unterbricht uns. "Kannst du den Knoten an meinem Ärmel festbinden?" Ich knote den Knoten. Wir laufen im Kreis.Es regnet. Sport in der Halle. Wir rennen im Kreis. Massage Therapy. Mein Penis schwellt an. Wir bedanken uns für die Massage. Wir sind verhalten uns distant danach. Ich könnte mir in den Arsch treten. Bei mir klappt gar nichts. Ich hab nicht verstanden warum Sie mein Gespräch mit der Praktikantin unterbrochen hat. Ich denke zurück. Ich könnte mir in den Arsch treten. Ich mag Sport-Therapy. Ich geh gerne mit ihr spazieren. Sie baut Ton-Figuren für ihre Kinder.Ich koche. Ich mag Therapy. Kochen macht Spaß. Ich möchte nicht nach Hause. Ich bin Zuhause. Ich will zurück in die Klinik. Es ist gemütlich dort. Draußen ist böse. Ich trinke. Ich bin betrunken. Ich muss zurück. Ich sterbe. In der Klinik sind die Leute normal. Draußen ist es merkwürdig. Ich mag Sport-Therapy. Ich habe ihren Knoten geknotet.
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

DarkoDelux hat geschrieben:Zu den gebrochen wirkenden Sätzen, es soll halt stilistisch wirklich so rüberkommen wie aus dem Kopf eines psychisch kranken Menschen. Was meinst du dazu ^demon^.
Naja, im Moment ist es noch ein bißchen wie Wort gewordenes Erbrochenes. :ugly:

Die erste Hürde hast Du schon genommen, indem Du Dich für einen Ich-Erzähler und Präsens entschieden hast. Meiner Ansicht nach das Beste für Dein Vorhaben.
Wie gesagt brauchst Du aber noch viel Übung. Die Frage danach, wie Du es hinbekommst, dass es "wie aus dem Kopf eines psychisch kranken Menschen" klingt, ist ein wenig verfrüht gestellt. Noch hast Du nämlich eigentlich überhaupt keine Ahnung, wie Du eine bestimmte Stimmung erzeugen kannst.
Dafür musst Du üben und experimentieren. Was ist, wenn man die Punkte durch Kommas ersetzt. Was ist, wenn man viele Adjektive einbaut. Was ist, wenn nicht. Und so weiter.

Nimm Dir zum Beispiel mal den Fernsehraum für eine kleine Schreibübung, und beschreibe ihn so genau wie möglich. Wie groß ist er, was ist das für ein Fernseher, wo steht der, ist der immer eingeschaltet, wer hockt da noch so in diesem Raum, welche Farbe haben die Vorhänge falls vorhanden, wie fühlt sich der Stuhl an auf dem Du sitzt, nach was riecht es etc.
Oder beschreib Dein Zimmer in der Psychiatrie. Oder den Oberarzt. Ist erstmal wurscht. Hauptsache, Du übst Dich im Beschreiben von Dingen.
Und dann kannst Du damit experimentieren, wie die Beschreibung wirkt. Sind die Vorhänge grau, ist die Luft abgestanden und rauchig, herrscht Stille obwohl viele Menschen im Raum sind, oder sind die Vorhänge gelb und geblümt, wird viel gelacht, geht eine frische Brise durch den Raum etc. So kannst Du unterschiedliche Stimmungen erzeugen.

Und weil Du das alles selbst erlebt hast, ist es nahezu zwangsläufig authentisch. Darüber brauchst Du Dir also keine Gedanken zu machen, bzw. weniger Gedanken als bei einer komplett erfundenen Geschichte. Wobei mich persönlich ein paar Details wundern, falls das wirklich so passiert sein sollte.
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

^dem0n^ hat geschrieben: Nimm Dir zum Beispiel mal den Fernsehraum für eine kleine Schreibübung, und beschreibe ihn so genau wie möglich. Wie groß ist er, was ist das für ein Fernseher, wo steht der, ist der immer eingeschaltet, wer hockt da noch so in diesem Raum, welche Farbe haben die Vorhänge falls vorhanden, wie fühlt sich der Stuhl an auf dem Du sitzt, nach was riecht es etc.
Oder beschreib Dein Zimmer in der Psychiatrie. Oder den Oberarzt. Ist erstmal wurscht. Hauptsache, Du übst Dich im Beschreiben von Dingen.

... Wobei mich persönlich ein paar Details wundern, falls das wirklich so passiert sein sollte.
Ich werde mich demnächst mal an eine von dir vorgeschlagene Schreibübung geben.

Welche Details wirken unglaubhaft? Vielleicht kann ich diese was näher erläutern. Es hat sich alles so zugetragen, außer das mit dem zweimal aus dem Bett gefallen, ist eine Anlehnung an einen The Smiths Song.
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Ich picke mal zwei Beispiele raus.

Nach Selbstmordversuch und Intensivstation nachhause geschickt werden? Das ist normalerweise der direkte Weg in die Psychiatrie, und zwar in die geschlossene. Bis garantiert werden kann, dass Du keine Gefahr mehr für Dich selbst darstellst.

Zweitens - ich war noch nie auf einer Intensivstation - aber Äpfel am Krankenbett, ist das wirklich so? Keine Intubation, keine künstliche Ernährung oder sowas? Einfach sowas wie ein Teller mit Äpfeln, die man sich dann direkt nach dem Aufwachen reinfahren kann? Ich weiß es wirklich nicht. Und warst Du nicht gefesselt?
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

^dem0n^ hat geschrieben:Ich picke mal zwei Beispiele raus.

Nach Selbstmordversuch und Intensivstation nachhause geschickt werden? Das ist normalerweise der direkte Weg in die Psychiatrie, und zwar in die geschlossene. Bis garantiert werden kann, dass Du keine Gefahr mehr für Dich selbst darstellst.

Zweitens - ich war noch nie auf einer Intensivstation - aber Äpfel am Krankenbett, ist das wirklich so? Keine Intubation, keine künstliche Ernährung oder sowas? Einfach sowas wie ein Teller mit Äpfeln, die man sich dann direkt nach dem Aufwachen reinfahren kann? Ich weiß es wirklich nicht. Und warst Du nicht gefesselt?
Zum 1. Punkt. Meine Eltern waren wie schon gesagt geschockt das die mich nach Hause schicken wollten und haben sofort ihr Veto eingelegt. Die Ärzte haben noch darüber geredet ob es wirklich ein Selbstmordversuch war, eine Ärztin meinte sofort natürlich die hat meinen Abschiedsbrief vorliegen. Erst nach dem Einspruch meiner Eltern wurde ein Psychiater hinzugezogen welcher mich dann eingewiesen hat.

Zum 2. Punkt. Ich wurde wohl in meinem Zimmer als ich gefunden wurde inturbiert. Ich bin wie gesagt erst Tage später zu Bewußtsein gekommen, bei der Inturbation haben meine Zähne ganz schönen Schaden davon getragen. Mir wurden auch ohne das ich es bemerkt hatte diese Kohletabletten eingeflößt, um die Toxine in meinem Magen daran zu hindern vom Körper aufgenommen zu werden. Als ich wach wurde war ich noch lose angebunden, konnte die Armbinden aber später lösen. Es stand ein Tablett vor mir wo unter anderem ein Apfel drauf lag.


Eine explizitere Beschreibung eines Fernsehraumaufenthaltes:

Eine große Glaswand, eine kleine Eingangstür, der Haupteingang zu meinem Glück, Couch, Fernseher, Menschen, eine kleine Balkontür führt zu einem Fußbreiten Balkon, Mitpatienten sitzen dort mit Angehörigen und schauen sich die gegenüberliegende Häuserwand an, es gibt keinen netten Ausblick, Häuserschluchten weit und breit, die Leute stört es nicht, ich setze mich auf ein zerfleddertes Sofa, die Federn kratzen, gemütlich ist es trotzdem, ich rauche, ich schaue fern, Kaya Yanar läuft, es dringen Geräusche von den Leuten auf dem schmalen Balkon hervor, man kann sich jedoch auf den Fernseher konzentrieren, ich lache, eine Krankenschwester kommt in den Raum und fragt mich was so lustig sei, "nichts", sie geht wieder weg, ich bin alleine, Therapien stehen an, ich habe frei, Füße hoch und gut gehen lassen. Die Vorhänge wurden von mir zugezogen, bitte keine Sonne, der Fernseher ist mein Fixpunkt, meine Ohren blenden die Stimmen vom Balkon aus, während der Werbung gehe ich mir eine Zigarette stopfen, die Station wirkt leblos, ich bin noch Therapielos, meine Mitpatienten sind am malochen, mir geht es gut. Stopfen und zurück zum Fernseher, Kaya Yanar erzählt Immigrantenwitze, ich muss lachen. Der Raum füllt sich mit Rauch, es riecht angenehm, als Raucher ist Nikotinduft wie der Duft von Rosen im Frühlingsregen, der blaue Dunst zieht in Richtung der offenen Balkontür, mein Rauch vermischt sich mit dem der Balkonmenschen, diese bekommen nichts von meiner amüsiertheit mit, sie lachen über Anekdoten ihrer Angehörigen, wir sind Brüder im Geiste, lachen ist lachen, egal worüber, wenn man lacht geht es einem nicht schlecht.
^dem0n^

Beitrag von ^dem0n^ »

Krass, sowas habe ich noch nie gehört.
Aber zurück zum Textaufbau.

Merkst Du den Unterschied zwischen dem Punkte- und dem Kommatext?
Wenn ich an Psychiatrie denke (insbesondere die erste Zeit darin), denke ich an Ruhigstellung und Gummihirn durch starke Medikamente, trägen Tagesablauf mit viel Leerlauf etc. Da bringen die vielen Kommas nur Aufregung rein, die eigentlich gar nicht da ist. Es liest sich rasend schnell im Gegensatz zu der Variante mit den Lesefluss-hemmenden Punkten.
DarkoDelux
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Beitrag von DarkoDelux »

Über eine Mitpatientin die ich mochte:

Frau Vila. Eine Mitpatientin aus dem Kongo. Ihr Cousin wohnt in Deutschland und irgendwie hat sie es in die Anstalt geschafft. Sie schläft gerne. Es gibt zwei Sessel im Hauptflur der Station, einer von diesen gehört Frau Vila, ob spät, ob früh, Frau Vila schläft, merkwürdige Schlafgeräusche amüsieren andere Patienten, wir haben sie alle lieb. Es ist schwer mit ihr zu reden, sie spricht Französisch am Telefon mit ihren Angehörigen, ihr Deutsch ist gebrochen, wir geben alle unser bestes um mit ihr zu kommunizieren. Sie ist kein gerngesehener Gast im Fernsehraum, so lustig ihre Schlafgeräusche im Flur erscheinen mögen, so nervig sind diese wenn man gerade eine Sendung schauen möchte. Sie hat 2 Handys und kommt mit keinem von diesen klar. Ich hatte nie wirklich mit ihr geredet, eines Tages erblickt sie mich im Flur, sie ist flüchtig wach. "Komm hier, guck, was ich machen.". Die Tastatursperre ihres Handys war an. Ich zeige ihr wie sie diese lösen kann. Ihre Tastatursperre lösen wird eine meiner Hauptbeschäftigungen für die nächsten Tage. Wir kommen ins "Gespräch". Nach etlichen Minuten von Wortfetzen die ich nicht verstehe kommen wir endlich zu der Einsicht, dass ihr ältester Sohn auch Sebastian heißt. Sie schließt mich in ihr Herz. "Sebastian, Sebastian, mein Sohn". Während wir "Das Dschungelcamp" schauen bemerkt ein gehäßiger Mitpatient während des auftretens von der Tochter von Roberto Blanco, dass diese die Frau Vila des Jungels sei. Alle lachen außer mir, ich habe Frau Vila ebenfalls ins Herz geschloßen. Ich versuche eingehender mit Frau Vila zu reden:" Heart of Darkness von Joseph Conrad spielt im Kongo, haben Sie dieses Buch gelesen" "Kongo" "Heart of Darkness, der Horror, der Horror" "Kongo großer Fluß". Wir kehren zurück zu unserer normalen Konversationsweise, für aussenstehende wahrscheinlich eher in der Kategorie Fantasiesprache anzuordnen. Ihr scheint es kalt zu sein in Deutschland. Sie lebt seit 4 Monaten im Krankenhaus und hat Aussicht auf Entlassung im Juni, wir verstehen uns. Ich bin geduldig und ich finde es interessant, was sie mir erzählen möchte, die Erkenntnis kommt früher oder später auch an. Sie vermisst Afrika, sie möchte zu ihren Kindern zurück, in Deutschland ist es kalt. Sie lebt auf, sie hat eine Diät gestartet, kein Mittagessen und nur Brot morgens und abends, sie verliert 3 Kilo in einer Woche, sie strahlt wie ich sie niemals zuvor gesehen habe. Ich sitze auf einem der Flursessel während des Wiegens, jeden Donnerstag werden alle gewogen, sie ist die Freude in Person und ruft "3Kilo" in meine Richtung. Ich gratuliere ihr.
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Beitrag von DarkoDelux »

Über einen verschneiten Tag und weiteres:

Ich stopfe für gewöhnlich, aber ich habe es mir angewöhnt für 1,90 Euro Cigarillos nebenbei zu kaufen. Diese gingen mir eines morgens aus. Draußen war es am Schneien und es zog sich eine gemütliche Stimmung durch die Station. Mona hat angefangen einen Schneeman zu bauen. Ich muss runter zur Sparkasse und zum Kiosk. Tobias fragt mich ob ich ihm eine Bildzeitung mitbringen kann, natürlich. Dana möchte über das Wochende nach Hause fahren. Sie bekommt ein Busticket der Klinik, wir verabreden uns, 9:30 Uhr gehen wir zusammen runter zu der Bushaltestelle und zum Kiosk. Ich bin nur leicht bekleidet, Dana ist im Schneesturm-Anzug. Wir watscheln durch den Schnee, sie erzählt mir von ihrem Sohn der in England wohnt, ich erzähle von meinen undichten Schuhen die meine Füße gefrieren lassen. Wir kommen nur langsam voran. Am Kiosk kaufe ich die Bildzeitung. Als wir unten an der Haltestelle ankommen fängt sie an ihr Ticket zu suchen. Nicht auffindbar. Sie sagt, sie hätte das Ticket wahrscheinlich bei dem herausziehen ihrer Handschuhe verloren. Wir gehen unseren Weg auf und ab und versuchen das Ticket im dicken Schnee zu finden. Eine Aufgabe der wir nicht gewachsen sind. Wir gehen zusammen zurück zur Station und Dana muss den Pflegern beichten das Busticket verloren zu haben, die Pfleger nehmen dies locker, aber Dana kommt dieses Wochende doch nicht in ihre Wohnung. Wir setzen uns auf die Terasse. Wir erblicken einen wunderschönen Schneeman, Mona hat ganze Arbeit geleistet, es ist doch nicht so schlimm wenn man sein Busticket im Schnee verliert. Ich übergebe Tobias seine Zeitung. Er fragt mich warum dies zwei Zeitungen seien. Da hab ich wohl ausversehen eine geklaut. Tobias ist noch stiller als ich, er sitzt den ganzen Tag auf der Terasse und raucht. Ich setze mich gerne zu ihm. Eine Person bei der kein Zwang besteht sich unterhalten zu müssen. Ich unterhalte mich nicht gerne, wenn ein Zwang dazu besteht. Wir verlieren gelegentlich Sätze und sind danach wieder zusammen still. Es entsteht kein unangenehmes Gefühl während dieser Ruhe. Wir schweigen gerne zusammen. Auf der Terasse gibt es zwei Sitzgelegenheiten, eine große Sitzgruppe und ein kleiner Tisch mit drei Stühlen. Ich sitze gerne an dem kleinen Tisch, mit Tobias und Mona oder Doris. Mit Doris gehen ich öfters Abends in die angebotene Akupunktur-Therapie. Die Therapie hilft nicht wirklich, aber die entspannende Musik die während der Akupunktur läuft ist angenehm. Nach mehreren Wochen wird die Piano CD aber auch langweilig und ich gehe nicht weiter zu der Therapie. Ich liege lieber im Bett und lese auf meinem Kindle um mich zu entspannen. Ich lese ca. 1 Buch am Tag.
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Beitrag von DarkoDelux »

Über das Abendessen und die Frau in die ich mich verliebt hatte:

Auf zum Essen. Um 18:00 Uhr gibt es Abendessen, wir stehen alle schon 20 Minuten vorher in der Schlange, wir sind hungrig. Karsten, mein Zimmernachbar steht an der Front, wir stehen alle schön in einer Reihe und warten. Vor dem Essen muss der Gong geschlagen werden, das Pflegepersonal regt sich auf, wenn der Gong zu früh geschlagen wird. Herr Waldgrün ist von der pfiffigen Sorte, er stellt die Uhr in der Küche um ein paar Minuten zurück, damit wir auch ja nicht zu früh mit dem Essen anfangen. Die Ofenuhr geht jedoch noch richtig. Wir kommen ihm schnell auf die Schliche, uns kann man ja verarschen, meint er. Nein. Wenn es um das Abendessen geht sind wir schon auf der richtigen Fährte. Die Uhr, welche zurück gestellt wurde um uns zu zügeln, wird ignoriert. Wir wollen anfangen. Abends gibt es aufgebackene Brötchen vom Morgen und Brot. Das Pflegepersonal sieht uns nicht gerne aufgestellt und mit hungrigen Blicken. Sie müssen den Aufstrich vorbereiten und fühlen sich von uns gestört. Meine Spaziergefährtin steht vor mir, ich stoße sie an und sage ihr, sie soll doch bitte den Gong schlagen gehen, sie hat Angst um ihren Platz in der Essensschlange. Karsten erklärt sich endlich bereit den Gong erklingen zu lassen, ihm darf jedoch niemand den ersten Platz in der Reihe wegnehmen. Wir fangen an unsere Brötchen und Brote zu schmieren, ich habe meinen Stammplatz an einem der Essenstische, guter Blick zum Buffet und viel Beinfreiheit. Ich esse meistens ein paar Müsli-Portionen, ich bin auf Diät. Montags gibt es Körnerbrötchen, auf diese kann ich nicht verzichten, ich sündige. Ich vergleiche den Kaloriengehalt einer Portion Butter mit dem einer Portion Müsli, es kommt aufs gleiche hinaus. Ich lasse die Butter weg und esse lecker Körnerbrötchen mit Käse. Käse ist mein Lieblingbelag, ich liebe Käse. Abends trinke ich Kakao zum Essen, morgens Kaffee. Ich versuche den Abendbrotdienst zu überreden die Milchkanne mit fettarmer Milch aufzufüllen, meine Überzeugungskraft bewährt sich. Kakao mit fettarmer Milch ist auch lecker. Der Freund von meiner Spaziergefährtin ruft während des Abendessens an, alle regen sich auf. Keine Telefonate am Essenstisch, ich rege mich tiefgründiger auf. Niemand bemerkt meinen Kummer. Ihr Freund kommt wie sie aus Polen und ist im selben Alter wie sie. Ich bin zu jung. Hoffnungen schwinden. Während eines Spaziergangs im Park ruft ebenfalls ihr Freund an, sie sagt sie ist im Park mit "Boyo", ich nehme an dies ist die polnische Bezeichnung für Junge. Ich bin 27 Jahre alt und sie sieht mich als kleinen Jungen. Ich muss lachen, was für ein Glück ich doch immer habe. Wir spazieren am örtlichen Skaterpark vorbei, hinein in eine kleine Seitengasse. Sie möchte mir einen Waldweg zeigen den sie entdeckt hat. 45 Minuten hin und zurück, sie hatte die Zeit gemessen, als sie alleine unterwegs war. Sie ist froh nun jemanden neben sich laufen zu haben. Der Waldweg ist überseht mit Pfützen, es hat oft geregnet in den vergangenen Tagen. Wir meistern den Weg in 60 Minuten, wir lassen uns Zeit.
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Beitrag von DarkoDelux »

Über die nächsten beiden Wochen:

Ich bin seit den 2 Monaten in denen ich aus der Klapse raus bin keinen Tag nüchtern gewesen. Ich habe meinen Eltern versprochen mich nach den French Open wieder einweisen zu lassen. Ich funktioniere nicht in der richtigen Welt. Die Anstalt ist mein Heim. Dort fühle ich mich wohl. Kein verlangen zu trinken, wenn ich dort bin. Hier werde ich mitten in der Nacht wach, trinke die Reste vom Vortag und warte auf 7:00 Uhr, Netto macht dann auf. Ich kaufe mir 2 Packungen Plastikflaschen-Bier, 2*6*0,5 Liter. Wenn ich Glück habe komm ich damit durch den Tag. Ich höre Musik und trinke. Ich warte auf den Diablo 2 Ladder-Reset. Ich spiele was und gucke Tennis, danach geht es zurück in die Klinik. Letztes mal war ich dort wegen Depressionen und Angstzuständen, diesmal muss ich ehrlich sein und meine Alkoholsucht eingestehen, wenn ich nicht ehrlich bin wird mir nicht wirklich geholfen. Die French Open werde ich noch daheim schauen, Wimbledon wird es dann wohl nicht mehr geben. Ich gehe zugrunde. Ich kotze um mehr trinken zu können. Früher haben wir dies Weglacken genannt, ein alter Klassenkamerad hat die Kunst gemeistert zu kotzen und weiter zu trinken, sein Name war Weglack. Mir schmeckt mein Bier nichtmals mehr. Es ist einfach ein Suchtdruck. Man kann dies schwer beschreiben, man fühlt sich einfach nur dreckig, wenn man nichts trinkt. Das Gehirn setzt aus und man geht sich Bier kaufen. Ohne Bier fühlt man sich kaputt. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Klinikaufenthalt, mich kotzt es an ständig betrunken zu sein. Ich werde wohl in die Suchtabteilung kommen. Ich wäre lieber in der Station wo ich anfang des Jahres auch war. Mal schauen. Vielleicht sehe ich meine Spaziergefährtin wieder, sie hatte mir erzählt, dass sie zweimal im Jahr in der Klinik ist. Mal schauen. Ich möchte, dass es mir besser geht. Alkohol macht mich kaputt. Ich kann nicht mehr.
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Sorry aber DII Ladder-reset war vor drei Tagen. Willst du uns hier verarschen?
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Beitrag von DarkoDelux »

tamso tr0nje hat geschrieben:Sorry aber DII Ladder-reset war vor drei Tagen. Willst du uns hier verarschen?
Hab das am Samstag geschrieben, die French Open sind auch schon seit Sonntag am laufen.
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Beitrag von Donald Trump »

Sprich das bist du. Also der Protagonist?
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Beitrag von DarkoDelux »

tamso tr0nje hat geschrieben:Sprich das bist du. Also der Protagonist?
Alles was ich hier im Thread geschrieben habe, habe ich persönlich so erlebt.
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